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NRW

Oer-Erkenschwick: Kinder bewerfen queere Menschen mit Steinen

Bei einem Videodreh für den CSD Recklinghausen wurde eine Gruppe von LGBTI-Aktivist*innen im Stadtpark von Oer-Erkenschwick von Kindern und Jugendlichen beleidigt und attackiert. Nun gibt es eine Protestdemo.


Regenbogen­fahnen im Stadtpark von Oer-Erkenschwick riefen eine Welle von Hass hervor (Bild: Vestischer Christopher Street Day e.V.)

  • 11. April 2022, 04:33h 6 2 Min.

Mit einer Demo gegen Queer­feindlichkeit am Sonntag, den 24. April reagiert der Verein Vestischer Christopher Street Day auf einen Vorfall, der sich Ende März in Oer-Erkenschwick ereignet hat. Bei einem Videodreh für den Recklinghausen Pride wurden die Teilnehmer*­innen, wie erst jetzt bekannt wurde, im Stadtpark von Kindern und Jugendlichen schwer beleidigt und körperlich attackiert.

"Wir waren eine gute Handvoll Leute mit Regenbogen­flaggen, darunter auch zwei Drag-Queens, und wollten am letzten Schönwetter-Sonntag im März im Stadtpark gerade mit den Dreharbeiten beginnen, als immer mehr Kinder und jugendliche Picknick-Gruppen auf den Rasenflächen auf uns zukamen und uns anpöbelten", erklärte CSD-Veranstalter Daniel Petzoldt gegenüber der "Stimberg-Zeitung" (Bericht mit Registrierungspflicht).

Direktlink | Im Zeitungsbericht gibt es auch ein Interview mit den beiden CSD-Veranstalter*­innen
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Es seien u.a. Rufe wie "Schwule raus!" oder "Weg mit den Transen" gefallen. "Am Ende wurden wir sogar mit Steinen beworfen", ergänzte Petzoldts Mitstreiterin Rita Nowak. "Die Situation wirkte auf uns sehr bedrohlich. Deshalb haben wir uns zurückgezogen und den Dreh abgebrochen." Glücklicherweise wurde niemand körperlich verletzt. Die Aktivist*­innen stellten die Kinder und Jugendlichen nach dem Angriff zur Rede.

Bürgermeister spricht von "bedauerlichem Vorfall"

Nach dem ersten Schock erstattete der CSD-Verein Anzeige bei der Polizei – nun ermittelt der Staatsschutz. Oer-Erkenschwicks Bürgermeister Carsten Wewers verurteilte den Angriff und sprach gegenüber der "Stimberg-Zeitung" von einem "bedauerlichen Vorfall". "Oer-Erkenschwick ist nicht schwulen- und lesbenfeindlich, sondern eine weltoffene Stadt", so der CDU-Politiker. "Wir unterstützen auch jede Aktion gegen Homophobie zum Beispiel durch das Anbringen der Regenbogenflagge am 17. Mai."

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Die "enormen queerfeindlichen Übergriffe" hätten gezeigt, "dass der CSD weiterhin wichtig ist", schreibt der RE-Pride im Aufruf zur Demonstration am 24. April. Der Protestzug beginnt um 14 Uhr auf dem Berliner Platz, führt einmal durch den Stadtpark und dann wieder zurück zur Stadthalle. Der CSD Recklinghausen ist für den 25. Juni geplant. (cw)

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#1 Mia_N
  • 11.04.2022, 07:20h
  • Kinder werden nicht mit Hass auf andere Menschen geboren, sie werden dazu erzogen. An diesem Beispiel sieht man mal wieder, was für einen langen Weg unsere Gesellschaft noch vor sich hat.
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#2 friendlyUnicornAnonym
  • 11.04.2022, 07:55h
  • Dass der Bürgermeister es so sieht, kann mensch ihm nicht verdenken - natürlich muss er auf Biegen und Brechen eine heile Welt herbeifantasieren, alles andere ist schlecht fürs Stadtmarketing.

    Die Wahrheit hingegen hat, wie man einmal mehr sieht, wenig mit der politischen Parallelrealität zu tun. Insbesondere im sich gern selbst als ach-so-tolerant sehenden Ruhrpott. Wo man beim Walken durch einen Stadtpark morgens sogar schon Geschichtsnachhilfe von weißen und wildfremden Senioren bekommt, dass es "sowas früher nicht gegeben hätte". Mit "sowas" war natürlich ich gemeint, weil ich es "wagte", in den Schuhen ein paar regenbogenfarbene Schnürsenkel zu tragen. Das reicht schon, um gewisse konservative, bzw. reaktionäreKreise zu triggern.
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#3 OererAnonym
  • 11.04.2022, 08:19h
  • Antwort auf #2 von friendlyUnicorn
  • Die reaktionären älteren sind die eine Seite der Medaille, die meist migrantischen Jugendgruppen in den Parks die andere.
    All jene, die eine offene und freie Gesellschaft fürchten und sich in ihrer Männlichkeit angegriffen fühlen.
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