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US-Republikaner aus Mississippi
Politiker will Verteidiger*innen von Trans-Rechten "an die Wand stellen"
Der US-Kulturkampf um die Rechte von trans Menschen wird immer schriller. Jüngste Eskalation: Ein Republikaner, der das Eintreten für Transrechte mit Erschießungskommandos unterbinden will.
- 30. März 2022, 11:57h 4 Min.
Der Republikaner und ehemalige Bewerber um die Kandidatur für das Gouverneursamt im US-Bundesstaat Mississippi, Robert Foster, hat im US-Kulturkampf um Transrechte neue, monströse Vorschläge unterbreitet.
Der Politiker, der im Jahr 2017 federführend eine Gesetzesreform verfasst hat, die die Nutzung von Erschießungskommandos und Gaskammern bei der Vollstreckung der Todesstrafe in dem Bundesstaat ermöglicht hatte, forderte nun: Wer die Rechte transgeschlechtlicher Frauen oder Kinder unterstützt, soll an die Wand gestellt und erschossen werden.
In seinen wiederholten Äußerungen zum Thema setzte Foster dabei den Kampf für die Rechte sowohl transgeschlechtlicher Kinder als auch von Frauen mit pädosexueller Gewalt gleich und sprach in dem Zusammenhang von "Groomern". Der Ausdruck steht für eine Täterstrategie, bei der sich zumeist erwachsene Männer über die Nutzung von Chats das Vertrauen von Kindern oder Jugendlichen erschleichen.
Erst via Twitter, dann gegenüber Zeitung
Zunächst hatte Foster seine Forderung vergangenen Donnerstag über den Kurznachrichtendienst Twitter abgesetzt. Dort hatte es geheißen: "Manche von euch wollen ja immer noch einen politischen Kompromiss mit denen finden, die unsere Schulkinder groomen wollen und vorgeben, dass Männer Frauen sind etc. Ich denke, dass man sie vor einem Erschießungskommando an die Wand stellen muss, um sie einem frühen Urteil zuzuführen."
Gegenüber dem Online-Medium "Mississippi Free Press", das über die Angelegenheit berichtete, wiederholte und verschärfte Foster seine Äußerungen noch. Den Journalist*innen sagte er, dass das Gesetz dahingehend geändert werden müsse, dass jeder, der "Kinder sexuell zu groomen" versuche "und/oder" dafür eintrete, dass "Männer, die so tun, als seien sie Frauen", in Umkleiden und Toiletten "mit jungen Mädchen gesteckt werden", die Todesstrafe durch ein Erschießungskommando erhalte.
Foster hatte von 2016 bis 2020 im Repräsentantenhaus des südlichen US-Bundesstaates gesessen. Aufmerksamkeit erregte der fundamentalistische Christ in dieser Zeit nicht nur durch seinen Vorstoß, die Vollstreckung der Todesstrafe durch besonders grausame Methoden zu erweitern.
Erschießungskommandos "zivilisiert" und "effizient"
Im Jahr 2019 weigerte er sich, sich einen Tag lang von einer Journalistin begleiten zu lassen und verlangte, dass diese einen männlichen Kollegen zum Termin mitbringe. Seine auch öffentlich vorgetragene Begründung, als diese den Affront öffentlich machte: Er und seine Ehefrau seien darüber überein gekommen, dass er jede Situation vermeide, die den Verdacht nähre, dass seine Ehe kompromittiert sein könnte. Gemeint war damit, dass Foster fürchtete, im Wahlkampf zusammen mit einer anderen Frau gesehen zu werden.
Seine hasserfüllte Forderung nach Erschießungen von Unterstützer*innen von Trans-Rechten wurde nach der Veröffentlichung von Twitter entfernt. Später war Foster wieder für den Dienst freigegeben. Die Warnung des Kurznachrichtendienstes kam indes nicht an. Foster zwitscherte weiter zum selben Thema. Erschießungskommandos, hieß es dann an anderer Stelle, seien ein "zivilisierter und effizienter Weg, sich des Bösen zu entledigen".
Einem Parteikollegen, der Foster wegen seiner Mordforderungen entgegenhielt, ein Faschist zu sein, warf er vor, jeden Kampf gegen den Kommunismus aufgegeben zu haben. Die Gottlosen hätten nun die Macht und zerstörten das Land. Gegenwärtig ist der Account von Robert Foster erneut von Twitter gesperrt.
Fosters Äußerungen fallen in eine Zeit, in der die Republikaner*innen auf Bundesstaatsebene den Kampf gegen die Anerkennung transgeschlechtlicher Menschen mit allen Mitteln führen. Nach Zählung von Wissenschaftler*innen bangen wegen republikanischer Gesetzesinitiativen gegenwärtig Zehntausende von trans Jugendlichen um ihre medizinische Versorgung (queer.de berichtete).
In Texas erklärte die republikanische Regierung die medizinische Versorgung transgeschlechtlicher Jugendlicher einfach zur Kindesmisshandlung um und möchte Familien und Unterstützer*innen juristisch verfolgen (queer.de berichtete). In Idaho wollten einige Republikaner*innen die Behandlung mit weiblicher Genitalverstümmelung gleichsetzen und sogar die Ausreise der Jugendlichen strafrechtlich verfolgen (queer.de berichtete). Das Gesetz wurde aber inzwischen durch andere Republikaner*innen gekippt – weil man sich nicht in das Verhältnis von Familien und ihren Ärzt*innen einmischen solle.
An der Front des Frauensports schwang sich jüngst der Gouverneur von Florida dazu auf, einer Schwimmerin ihre sportlichen Leistungen mit einer Fantasie-Urkunde abzuerkennen (queer.de berichtete). Anfang Februar war South Dakota der zehnte Bundesstaat, der transgeschlechtliche Schülerinnen und Studentinnen gesetzlich zum Schulsport mit Jungs zwang (queer.de berichtete). (jk)

















www.youtube.com/watch?v=dxQtV_YSo8I
und nicht vergessen der Gott des neuen Testamentes ist immernoch der gleiche..