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Tat aus Homophobie?
The Kidd Creole zu 16 Jahren Haft verurteilt
Der berühmte Rapper hatte einen Obdachlosen getötet, dessen mutmaßliche Homosexualität ihn "genervt" hatte.

In den New Yorker Nachrichtensendungen war die Verurteilung ein großes Thema (Bild: Screenshot / WABC-TV)
- 6. Mai 2022, 11:10h 2 Min.
Der frühere US-Rapper The Kidd Creole ist wegen Totschlags zu 16 Jahren Haft verurteilt worden. Das teilte das Gericht im New Yorker Stadtteil Manhattan am Mittwoch mit. Höchststrafe wäre 25 Jahre gewesen, die Staatsanwaltschaft hatte 18 Jahre gefordert. Die Verteidigung des 62-Jährigen kündigte Rechtsmittel gegen die Verurteilung an.
Bereits im vergangenen Monat hatte eine Jury den Rapper, dessen bürgerlicher Name Nathaniel Glover lautet, für schuldig befunden, 2017 mitten in Manhattan sein obdachloses Opfer erstochen zu haben (queer.de berichtete). Die beiden hätten sich kurz unterhalten, bevor Glover ein Steak-Messer herauszog und ihn zweimal in den Oberkörper stach.
"Ich dachte, er war schwul"
Am Tag nach der Tat hatte Glover gegenüber der Polizei zugegeben, dass er auf den Mann eingestochen hatte und ihn die Homosexualität seines Gegenüber gestört habe. Zu diesem Zeitpunkt wusste er aber nicht, dass sein Opfer bereits verstorben war. Wörtlich sagte er laut Polizeiprotokoll: "Um die Wahrheit zu sagen, ich dachte, er war schwul und das hat er mir auch gesagt", so Glover. "Mich hat das genervt. Er ist auf mich zugegangen. Ich wurde etwas nervös. Ich habe versucht, ein wenig zurückzuweichen und er kam vorwärts. Und dann habe ich das Messer genommen und zugestochen."
Laut seinem Anwalt sei die Tat aber nicht aus Homophobie erfolgt. Der Angeklagte habe vielmehr Angst um sein Leben gehabt, weil der andere Mann obdachlos gewesen sei und deshalb ihm möglicherweise etwa antun habe können. Richterin Michele S. Rodney stellte aber klar, dass eine solche Tat "nicht in irgendeiner Weise gerechtfertigt ist, weil eine Person obdachlos ist".
Glover war vor allem in den Siebziger- und Achtzigerjahren in der Frühzeit des Hip-Hop mit Bands wie Grandmaster Flash & the Furious Five berühmt geworden. Er hatte großen Einfluss auf die Entwicklung dieses Musikgenres. (cw)













