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Premiere

San Marino hat das erste homo­sexuelle Staatsoberhaupt der Welt

Paolo Rondelli ist seit 1. April 2022 Capitano Reggente des Kleinstaats San Marino. Der 58-jährige Politiker und ehemalige Botschafter in den USA hat Wurzeln in der LGBTI-Bewegung.


Paolo Rondelli ist für sechs Monate Ko-Staatsoberhaupt von San Marino

  • 2. April 2022, 03:32h - 2 Min.

Mit Johanna Sigurdardottir (Island), Leo Varadkar (Irland) oder Xavier Bettel (Luxemberg) gab und gibt es schon offen lesbische und schwule Regierungschefs. Nun wurde erneut queere Geschichte geschrieben: Paolo Rondelli ist das erste offen homo­sexuelle Staatsoberhaupt der Welt.

Der 58-jährige ehemalige LGBTI-Aktivist, Ex-Botschafter in den USA und Abgeordnete hat am 1. April 2022 sein Amt als Capitano Reggente des Kleinstaats San Marino angetreten. Sein Amt als "Regierender Hauptmann", so die Übersetzung aus dem Italienischen, teilt er sich mit seinem Abgeordnetenkollegen Oscar Mina – beide wurden vom Consiglio Grande e Generale, dem Parlament, in geheimer Abstimmung gewählt. Ihre Funktion ist überwiegend repräsentativ. Die Amtszeit beträgt nur sechs Monate.

Von 2007 bis 2016 Botschafter in Washington


US-Präsident George W. Bush mit Paolo Rondelli im Jahr 2007 (Bild: U.S. government / wikipedia)

Rondelli wurde 1963 in San Marino geboren und studierte an der Universität Bologna Chemieingenieurwesen, außerdem hat er einen Master in Journalismus. In Rimini engagierte er sich als Vizepräsident des italienischen LGBTI-Verbands Arcigay.

Nach Tätigkeiten in der freien Wirtschaft machte er seit 1993 Karriere in der sanmarinischen Verwaltung. Von Juli 2007 bis Oktober 2016 war Rondelli Botschafter in den Vereinigten Staaten. Für die linke Partei Movimento Civico R.E.T.E. ist er seit 2019 Mitglied des Parlaments.

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Von Italien umgebener Zwergstaat

San Marino gilt als älteste Republik der Welt. Die kleine, von Italien umgebenen Enklave mit nur rund 33.000 Einwohner*innen hat in den vergangenen Jahren einige queerpolitische Fortschritte gemacht. Noch bis 2004 konnten homosexuelle Kontakte mit Gefängnis bestraft werden, die 1974 eingeführte Regelung soll aber praktisch nie angewandt worden sein.

Seit 2008 sind queere Menschen per einfachem Gesetz vor Diskriminierung geschützt, außerdem werden Hassverbrechen und Hetze gegen LGBTI spezifisch im Strafrecht geahndet. 2018 führte das Parlament eingetragene Lebenspartnerschaften ein (queer.de berichtete). Ein Jahr später stimmten in einem Referendum über 70 Prozent der Wähler*innen für die Aufnahme des Merkmals "sexuelle Orientierung" in den Diskriminierungsschutz der Verfassung (queer.de berichtete). (cw)

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