Zum Welt-Scrabble-Tag am 13. April führt Mattel Deutschland exklusiv einen neuen Spielstein ein: Mit dem Genderstein (*in) können Wörter damit in dem Brettspiel geschlechtergerecht dargestellt werden. Der Stein hat einen Wert von zehn Punkten – und ist damit so wertvoll wie ein Q oder ein Z. Gleichzeitig kann eine gegenderte Spielanleitung online heruntergeladen werden (PDF). Mit der Aktion will Mattel zum Diskurs über den aktuellen Sprachwandel anregen.
"Sprache ist ständig im Wandel und deshalb ist es höchste Zeit, dass sich auch der Klassiker unter den Buchstabenspielen weiterentwickelt", erklärte die 1945 in den USA gegründete Firma, die nach Lego der zweitgrößte Spielzeughersteller der Welt ist. "Gendern verfolgt das Ziel die Gleichbehandlung aller Geschlechter zum Ausdruck zu bringen." Mattel betonte, dass sich Menschen laut Studien nur Männer vorstellen, wenn für Worte wie "die Ärzte" das generische Maskulinum verwendet wird. Gendern mache daher Frauen und nichtbinäre Menschen in der Sprache sichtbar.
"Echter gesellschaftlicher Gamechanger"
So können sich Scrabble-Spieler*innen ein paar Extrapunkte holen (Bild: Mattel Deutschland)
Das Gendern wird von Mattel als "echter gesellschaftlicher Gamechanger, bei dem alle gewinnen", beschrieben. "Mit dem Genderstein bei Scrabble haben wir die Chance, den Stein des Anstoßes für eine gendergerechte Sprache zu geben. Er ist ein sichtbares Zeichen dafür, dass sich die Spielregeln in der Gesellschaft verändert haben", erklärte Anne Polsak, die Leiterin Unternehmenskommunikation bei Mattel Deutschland. "Wir möchten unsere Reichweite nutzen, um zu zeigen, dass durch das Gendern niemand Nachteile hat – denn im Endeffekt gewinnt das WIR!"
Der *in-Stein hat eine limitierte Auflage. Bestellbar ist er kostenlos über mattel.de/unsere-marken/scrabble-genderstein (maximal vier Gendersteine pro Person). Auf der Website können sich Scrabble-Spieler*innen auch ab sofort die gegenderte Spielanleitung herunterladen – ab Herbst wird diese dann offiziell in jedem Spiel zu finden sein.
Über geschlechtergerechte Sprache gab es in den letzten Jahren heftigen Streit. Besonders aggressiv dagegen wehrt sich etwa Komiker Dieter Hallervorden, der von einer Vergewaltigung der Sprache spricht (queer.de berichtete). Der Freistaat Sachsen hat sogar ein Genderverbot in seinen Schulen eingeführt (queer.de berichtete). Auch der Bayerische Rundfunk verbietet Journalist*innen die Verwendung von Gendersternchen (queer.de berichtete). Anderswo, etwa in der Hamburger Verwaltung, ist Gendern dagegen ausdrücklich erlaubt. (dk)
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