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- 24. Januar 2006 1 Min.
New York (queer.de) - Mit zehn gegen fünf Stimmen hat der Wirtschafts- und Sozialausschuss (ECOSOC) den Antrag von zwei Homo-Gruppen abgelehnt, als Nichtregierungsorganisation mit Beraterstatus anerkannt zu werden. Dabei handelt es sich um die International Lesbian and Gay Association (ILGA) und die dänische schwul-lesbische Bürgervereinigung (LBL). Bei der Abstimmung kam es zu ungewöhnlichen Konstellationen: So stimmten Staaten in denen Homosexualität verboten ist (Simbabwe, Sudan, Iran) ebenso gegen den Antrag wie die USA und deren Erzfeind Kuba. Den beiden Organisationen wurde nicht einmal eine Aussprache erlaubt, ein bei den Vereinten Nationen höchst ungewöhnlicher Vorgang. Deutschland kritisierte die Entscheidung scharf. Der deutsche Repräsentant sprach von "Diskriminierung" und sagte, dass diese Entscheidungen "uns für eine lange Zeit verfolgen werden." Dänemark arguementierte, es gebe keine triftigen Gründe für die Ablehnung der beiden Organisationen. "Auf Bestreben von Ägypten und den USA hat sich im Wirtschafts- und Sozialausschuss der UN eine Koalition der Homosexuellenfeinde etabliert", kommentiert LSVD-Sprecher Jacques Teyssier die Entscheidung. "Obwohl die UN auf Pluralität und Offenheit setzt, werden Lesben und Schwule systematisch ausgegrenzt." Derzeit gibt es zirka 2.700 offiziell akkreditierte Nichtregierungsorganisationen in der UN - keine davon vertritt die Belange von Schwulen und Lesben. (dk)
Links zum Thema:
» UN-Pressemitteilung (auf Englisch)
» ILGA
» ECOSOC














cuba schmerzt