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Motorsport

Vettel: "Schwuler Formel-1-Fahrer wäre willkommen"

Der deutsche Rennfahrer Sebastian Vettel findet, dass der Motorsport für schwule Fahrer bereit sei. Seinen eigenen Kindern verspricht er in Falle eines Coming-outs "bedingungslose Unterstützung und Liebe".


Sebastian Vettel im Sommer 2021 beim Großen Preis von Ungarn (Bild: Instagram / vettelofficial)
  • 9. Juni 2022, 02:51h 11 3 Min.

Der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel hat sich für einen offeneren Umgang mit Homosexualität in der Formel 1 ausgesprochen. "Früher wäre das vielleicht nicht so gewesen, aber jetzt denke ich, dass ein schwuler Formel-1-Fahrer willkommen wäre – und das zu Recht", sagte der Aston-Martin-Pilot im Interview des britischen LGBTI-Magazins "Attitude". Er glaube, dass ein schwuler Fahrer dazu beitragen würde, "Vorurteile zu beseitigen und unseren Sport in eine bessere Richtung zu lenken. Ich denke und hoffe also, dass unser Sport für einen solchen Fahrer bereit wäre."

Der 34-Jährige hatte sich bereits in der Vergangenheit für LGBTI-Rechte stark gemacht. So hatte Vettel beim Grand Prix in Ungarn 2021 Schuhe in Regenbogenfarben getragen und beim Rennen in Saudi-Arabien einen Regenbogen-Helm.

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Vettel kennt keine schwulen Kollegen

Er selbst kennen keinen früheren oder aktuellen Formel-1-Fahrer, der schwul ist. "Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es welche gegeben haben muss. Ich schätze, ich würde nichts über sie wissen, weil sie nie damit herausgekommen sind, was eine Schande ist." Es werde aber besser, denn man sehe jetzt "einige Ingenieure und Mechaniker, die sich in der Lage fühlen, offener zu sein. Aber wir können immer noch mehr tun, um die Vielfalt und Integration im Motorsport zu verbessern, nicht nur in Bezug auf die Sexualität, sondern auch durch die Unterstützung und Förderung von Frauen, Farbigen, Menschen mit Behinderungen und so weiter."

Warum sich bisher kein Formel-1-Pilot geoutet hat, hänge vielleicht auch mit dem Bild des Rennfahrers zusammen. Der Hesse zog Vergleiche zum Fußball. "Rennfahrer müssen dem alten Bild eines Spielers oder Fahrers als 'Held' mit bestimmten Kriterien entsprechen. Aber die Beurteilungskriterien sind einfach falsch. Es erfordert enormen Mut, sein wahres Ich zu zeigen, anstatt sich hinter einer Fassade zu verstecken, die darauf beruht, was die Leute erwarten."

Vettel gegen Boykott queerfeindlicher Länder

Sollte sich mal eines seiner drei Kinder outen, würde er es bedingungslos unterstützen: "Was auch immer sie tun oder wen auch immer sie lieben wollen, ich unterstütze sie. Es gibt also keine andere Reaktion als bedingungslose Unterstützung und Liebe."

In Ländern, die queere Menschen kriminalisieren und verfolgen, nicht mehr zu fahren, sei keine Lösung. "Wenn wir keine Rennen veranstalten, können wir überhaupt nichts bewirken. Aber wenn wir in diesen Ländern Rennen fahren und höflich, aber bestimmt für das eintreten, was wichtig ist, können wir eine positive Wirkung erzielen. Werte und Prinzipien können nicht an Grenzen Halt machen." (cw/dpa)

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#1 YomenAnonym
  • 09.06.2022, 06:14h
  • "Früher wäre das vielleicht nicht so gewesen, aber jetzt denke ich, dass ein schwuler Formel-1-Fahrer willkommen wäre und das zu Recht"

    Ich halte Vettels Absichten wirklich für die Besten. Bin ich zu pingelig, wenn mich folgendes stört?
    Da gibt es also eine Mehrheit, von der es anhängig ist, ob jemand aufgrund seines Seins willkommen ist oder nicht. Es ist ja nicht so, dass dieses Sein in irgendeiner Weise Einfluss auf das Leben des Willkommenden hätte, sondern ein bloßer Aspekt der Person wird hier zum Kriterium von "du wirst akzeptiert, du bist willkommen, du wirst toleriert" - oder eben nicht. Mich stört hier die mindestens in Teilen vorhandene Anmaßung.
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#2 flachAnonym
  • 09.06.2022, 08:59h
  • Die Diskussion verfehlt doch ihren Sinn und ist zu flach. Sollte nicht jede Person willkommen sein? Die Formel 1 ist auf so viele Arten toxisch, außerdem ist es ja eher Familienbusiness, viele Piloten sind die Söhne von früheren Piloten. Allein das zeigt wieviel Sport, Fairness und Können hier zu Grunde liegt.
    Aber neben den sportlichen und sozialen Aspekten spielt im Profisport auch immer der Kommerz eine Rolle. Das Bild eines heteronormativen CIS-Mannes scheint da immer noch gut zu wirken.
    Das zeigen ja schon die Klemmschwestern, die es in der F1 gibt und gab.
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#3 ZustimmungAnonym
  • 09.06.2022, 09:10h
  • Antwort auf #1 von Yomen
  • Ich muss Dir zustimmen, immer diese betonte "Willkommenskultur" und Toleranz.
    Und es geht doch auch nicht um die schweigende Mehrheit, sondern eher um kleine laute Gruppen, die "schwul" als Schimpfwort beim Fussball nutzen, die einen schauspielernde Transperson als Gefahr für die abendländische Kultur halten, die eine lesbische Lehrerin für unzumutbar halten.
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