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Lockerung mit Einschränkungen

Innenministerium erlaubt Regenbogen­fahnen an Bundesgebäuden

Nancy Faeser gestattet allen Ministerien und Bundeseinrichtungen das Hissen von Regenbogenfahnen zu bestimmten Anlässen.


Nancy Faeser ist seit dem 8. Dezember 2021 Bundesministerin des Innern und für Heimat (Bild: BMI / Peter Jülich)
  • 13. April 2022, 09:24h 21 3 Min.

Das Bundesinnenministerium hat die Genehmigung erteilt, die Regenbogenflagge an Dienstgebäuden des Bundes zu hissen. Wie die Behörde von Innenministerin Nancy Faeser (SPD) am Mittwoch mitteilte, dürfe die Fahne der queeren Community aber nur zu bestimmten Anlässen wie dem CSD gezeigt werden. Ein entsprechender Brief (PDF) sei bereits vor einer Woche an alle Bundesministerien und andere Bundesbehörden geschickt worden.

In der Vergangenheit hatte es immer wieder Streit um das Hissen von Regenbogenfahnen an Bundesgebäuden gegeben – teilweise wurden Verbote, etwa des queerfeindlichen CDU-Innenministers Thomas de Maizière, offen ignoriert (queer.de berichtete). Mit dem Regierungswechsel vom vergangenen Herbst wird nun aber das Innenministerium erstmals seit 2005 nicht mehr von der Union geführt.

Ministerin Faeser betonte am Mittwoch, dass die neuen Regeln zur Beflaggung ein sichtbares Zeichen für die Akzeptanz und den Schutz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt durch alle Stellen des Bundes seien: "Wir sind ein modernes und vielfältiges Land. Es ist allerhöchste Zeit, dass wir das auch als staatliche Institutionen deutlicher zeigen", so die Sozialdemokratin aus Hessen. Die Regierung wollen Diskriminierung "von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Identität in allen gesellschaftlichen Bereichen" beenden. Dafür sei die bunte Flagge das weltweit bekannte Symbol. "Deswegen war es mir sehr wichtig, das Hissen der Regenbogenflagge zu bestimmten Anlässen an Bundesgebäuden zu erlauben. Zum Beispiel am Christopher Street Day setzen wir so ein sichtbares Zeichen des Staates für Vielfalt und gegen jede Diskriminierung."

"Solidarität kann auf verschiedenste Art zum Ausdruck kommen"

Allerdings erklärte die Ministerin in einem Schreiben an die anderen Bundesministerien indirekt, dass die Regenbogenflagge eine politische Fahne sei, weshalb sie nur an wenigen Tagen im Jahr gehisst werden dürfe. Wörtlich heißt es in dem Schreiben: "Solidarität kann auf verschiedenste Art zum Ausdruck kommen und medial transportiert werden, ohne dabei unsere Staatssymbole für politische Zeichensetzungen in Anspruch zu nehmen." Ferner erklärte das Ministerium: "Um die Akzeptanz staatlicher Symbole in der Bevölkerung zu erhalten, ist die Wahrung staatlicher Neutralität zwingend erforderlich." Diese Erwägungen seien auch in die Entscheidung zur Regenbogenfahne eingeflossen.

Aus dem Brief an die Ministerien geht aber auch hervor, dass die Genehmigung recht weitreichend ist. So dürfe die Flagge etwa auch bei regionalen Anlässen "ähnlich der CSD-Veranstaltung" gehisst werden. Auch an anderen Bereichen als dem Flaggenmast, etwa an Gebäudefassaden, seien Beflaggungen möglich. Grundsätzlich nicht wehen darf die Regenbogenfahne dagegen an einem "allgemeinen Beflaggungstag" wie am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus (27. Januar), am Tag der Arbeit (1. Mai), am Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober) oder an Tagen, an denen Bundestags- oder Europawahlen stattfinden. (dk)

-w-

#1 AtreusEhemaliges Profil
  • 13.04.2022, 13:20h
  • Klassische deutsch-europäische Symbolik, die zur Anwendung kommt, weil sie vollkommen kostenlos bleibt und leider bei Teilen der Bevölkerung als Maßnahme fehlgedeuet wird und verfängt.

    Frau Faeser ist Chefin des BMI und dadurch Herrin des BAMF, welches homosexuelle Menschen in den erwartbaren Tod abschiebt und ihnen die Selbstverleugnung empfielt. Wie just in diesem Monat geschehen und von queer.de berichtet.

    Ich habe bei derlei Doppelmoral und zynischer Täuschung eine ungeheure Wut im Bauch und verliere zunehmend den Glauben daran, dass sich das zeitnah ändern wird. Dafür wird mir schon viel zu lange offen ins Gesicht gelogen. Meine Wahl im letzten September kommt mir allmählich wie eine Selbsttäuschung vor.
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#2 SakanaAnonym
#3 AtreusEhemaliges Profil
  • 13.04.2022, 14:48h
  • Antwort auf #2 von Sakana
  • Dein Gesamtauftritt in diesem Nachrichtenportal bezeichne ich als exmplarisch für die Arroganz, Kritikunfähigkeit und Unlust zur Selbstreflexion, die ich bei der SPD seit Jahren wahrnehme.

    Das "Thema" ist die Suggerierung politischen Willens, LGBTQ schützen und unterstützen zu wollen, indem man in Wahrheit aber nur schmerzfreie Symbolik wie hiesige Beflaggung verabschiedet und medienwirksam als Maßnahme verkauft, andererseits die Ermordung von verfolgten Minderheiten fördert, indem man sie, sich der Bedeutung seines Handels vollumfänglich bewusst, in die Hände ihrer Verfolger abschiebt. Wer sich dessen nicht bewusst wäre, hätte keine Veranlassung, seinem Opfer die Verleugnung anzuempfehlen.

    Auch finde ich es bemerkenswert, dass du mir durch die Verlinkung unlängst bekannter Texte grobes Unwissen unterstellst und meinst, ein LSVD Mitglied kenne dessen Projekte nicht. Meine Mitgliedsnummer lautet: 201912048389.
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