Die BBC hat am Sonntag bekannt gegeben, dass der ruandisch-schottische Schauspieler Ncuti Gatwa künftig die Hauptrolle in der weltweit populären TV-Serie "Doctor Who" übernehmen wird. Der 29-Jährige folgt damit auf Jodie Whittaker, die als erste Frau in der Rolle mit der blauen Polizei-Notrufzelle durch Zeit und Raum reiste.
Nach ihrem im letzten Jahr verkündeten Abschied endet Whittakers Zeit im Herbst nach vier Jahren bzw. drei Staffeln und mehreren Specials. Mit ihr verlässt auch der langjährige Showrunner Chris Chibnall die Reihe. Im letzten Herbst wurde bekannt, dass für die Folgen mit der neuen Hauptrolle Russell T. Davies verantwortlich sein wird (queer.de berichtete). Der schwule Schöpfer von "Queer as Folk", "It's a Sin" und weiteren TV-Highlights verantwortete 2005 bereits die TV-Rückkehr der Sci-Fi-Serie mit Christopher Eccleston und dann David Tennant in der Hauptrolle sowie das recht queere Spin-Off "Torchwood".
Direktlink | Gatwa und Davies in einem BBC-Interview vor der Verleihung der Baftas am Sonntagabend – Gatwa ist erneut für "Sex Education" als beste männliche Comedy-Leistung nominiert, Davies' "It's a Sin" in diversen Kategorien
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Gatwa wurde national und international vor allem seit 2019 in der Netflix-Serie "Sex Education" bekannt. Seine Darstellung von Eric, des schwulen besten Freundes der Hauptfigur Otis, begeisterte Fans weltweit – und brachte Gatwa drei Bafta-Nominierungen in Folge und mehrere Auszeichnungen ein. Die vierte Staffel der Reihe soll im nächsten Jahr zu sehen sein. Diese Rolle und das bisherige Schaffenswerk von Davies sorgten bereits für erfreute Tweets über einen bevorstehenden queeren Dr. Who – die sexuelle Orientierung des künftigen Doctors ist allerdings zunächst ebenso unbekannt wie die von Gatwa.
Gatwa hatte am Sonntag Spekulationen über seine Besetzung angeheizt, als er bei Instagram zwei Herzen (wie sie die Doktor*innen haben) und eine blaue Box postete – und Davies dazu "The future is here" kommentierte. Später bestätigte die BBC seine neue Rolle.
"Es gibt nicht die richtigen Worte, um zu beschreiben, wie ich mich fühle", wird der Schauspieler in der BBC-Pressemitteilung zitiert. Er fühle sich "zutiefst geehrt" und sei überglücklich. Aber er habe auch ein wenig Angst: "Diese Rolle und diese Show bedeuten so vielen Menschen auf der ganzen Welt so viel, mich eingeschlossen." Sein Debüt soll er 2023 geben.
Seit die Serie 1963 erstmals in Großbritannien ausgestrahlt wurde, gab es 13 verschiedene Hauptrollen-Inkarnationen des "Time Lords": William Hartnell, Patrick Troughton, Jon Pertwee, Tom Baker, Peter Davison, Colin Baker, Sylvester McCoy, Paul McGann, Christopher Eccleston, David Tennant, Matt Smith, Peter Capaldi und Jodie Whittaker. Gatwa ist der erste Schwarze Schauspieler in der Hauptrolle – in mehreren Episoden war allerdings bereits Jo Martin in einer Nebenrolle als "Fugitive Doctor" zu sehen, deren Einordnung in die Inkarnations-Chronologie noch unklar ist.
"Manchmal kommt ein Talent durch die Tür und es ist so hell und mutig und brillant, dass ich einfach ehrfürchtig zurücktrete und meinen Glückssternen danke", sagte Davies zu dem aktuellen Castingprozess. "Ncuti hat uns verzaubert und den Doctor und diese Tardis-Schlüssel in Sekundenschnelle in Besitz genommen." Es sei eine Ehre, mit ihm zu arbeiten, und 2023 werde spektakulär. (cw/spot)
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