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Köln

Polnischer Priester verteidigt abwertende Äußerungen über Schwule

Mit einer Spitzfindigkeit verteidigt Dariusz Oko seine Herabwürdigungen Homosexueller als "Kolonie von Parasiten" oder "Krebsgeschwür".


Der Stein des Anstoßes war ein Artikel in "Theologisches" (Bild: Twitter / Wolfgang F. Rothe)
  • 20. Mai 2022, 11:01h 2 2 Min.

Der polnische Theologe Dariusz Oko hat seine abwertenden Äußerungen über Homo­sexuelle in einer deutschsprachigen Zeitschrift verteidigt. "Ich spreche nicht über alle Homo­sexuellen, das ist der springende Punkt. Ich spreche allein über homo­sexuelle Priester, die schwere Verbrechen begehen", sagte der Katholik am Freitag vor Beginn eines Prozesses gegen ihn wegen Volks­verhetzung vor dem Amtsgericht Köln. "Meine Gegner suggerieren, dass ich alle angreife. Das ist ungefähr so, wie wenn ein Journalist über die Mafia in Sizilien schreiben würde, und dann klagt ihn ein Gericht an, dass er alle Sizilianer beleidigt hat. Das ist völlig absurd."

Die Äußerungen hatte Oko in der in Köln erscheinenden Zeitschrift "Theologisches" veröffentlicht (queer.de berichtete). Daraufhin verängte das Amtsgericht Köln gegen Oko einen Strafbefehl über 4.800 Euro (queer.de berichtete).

Weil Oko Einspruch einlegte, kam es nun zum Prozess (Aktenzeichen 535 Cs 127/21). Zu Beginn der Verhandlung warf die Staatsanwaltschaft Oko vor, Homo­sexuelle als "Krebsmetastasen", "Parasiten", "verdorben und degeneriert" bezeichnet zu haben. Ebenfalls angeklagt ist der verantwortliche Redakteur von "Theologisches".

Münchner Priester hatte Anzeige erstattet

Ins Rollen gekommen war das Verfahren durch eine Anzeige des Münchner Priesters Wolfgang Rothe. Für Hass und Hetze dieser Art dürfe in der katholischen Kirche kein Platz sein, sagte er. Für den Prozess reiste er nach Köln an.

Twitter / WolfgangFRothe
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"Theologisches" ist ein seit 52 Jahren erscheinendes Magazin von katholischen Dogmatikern mit Sitz in Köln, das zwischen 2003 und 2010 von David Berger herausgeben worden war. Der Theologe fiel in Ungnade, als er sich als schwul outete (queer.de berichtete). Später wurde er Chefredakteur des schwulen Magazins "Männer". Inzwischen verkehrt Berger aber fast ausschließlich in Rechtsaußen-Zirkeln – er war etwa gut ein Jahr lang Kuratoriumsmitglied der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung und betreibt bis heute einen rechtspopulistischen Blog.

Erst am Freitagmorgen hatte das Landgericht Bremen den evangelischen Pastor Olaf Latzel vom Vorwurf der Volksverhetzung freigesprochen (queer.de berichtete). Latzel hatte Homosexualität als "todeswürdig" und CSD-Besucher*innen als "Verbrecher" bezeichnet. (dpa/dk)

#1 AustrittAnonym
  • 20.05.2022, 11:13h
  • Solche Leute kann man nicht mit Fakten und Argumenten stoppen, sondern nur durch Geldentzug.

    Deshalb Kirchenaustritt.
  • Direktlink »
#2 ElfolfProfil
  • 20.05.2022, 16:37hHamburg
  • Antwort auf #1 von Austritt
  • Das versuch mal in Polen. Eine frühere Kollegin hat Verwandtschaft in Polen regelmäßig Geld geschickt, Damir sie in ihrem armen Dorf wenigstens etwas kaufen können. Nach einiger Zeit haben die ihr freudig mitgeteilt, dass sie das Geld gespart haben, damit die Tochter zum Papst fahren kann.
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