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Shitstorm
J.K. Rowling stirbt in Horror-Roman von trans Autorin
Eine Art Zombie-Roman löst unter transphoben Feminist*innen scharfe Kritik aus. Der Grund: Darin wird erwähnt, dass die "Harry Potter"-Autorin eine Apokalypse nicht überlebt.

Daniel Ogren / flickr) "Harry Potter"-Autorin J.K. Rowling ist wegen ihrer transphoben Tiraden umstritten (Bild:
- 25. April 2022, 16:42h 3 Min.
Ein auf Englisch veröffentlichter Horror-Roman namens "Manhunt" (auf Deutsch: Fahndung oder Verbrecherjagd) sorgt für Aufregung, weil die trans Autorin Gretchen Felker-Martin darin die transphobe "Harry Potter"-Autorin J.K. Rowling sterben lässt. In Amazon-Rezensionen forderten viele Nutzer*innen das Verbot des Buches und bezeichneten es als "frauenfeindlich".
Konkret geht es in dem bereits im Februar erschienen Roman darum, dass sich Menschen mit einer bestimmten Menge an Testosteron in unktrollierbare, kannibalistische Monster verwandeln. Laut dem Verlag Macmillan Publishers handelt es sich um einen "explosiven, postapokalyptischen Roman, der trans Frauen und trans Männer auf einer grotesken Überlebens-Reise" begleite. Demnach müssten sie sich gegen "möderische Terfs, eine soziopathische Milliardärin und komische Beziehungsdynamiken" wehren, während sie vor "wilden Männern" fliehen. Terf ist eine englische Abkürzung und steht für "Trans-Exclusionary Radical Feminist" – also für transphobe Feminist*innen.
Rowling als "verrückte Terf" beschrieben
Rowling ist in dem Buch keine Handlungsfigur, vielmehr wird über die "Harry-Potter-Lady" an einem Lagerfeuer gesprochen. Dabei wird sie als "verrückte Terf" bezeichnet. In einem Absatz wird erwähnt, dass Rowling bei einem Feuer in ihrem Schloss in Schottland ums Leben gekommen sei. Zudem wird in dem Buch beschrieben, wie die "Ritterinnen von J.K. Rowling" gegen die trans Überlebenden einen Krieg führen. Eine Terf-Ritterin sagt hierbei beispielsweise über eine trans Frau: "Das ist keine Frau. Das ist nur ein verkleideter Mann."
Im echten Leben machen Terf-Aktivist*innen seit letzter Woche vermehrt Stimmung gegen das Buch, nachdem Berichte in den ultrakonservativen Boulevardzeitungen "Daily Mail" aus Großbritannien und "New York Post" erschienen sind.
Die im US-Bundesstaat Massachusetts lebende Autorin freut sich über die kostenlose Werbung: In einem Twitter-Eintrag verlinkte Felker-Martin die Amazon-Seite und erklärte: "Ihr könnt meine verdorbene psychosexuelle Horrorshow, die gerade Terfs auf der ganzen Welt ein kollektives Aneurysma gibt, hier kaufen."
Twitter / scumbelievableYou can buy my depraved psychosexual horrorshow -- which is currently giving TERFs around the world a collective aneurysm -- here.https://t.co/V8nqzXtXZy
Gretchen Felker-Martin (@scumbelievable) April 20, 2022
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Außerdem bedankte sie sich bei Fans, die sie unterstützen. Sie beklagte, dass sich Terfs und "Maga-Freaks" über "einen einzigen Absatz" aufregten. Maga steht für "Make America Great Again", den Leitspruch des amerikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump.
Twitter / scumbelievableI deeply appreciate everyone who's thrown their support behind my writing this week <3 TERFs and the MAGA freaks who scurry along in their wake continue to shriek and rant about a single paragraph in a book I wrote. It's getting bigger, not dying down.https://t.co/8ZQfMQUOTb
Gretchen Felker-Martin (@scumbelievable) April 23, 2022
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Übrigens ist es keine Seltenheit, dass auch über den Tod von Promis in Zombie-Büchern oder -Filmen gesprochen wird. In der Horror-Komödie "Zombieland" mit Woody Harrelson und Jesse Eisenberg wird etwa Bill Murray getötet – der "Ghostbusters"-Schauspieler spielt sich in dem Film selbst.
J.K. Rowling sorgt seit über einem Jahr mit mehreren transphoben Äußerungen für Schlagzeilen: Sie hatte Ende 2019 einen Shitstorm ausgelöst, weil sie sich in sozialen Netzwerken hinter eine Wirtschaftswissenschaftlerin stellte, die trans Frauen abgesprochen hatte, "echte" Frauen zu sein (queer.de berichtete). Danach radikalisierte sich die "Harry Potter"-Autorin immer mehr und macht auf ihrem Twitter-Konto regelmäßig Stimmung gegen trans Menschen. Im Dezember schrieb Rowling etwa einen sarkastischen Twitter-Eintrag über eine "penishaltige Person, die dich vergewaltigt hat" (queer.de berichtete). (dk)

Links zum Thema:
» Mehr Infos und Bestellmöglichkeit für „Manhunt“ (auf Englisch)
Mehr queere Kultur:
» auf sissymag.de
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