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Überblick

Tag der lesbischen Sichtbarkeit: Fahrraddemo, Social-Media-Kampagne, Forderung nach Wiedergutmachung

Zum Tag der Lesbischen Sichtbarkeit sind Lesben dazu aufgerufen, sich und lesbische Anliegen zu zeigen. Lesben der Unionsparteien fordern Wiedergutmachungen und eine Entschuldigung für historisches Unrecht.


Wie hier auf dem Düsseldorfer CSD müssen Lesben für die Wahrnehmung ihrer spezifischen Anliegen noch immer streiten (Bild: Norbert Blech)

Seit 2008 wird der 26. April dazu genutzt, auf die spezifische Situation von Lesben innerhalb der LGBTI-Community aufmerksam zu machen und eine stärkere Sichtbarkeit der oft von Unsichtbarmachung sowie von geringeren ökonomischen und kulturellen Ressourcen betroffenen Gruppe zu erreichen.

Neben etwa einer Fahrraddemo in Berlin und einer Kundgebung in Frankfurt wird mir Preisverleihungen und Social-Media-Kampagnen auf Lesben und den Tag der Lesbischen Sichtbarkeit aufmerksam gemacht. Auch in diesem Jahr wird es darum wieder Aktionen und Kampagnen geben – online wie offline.

Fahrraddemo in Berlin, Outdoor-Event in Frankfurt

Am Mariannenplatz in Berlin sind alle Lesben und ihre Unterstützer*innen dazu eingeladen, zusammen auf der Straße zu radeln. Treffpunkt des Radkorsos, der solidarisch, bunt und vielfältig sein soll, ist um 17:30 Uhr. Der Treck wird von Kreuzberg über Neukölln in den Norden von Schöneberg führen. Aber aufgepasst: Schon um 17:45 Uhr soll es losgehen. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit, in der AHA in der Monumentenstraße gemütlich den Abend ausklingen zu lassen.

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In Frankfurt am Main soll am Frankfurter Engel, dem Mahnmal für die verfolgten und ermordeten Lesben und Schwulen in der NS-Zeit am Klaus-Mann-Platz, ein Event mit Reden, Infos, Gesprächen und Musik stattfinden. Geplant ist die Veranstaltung von 16:00 bis 19:00 Uhr. Veranstalter*innen sind der Cafétreff Nahal der Deutsch-Iranischen Beratungsstelle für Frauen und Mädchen sowie der Verein Imbradiva.

Weitere Termine, etwa ein Dyke* March in Lüneburg, finden sich im queer.de-Kalender.

Preisverleihung im Roten Rathaus

Am Abend wird es zur diesjährigen Verleihung des Berliner Preises für lesbische* Sichtbarkeit ab 18 Uhr eine Zeremonie im Roten Rathaus geben. Überreicht wird der Preis, der in diesem Jahr zum dritten mal vergeben wird, von der Senatorin für Justiz, Vielfalt und Antidiskriminierung, Lena Kreck.

In der Jury sitzt dieses Mal die Seitenwechsel-Boxerin Alice Backwell, die Autorin und Missy-Magazine-Kolumnistin Debora Antmann, die*der Inter-Menschenrechtler*in Ev Blaine Matthigack, die seit den 80er-Jahren aktive Frauen- und Lesbenaktivistin Katharina Oguntoye sowie Katja Fischer, Aktivistin für die Belange von Gehörlosen und die Gebärdensprache. Oguntoye hatte den alle zwei Jahre verliehenen Preis im Jahr 2020 erhalten (queer.de berichtete).

Unions-Lesben fordern Entschuldigung für Lesbendiskriminierung


LSU-Vorstandsmitglied Petra Többe (Bild: LSU Bundesverband)

Die Lesben und Schwulen in der Union (LSU) fordern anlässlich des Tags der Lesbischen Sichtbarkeit eine stärkere Aufarbeitung der Diskriminierung lesbischer Frauen in Deutschland sowie eine offizielle Entschuldigung samt Wiedergutmachungen. Dazu erklärte das Bundesvorstandsmitglied Petra Többe, dass gleich­geschlechtlich liebende Frauen, anders als Männer, in den Nachkriegsjahrzehnten in Deutschland zwar nicht vom Strafrecht bedroht, aber dennoch nicht frei gewesen waren, lesbisch zu leben.

