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Millionenschwerer Plan

San Francisco beendet trans Obdachlosigkeit bis 2027

Wohnungslosigkeit ist überall ein großeses Problem von trans Menschen. Das queere Zentrum San Francisco will damit Schluss machen. Zumindest 2027 soll es so weit sein. Dafür gibt die Bürgermeisterin Millionen aus.


Die Stadt an der Westküste spielt sowohl in der Geschichte der Gay Liberation als auch in der Geschichte der Trans-Emanzipation eine zentrale Rolle (Bild: wikipedia / Digon3)
  • 2. Juni 2022, 12:37h 2 2 Min.

Die Bürgermeisterin von San Francisco, London Breed, hat angekündigt, die Wohnungslosigkeit trans­geschlechtlicher Bürger*­innen bis 2027 zu beenden. Diesen Plan gab sie im Zuge der Bekanntmachung ihrer Haushaltsplanungen bekannt.

Um das ambitionierte Ziel zu erreichen, sollen in den kommenden zwei Jahren 6,5 Millionen Dollar an Finanzmitteln in die Hand genommen werden.

Zusammenarbeit mit Initiativen

Öffentliche Stellen wie die Abteilungen für Wohnen, Wohnungslosigkeit oder öffentliche Gesundheit sollen dazu mit Initiativen der Community zusammenarbeiten. Mindestens 150 Förderungen zur langfristigen Unterbringungen sowohl von trans als auch anderen queeren Obdachlosen sind dabei vorgesehen.

Hinzu kommen Förderpools für kurzfristigere Unterstützung, die Finanzierung von Stellen bei Communityprojekten, die zum Thema arbeiten, sowie solche, die mit verhaltenstherapeutischen Mitteln die Resilienz der Klient*innen gegenüber drohender Wohnungslosigkeit stärken.

2019 hatte ebenfalls unter der Bürgermeisterin Breed das landesweit erste, transspezifische Wohnungsprogramm mit seiner Arbeit begonnen. Im Jahr 2020 hatte eine Unterkunft für 12 Erwachsene über 25 Jahren eröffnet, die ein Jahr kostenfrei hier leben dürfen. Die Bewohner*innen werden auch dabei unterstützt, einen Job zu finden, sich für eine Schule einzuschreiben oder Geld zu sparen, um eine eigene Wohnung zu beziehen. Die Stadt geht davon aus, dass es etwa 400 transgeschlechtliche Wohnungslose in San Francisco gibt.

Wohnungslosigkeit 18 Mal so häufig

Transgeschlechtliche, nichtbinäre und geschlechtlich nichtkonforme Bürger*innen San Franciscos seien 18 Mal so häufig von Wohnungslosigkeit betroffen als der Bevölkerungsdurchschnitt, sagte Breed zur Begründung des hohen Etats. Die Rate steige zudem noch bei denjenigen, die weiteren Minderheitengruppen angehörten. Mit einem der größten transgeschlechtlichen Bevölkerungsanteile im ganzen Land müsse man nicht nur sicherstellen, dass "alle San Franciscians" Zugang zum Wohnungsmarkt und zu essentiellen Ressourcen durch kontinuierliche Investitionen auf diesem Feld hätten. Man zeige auch, dass die Stadt weiterhin führend bei Unterstützung und Schutz transgeschlechtlicher Communities bleibe.

San Francisco ist damit die erste Kommune, die einen solchen Plan für das Ende von Wohnungslosigkeit der trans Bevölkerung verfolgt. Anfang des Jahres hatte eine Aktivistin in New York vor Gericht immerhin erstritten, dass die Stadt separate Unterkünfte für obdachlose transgeschlechtliche New-Yorker*innen zur Verfügung stellen muss, in denen diese vor Übergriffen sicher sind (queer.de berichtete). (jk)

#1 canSarahAnonym
  • 03.06.2022, 04:51h
  • SFO hat sogar einen transgender Distrikt, Tenderloin. Über Deutschlands Fortschrittlichkeit bzw. dumpfer Unsichtbarmachung unsere Community kann ich nur noch milde lächeln oder schämen. Deutschland steuert lieber trans Leute aus in die Langzeitarbeitslosigkeit und Obdachlosigkeit, als sie in der Gesellschaft teilhaben zu lassen. In Deutschland gibt es nur RLE-Konformität und leider auch sonst nimmt uns niemand danach ernst. Würde so gerne in der Bay Area wohnen, wenn es nicht so teuer wäre.
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#2 LothiAnonym
  • 03.06.2022, 06:47h
  • Antwort auf #1 von canSarah
  • Insbesondere letzteres kann ich Dir nur beipflichten. Wie gerne würde ich auch heute wieder gerne zurück nach San Francisco ziehen.
    Du weißt sicherlich auch, dass S.F. als die Europäischste Stadt in den USA gesehen wird.
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