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In Pedro Almodóvars Film "Parallele Mütter" lernen sich zwei schwangere Frauen kurz vor der Geburt im Krankenhaus kennen. Ein Zufall wirft alles durcheinander und verändert ihr Leben auf dramatische Weise.
Mit seinen einfühlsamen Melodramen, in denen er oft Frauen in den Mittelpunkt stellt, ist Pedro Almodóvar aus dem europäischen Kino nicht wegzudenken. Man denke da nur an "Volver – Zurückkehren" oder das Oscar-prämierte Werk "Alles über meine Mutter". Auch in seinem jüngsten Film widmet sich der spanische Regisseur wieder den Frauen: "Parallele Mütter", mit Penélope Cruz in einer der Hauptrollen, erzählt von zwei ungleichen Müttern, deren Leben schicksalhaft miteinander verbunden sind. Anfang des Monats ist das Drama fürs Heimkino erschienen.
Cruz spielt die Fotografin Janis, eine selbstbewusste Single-Frau mitten im Leben. Nach einem kurzen Abenteuer mit einem Mann ist sie schwanger und freut sich darauf, alleinerziehende Mutter zu werden. Neun Monate später lernt sie im Krankenhaus die 17-jährige Ana kennen, die ebenfalls schwanger ist. Allerdings ist sie noch sehr jung, und ihre eigene Mutter, eine mit sich selbst hadernde Schauspielerin, sieht das alles ziemlich kritisch.
Ein Film über den Zusammenhalt von Frauen
Trotz dieser Unterschiede aber ziehen beide Frauen ihre Töchter selbst groß und gehen in ihren neuen Rollen auf. Dann aber kommen Janis Zweifel, ob ihre Tochter wirklich ihre ist. Immerhin ist die Hautfarbe deutlich dunkler als ihre eigene und die des vermeintlichen Vaters. Sie recherchiert und findet dabei auch heraus, dass die junge Ana in der Schule von einer Gruppe Jungen vergewaltigt wurde.
"Parallele Mütter" wird zu mehr als einer Hommage an das Muttersein. Es geht dabei um das Verhältnis von Männern und Frauen, wie schwierig es als Frau sein kann, seinen Weg im Leben zu finden und – typisch bei Almodóvar – den Zusammenhalt von Frauen. So groß und ernst diese Themen aber auch sind, so bleibt der Regisseur dieses Mal näher an der Oberfläche.
Vieles deutet er nur an und will letztendlich auch zu viele Aspekte einbringen. Schließlich spielen bei all dem auch noch ein Massengrab in Janis' Heimatdorf und die faschistische Geschichte Spaniens eine Rolle. Auch wenn Almodóvar die Bilder wieder gewohnt farbintensiv gestaltet und sein Werk optisch hübsch anzusehen ist – an die Wucht seiner früheren Werke und an deren emotionale Kraft kommt "Parallele Mütter" nicht heran. (cw/dpa)
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