Beim CSD Zürich kam es am Sonntagnachmittag zu einem homophoben Zwischenfall: Mehrere Vermummte wollten nach Angaben der Organisator*innen einen Pride-Gottesdienst in der katholischen Kirche St. Peter und Paul stören. Sie konnten jedoch vertrieben werden.
"Nach wenigen Minuten wurde der Gottesdienst gestört von einer Gruppe [von] weiß vermummten Männern, die ein weißes Holzkreuz mit Betonboden in die Kirche tragen wollten und sich dabei gefilmt haben", so der Zurich Pride auf Instagram. Ein langjähriger freiwilliger Helfer namens Franz habe sich aber gleich gegen sie gestemmt. Mit anderen queeren Menschen haben er "die vermummten Männer aus der Kirche gedrängt und in die Flucht getrieben". Dabei veröffentlichen die CSD-Aktivist*innen ein Foto der fliehenden Männer. Bei der Polizei sei inzwischen Anzeige erstattet worden. Außerdem sei der Vorfall der LGBT-Hotline gemeldet worden, die queerfeindliche Hassverbrechen aufnimmt.
Franz erklärte gegenüber kath.ch seinen Einsatz: "Ich habe 130 Kilo – das macht durchaus Eindruck. Die Störer haben das Kreuz mit dem Sockel stehen gelassen und sind weggerannt." Es habe sich um sechs bis acht Männer gehandelt, die den Boden der Kirche zerkratzt hätten. Franz gab sich bescheiden, als ihm attestiert wurde, der "Held des Tages" zu sein: "Mich freut es natürlich, dass ich den Mob in die Flucht schlagen konnte. Aber eigentlich habe ich nur meinen Job gemacht."
Die Stadtpolizei Zürich hat gegenüber der Tageszeitung "Tages-Anzeiger" bestätigt, dass man in dem Fall wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung ermittle. Man habe das Holzkreuz sichergestellt.
40.000 Menschen demonstrieren am Samstag bei der CSD-Demo in Zürich für gleiche Rechte – laut den Veranstalter*innen ein neuer Rekord. Der Zurich Pride, der als größtes queeres Event in der Schweiz gilt, stand unter dem Motto: "Trans – Vielfalt leben". (dk)