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Spanien

Grindr-Mörder: Verdächtiger stellt sich der Polizei

In Bilbao soll ein 25-Jähriger mindestens vier schwule Männer bei Online-Dates mit Liquid Ecstasy getötet haben. Nach der Veröffentlichung von Fahndungsfotos ließ er sich festnehmen. Er bestreitet die Taten.


Der Mörder soll seinen Opfern eine Überdosis Liquid Ecstasy verabreicht haben (Bild: IMAGO / Imagebroker)

Im Fall des mutmaßlichen Serienmörders in der baskischen Metropole Bilbao im Norden Spaniens hat sich ein Verdächtiger in der Stadt Irun der Polizei gestellt. Der 25-Jährige habe jedoch bestritten, etwas mit den Taten zu tun zu haben, schrieb die Zeitung "El Pais" am Donnerstag unter Berufung auf die Polizei. Zuvor hatten zahlreiche Medien Fotos des Mannes veröffentlicht. Er wurde festgenommen.

Der Gesuchte wird des Mordes in mindestens vier Fällen verdächtigt. Es wird derweil nicht ausgeschlossen, dass er mindestens vier weitere Menschenleben auf dem Gewissen hat (queer.de berichtete).

Seine Opfer lernte der Mörder auf Grindr kennen

Alle Morde haben den Berichten zufolge mehr als einen gemeinsamen Nenner: Die Opfer hätten über die Gay-Dating-App Grindr Kontakt zum mutmaßlichen Serienmörder gehabt. Sie hätten ihn zu sich nach Hause eingeladen und seien dort mit Drogen zu Tode betäubt worden. In allen Fällen seien die Bankkonten der Opfer geplündert worden.

Der mutmaßliche Täter wurde von einem Opfer beschrieben, das im Dezember vergangenen Jahres entkommen sei. Der Mann habe demnach versucht, sein Opfer zu strangulieren, nachdem die Droge ihn nicht ausreichend betäubt habe. Den Medienberichten zufolge kam offenbar die K.o.-Tropfen-Droge GHB, auch als Liquid Ecstasy bekannt, zum Einsatz.

Bürgermeister: "Angespannte Ruhe" in Bilbao

Alle Morde wurden im vergangenen Jahr begangen. Bilbaos Bürgermeister Juan Mari Aburto räumte in einem Interview ein, in seiner Stadt herrsche aufgrund der Medienberichte eine "angespannte Ruhe". Dem Rathaus seien die Ermittlungen bekannt. Man müsse aber alles tun, um die Gesellschaft "nicht zu alarmieren".

Mehrere Mordserien mit GHB hatten in den letzten Jahren für Schlagzeilen gesorgt. 2020 verfilmte Rosa von Praunheim etwa die Geschichte des sogenannten "Darkroom-Mörders" aus Berlin, der vor rund zehn Jahren drei Männer tötete (queer.de berichtete). 2016 wurde in London ein Mann verurteilt, der vier Männer bei Dates tötete (queer.de berichtete). Eine Serie dazu, "Four Lives" mit Stephen Merchant in der Rolle des Killers, strahlte die BBC in diesem Januar in ihrem Hauptprogramm aus. Sie legte vor allem einen Schwerpunkt auf die Opfer, ihre Angehörigen und auf Polizeiversagen. (cw)

#1 AtreusEhemaliges Profil
  • 06.05.2022, 13:00h
  • Ich mutmaße, dass es weniger als 4 (8?) Opfer gegeben hätte, hätte man die "Bevölkerung alamiert". Der Herr Bürgermeister und die Entscheider*innen der zuständigen Polizei haben sich schuldig gemacht, einem Serienmörder erlaubt, aus einem Pool bewusst uninformiert gehaltener Menschen weitere Opfer selektieren zu können. Ich sehe hier weit mehr Anklagen, als die des Mörders.
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#2 LarsAnonym
  • 07.05.2022, 20:17h
  • Antwort auf #1 von Atreus
  • Ist deine Sichtweise nicht etwas übertrieben? Jeder weiß, dass auf solchen Apps / beim Onlinedating viele Betrüger und Verbrecher unterwegs sind. Ein erstes Treffen sollte man generell auf neutralem Gelände stattfinden lassen. Eine Behörde muss auch erst einmal ein Muster erkennen.
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