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Russland
Homo-Hasser Wladimir Schirinowski gestorben
Der selbst für russische Verhältnisse extrem homophobe Politiker wurde 75 Jahre alt. Der Rechtsextremist hatte sich in der Vergangenheit für die Todesstrafe für Homosexualität ausgesprochen.

Wladimir Schirinowski durfte eine Art Hofnarr für das Putin-Regime spielen (Bild: kremlin.ru)
- 6. April 2022, 11:24h 2 Min.
Wladimir Schirinowski ist laut russischen Medienberichten am Mittwoch im Alter von 75 Jahren gestorben. Das habe Duma-Chef Wjatscheslaw Wolodin bestätigt. Schirinowski verbrachte bereits die letzten zwei Monate nach einer Corona-Infektion in einem Krankenhaus.
Schirinowski war der Gründer der sogenannten "Liberal-Demokratischen Partei Russlands" und bereits seit 1993 Mitglied der russischen Duma. Obwohl er stets in der Opposition war, hat er sich nie mit dem Regime von Wladimir Putin angelegt. Mit seinen ultranationalistischen, antiwestlichen und extrem homophoben Ansichten war er oft im Fernsehen zu sehen – und ließ so Putin moderat erscheinen.
Mit seinen LGBTI-feindlichen Äußerungen machte er wiederholt Schlagzeilen: 2004 forderte er etwa die Einführung der Todesstrafe für homosexuelle Handlungen (queer.de berichtete). Er sprach sich auch für das "Homo-Propaganda"-Gesetz aus, das die Duma 2013 beschlossen hatte (queer.de berichtete). Damals warnte er unter anderem in einer Rede in einer Schulklasse vor 13- bis 14-jährigen Schüler*innen davor, dass es homosexuell und/oder psychisch krank machen könnte, wenn man den heterosexuellen Sexualtrieb unterdrücke: "Jungs müssen Mädchen mögen und Mädchen müssen Jungs mögen, ihr müsst in der Zukunft eine Familie gründen", so Schirinowski laut "Moscow Times".
Wiederholt geoutet
Immer wieder wurde Schirinowski von Regime-Gegner*innen aber auch als schwul geoutet. 2014 sorgten homoerotisch anmutende Musterungszeremonien für Aufsehen (queer.de berichtete).
Schirinowski wurde auch wiederholt wegen rassistischer und verschwörungstheoretischer Ansichten kritisiert. So behauptete er, die USA hätten mit Hilfe Israels die Terroranschläge vom 11. September 2001 inszeniert. Politischen Gegner*innen drohte er auch wiederholt Gewalt an. US-Präsident Donald Trump schätzte er dagegen und erklärte, dass auch Russland eine Mauer bauen sollte – allerdings nicht um Menschen aus Lateinamerika, sondern um Muslim*innen fernzuhalten.
Im Dezember letzten Jahres sagte er den russischen Angriff auf die Ukraine voraus – und erklärte: "Das wird das Jahr, in dem Russland wieder groß wird." (dk)















"über Tote soll man nur Gutes sagen. Er ist tot, gut."