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Polizeibericht
Berlin-Neukölln: Vier Männer verprügeln trans Frau und Begleiter
Am Montagabend kam es in Berlin-Neukölln erneut zu transfeindlicher Gewalt: Eine 21-jährige trans Frau und ein 35-jähriger Freund wurden gegen 20 Uhr in der Sonnenallee erst beleidigt, dann attackiert.

Symbolbild: In Berlin meldet die Polizei immer wieder queerfeindliche Gewalt (Bild: Polizei Berlin / Youtube)
- 3. Mai 2022, 16:56h 2 Min.
Am Montagabend alarmierten eine trans Frau und ihr Begleiter in Berlin-Neukölln die Polizei, nachdem vier unbekannt gebliebene Tatverdächtige die beiden verbal und körperlich angegriffen haben sollen. Das meldete die Polizei der Hauptstadt am Dienstagnachmittag.
Nach Aussagen der Betroffenen waren die 21-Jährige und ihr 35-jähriger Begleiter gegen 20 Uhr in der Sonnenallee unterwegs, als sie von zwei Unbekannten beleidigt worden sein sollen. Das Duo habe dann die Angreifer zur Rede gestellt, woraufhin der 35 Jahre alte Mann mehrere Faustschläge ins Gesicht erhalten haben soll und zu Boden gegangen sei. Anschließend sollen die Tatverdächtigen der 21-Jährigen ebenfalls ins Gesicht geschlagen und sie von hinten in den Rücken getreten haben.
Im weiteren Verlauf sollen sich zwei weitere Männer dem Tatgeschehen angeschlossen und die trans Frau und ihre Begleitung körperlich attackiert haben. Die Gruppe sei dann in unbekannte Richtung geflüchtet. Alarmierte Rettungskräfte brachten die beiden Angegriffenen mit Kopfverletzungen zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus. Bei dem Angriff sollen des Weiteren das Display des Mobiltelefons sowie die Handtasche der Geschädigten beschädigt worden sein. Die weiteren Ermittlungen hat – wie bei Hasskriminalität üblich – der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes übernommen. Nähere Angaben zu den Angreifern wurden im Polizeibericht nicht gemacht.
Immer wieder queerfeindliche Gewalt in Neukölln
Aus dem Bezirk Neukölln wird vergleichweise häufig queerfeindliche Gewalt gemeldet. Im vergangenen Monat wurde etwa eine trans Person am Hermannplatz bewusstlos geschlagen (queer.de berichtete). Im März wiederum wollten Jugendliche einen schwulen Mann in der Karl-Marx-Straße vor ein fahrendes Auto schubsen (queer.de berichtete).
Die Berliner Polizei macht mögliche Hassverbrechen aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität gezielt in ihren Berichten publik und meldet diese daher vergleichsweise häufig der Öffentlichkeit. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft in der Hauptstadt haben eigene Ansprechpartner für LGBTI. (pm/cw)

"Zur Rede stellen" ist zwar richtig, aber nicht auf der Sonnenallee...