"Schlechte Berufsaussichten, Abwertung durch die Gesellschaft und fehlende Vorbilder" seien nur einige der Stichworte. Offen lesbisch liebende Mütter hatten zudem bis in die 1990er Jahre hinein das Sorgerecht für ihre Kinder verloren. Vor Gerichten war lesbischen Müttern abgesprochen worden, ihre eigenen Kinder erziehen zu können. Bei den betroffenen Frauen habe das "letztlich zu erheblichen Beeinträchtigungen, zu Einschränkungen ihrer Lebensführung, zu belasteten Biografien und zu Ausgrenzungen geführt", wie Többe in Erinnerung rief.

Doch die Auseinandersetzung damit dürfe nicht in den Geschichtswissenschaften verbleiben. Es müsse, forderte die LSU-Frau, eine öffentliche Diskussion über Formen der Entschuldigung und Wiedergutmachung geben.

Lesben in Wirtschaft und Arbeit sichtbar machen

Der LSVD, die PROUT AT WORK-Foundation und LGBTI-Unternehmensnetzwerke wiederholen zum Tag der Lesbischen Sichtbarkeit ihre aus dem Vorjahr bekannte Social-Media-Kampagne unter dem Hashtag #theLworksout. Der Verband möchte so einen Focus auf Lesben in der Arbeitswelt legen. Lesbische Frauen sind dazu aufgerufen, heute ein Foto von sich zusammen mit der offiziellen Kampagnenvorlage zu posten. Insbesondere jene, die in ihrem beruflichen Umfeld bisher noch kein Coming-out hatten, soll so Mut gemacht werden – unter anderem dazu, sich an der Kampagne zu beteiligen und so als Lesben sichtbar zu werden.

Auch die Wirtschaftsweiber, ein Verband für lesbische Frauen im Wirtschaftsleben, fordern stärkere lesbische Sichtbarkeit – und zwar vor allem von den Lesben selber. Wer nicht sichtbar sei, werde weder gesehen noch gehört, wie Simone Allard, Vorständin der Vereinigung, dazu erklärte. Und: Die Sichtbarkeit von lesbischen Frauen in der Wirtschaft zeige wiederum anderen lesbischen Frauen, dass sie nicht alleine seien, und biete ihnen Orientierungsmöglichkeiten. Dazu trage auch die Vereinigung bei, die seit 1998 zu dem Thema arbeitet. Man wolle die Lesben so in der eigenen Identität bestärken und empowern.

Hessischer Preis für Lesbische Sichtbarkeit

Ab sofort ist zudem das Nominierungsverfahren für den Hessischen Preis für Lesbische Sichtbarkeit 2022 eröffnet. Für den in diesem Jahr zum zweiten mal verliehenen Preis können lesbische Gruppen, Initiativen, Organisationen sowie Einzelpersonen nominiert werden. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und soll am 5. Oktober in Wiesbaden verliehen werden. Den alle zwei Jahre zu vergebenden Preis hatte 2020 die Sozialpädagogin Veronica King erhalten. King sei als Schwarze lesbische Frau sichtbar, teile ihre Erfahrungen und arbeite mit viel Energie daran, Strukturen zu öffnen und weiterzuentwickeln, unter anderem beim CSD Kassel, in Theaterprojekten sowie in der Frauen- und Jugendarbeit (queer.de berichtete).

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Kai Klose, Hessischer Minister für Soziales und Integration, erklärte anlässlich des Tages, dass lesbische Identitäten allzu oft unsichtbar blieben oder unsichtbar gemacht würden. Man wolle "würdigen, dass sich Menschen auch weiterhin gemeinsam für ein anerkennendes Miteinander und gegen Ausgrenzung, Unsichtbarmachung und Diskriminierungen" engagierten.

Mit dem L auf Insta

Das Lesbenmagazin "L-MAG" ruft ebenfalls zu einer Fotoaktion in den sozialen Medien auf, und zwar auf der Plattform Instagram.

Nutzer*­innen sollen ein Selfie von sich posten, auf dem sie mit Daumen und Zeigefingern ein L formen. Außerdem soll der L-MAG-Account @lmag_magazin im Beitrag getaggt werden.

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