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"First Kill": Queere Romanze mit Biss

Die neue Netflix-Fantasyserie "First Kill" lädt trotz einiger Schwächen zum Bingen ein. Im Mittelpunkt stehen eine junge Vampirin und eine Vampirjägerin, die sich ineinander verlieben.


Verbotenes Kuscheln: Vampirjägerin Calliope (Imani Lewis, l.) und Vampirin Juliette (Sarah Catherine Hook) im Bett (Bild: Netflix)
  • Von Verena Huber
    18. Juni 2022, 11:03h - 3 Min.

Netflix bietet wieder neuen Binge-Genuss mit dem Mystery-Teen-Drama "First Kill", das am 10. Juni veröffentlicht wurde. Die Mini-Serie basiert auf der gleichnamigen Kurzgeschichte von Victoria Schwab, die auch als Produzentin tätig war.

Im Mittelpunkt der queeren Geschichte stehen die beiden Teenager Juliette (Sarah Catherine Hook) und Calliope "Cal" (Imani Lewis), die sich ineinander verlieben. Die Situation der beiden wird dadurch erschwert, dass Juliette einer Familie von Vampir*innen entstammt und Cal einer Familie von Vampirjäger*innen, was ihre Liebe im ersten Moment unmöglich erscheinen lässt. Die Grundprämisse ist seit Romeo und Julia altbekannt, bekommt durch den übernatürlichen Mystery-Touch aber wieder ein spannenderes Gesicht.

Die erste Folge gibt den Ton an


Poster der Serie: "First Kill" steht seit dem 10. Juni 2022 auf Netflix zum Streamen bereit

Die Pilotepisode zieht die Zuschauer*­innen gleich in den Bann und gibt den Ton an. In einer Stimmung von "Twilight" meets "You" wird die Handlung kurzweilig und interessant eingeleitet und die Protagonistinnen und ihre Familien vorgestellt. Da sieht man gerne darüber hinweg, dass der Anfang noch etwas verwirrend ist und sich die Geschichte in zuviele Nebenhandlungen verliert. In guter Manier endet die erste Folge aber mit einem Cliffhanger, sodass man einfach weiterschauen muss. Dieser Trick wird auch in den weiteren Folgen fortgesetzt.

Die Charaktere, insbesondere die Protagonisten Juliette und Cal, sind gut ausgearbeitet, und die Handlungen in ihrer täglichen Tretmühle sind gut nachzuvollziehen. Die beiden Schauspielerinnen harmonieren zusammen, obwohl die Chemie am Anfang noch etwas zu fehlen scheint. Das war möglicherweise aber Absicht. Im Verlauf der Serie finden die beiden Schauspielerinnen immer besser zueinander.

Selbstverständlich queer statt Coming-out

Abgesehen von den Protagonistinnen überzeugen auch die Nebendarsteller*innen, die ihre Rollen, egal wie unwichtig diese erscheinen, fesselnd spielen. Besonders erwähnt sei hier Gracie Dzienny, die Juliettes ältere Schwester Elinor verkörpert. Positiv zu bewerten ist auch, dass die Serie von starken weiblichen Charakteren getrieben wird. Es ist ebenfalls sehr erfrischend, dass es der Serie gelingt, Diversität mit einer Leichtigkeit einzubauen, ohne die üblichen Coming-out-Geschichten zu erzählen. Bei "First Kill" ist es ein gegebener Fakt, dass die Hauptcharaktere frauenliebende Frauen sind. Ebenso selbstverständlich ist Juliettes bester Freund Ben (Jonas Dylan Allen) offen schwul.

Neben dem ausgezeichneten Cast überzeugt auch der Soundtrack. Insbesondere "The Zombie Song" von Stephanie Mabey als Intro passt so perfekt, dass man diesen Ohrwurm bei einer neuen Folge gar nicht überspringen will. Auch die weiteren Songs von Kurt Farquahr sind in ihren Szenen großartig eingesetzt und bereiten immer die richtige Stimmung.

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Ein moderner "Buffy"-Nachfolger

Ein kleines Manko der Serie sind jedoch die Spezialeffekte der Monster. Die Qualität dieser scheint nicht auf dem neuesten Stand der Möglichkeiten zu sein. So wirken die Monster, abgesehen von Juliettes Vampirfamilie, recht deplatziert und kitschig. Ihre Darstellung erinnert vom Stil her an "Charmed" oder "Buffy – Im Bann der Dämonen", was Fans dieser Serien natürlich auch in Nostalgie versetzen könnte. "First Kill", so scheint es, möchte der moderne "Buffy"-Nachfolger sein, den sich queere Menschen in den 1990er Jahren gewünscht hätten.

Auch wenn die Serie in ein paar Punkten schwächelt, ist sie insgesamt sehr unterhaltsam und lädt zum Bingen ein. Zusätzlich ist die Darstellung der queeren Charaktere wirklich gut gelungen. Daher kann man "First Kill" auf alle Fälle empfehlen. Nachrichten über eine zweite Staffel gab es von Netflix bisher nicht. Da das Ende aber offengehalten wurde, kann man natürlich hoffen…

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