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"Ihr habt den Falschen"
Jussie Smollett beteuert in Song seine Unschuld
Im Lied "Thank You God" behauptet Jussie Smollett, dass alle Vorwürfe gegen ihn falsch seien. Derzeit wehrt sich der offen schwule Schauspieler juristisch gegen eine Verurteilung mit Gefängnisstrafe.
- 13. April 2022, 14:02h 2 Min.
US-Schauspieler Jussie Smollett behauptet weiterhin, unrechtmäßig wegen Vortäuschung eines schwulenfeindlichen und rassistischen Angriffs verurteilt worden zu sein. Am Freitag veröffentlichte der 39-Jährige auf seiner Instagram-Seite einen anderthalbminütigen Ausschnitt seines neuen Songs "Thank You God", in dem er seine Unschuld beteuert.
In dem Lied erklärt er im Sprechgesang: "Ihr denkt, ich wäre dumm und würde meinen Ruf ruinieren? Ich würde wie ein Opfer aussehen wollen, weil das Spaß macht? Ihr solltet euch nach jemand anderem umschauen, ihr habt den Falschen."
Laut Smollett werden alle Einnahmen des Songs aus Streams und Download an drei wohtätige Organisationen gespendet. Dabei handelt es sich um die Rainbow PUSH Coalition von Jesse Jackson, einer Lobbygruppe für Bürgerrechte, das Illionois Innocence Project, das sich für zu Unrecht verurteilte Menschen einsetzt und die Organisation Secure the Bag Safety, die nichtweißen trans Menschen hilft.
Smollett hatte sich 2015 als schwul geoutet (queer.de berichtete). Er war ein Star der zunächst sehr erfolgreichen Hip-Hop-Seifenopfer "Empire", in der er einen schwulen Singer-Songwriter spielte.
Im Januar 2019 kam er weitweit in die Schlagzeilen, als Smollett der Polizei von Chicago erzählte, er sei nachts nahe seiner Wohnung von zwei maskierten Männern angegriffen worden. Drei Wochen später wurde er wegen mutmaßlicher Falschaussagen festgenommen. Nach Darstellung der Ermittler*innen soll er die Männer – zwei Brüder – bezahlt haben, um die Attacke gegen ihn vorzutäuschen. Der Schauspieler habe damit seine Karriere vorantreiben wollen, hieß es.
Im Dezember 2021 sprach ein Geschworenen-Gericht Smollett in den meisten Anklagepunkten schuldig. Im März verurteilte ein Richter ihn schließlich unter anderem zu 150 Tagen Gefängnis, einer 30-monatigen Bewährungsstrafe und zur Zahlung von rund 120.000 Dollar (knapp 109.000 Euro) als Entschädigung für die Polizeiermittlungen. Nach einer Woche in Haft wurde er wieder freigelassen, weil er Einspruch gegen die Verurteilung eingelegt hatte (queer.de berichtete). (dk)

Unlauteres Gewinsel. Soll er doch vor Gericht seine Unschuld beweisen, wenn er kann.