
https://queer.de/?42435
Darf's ein paar Euro mehr sein?
Erheiterung über überteuertes CSD-Ticket
Der Kölner Verkehrsverbund bietet jedes Jahr Gästen des CSDs ein kostengünstiges Verbundticket an. Doch dieses Jahr ging die Aktion nach hinten los.

Mit der Straßenbahn zum CSD: Die öffentlichen Verkehrsmittel sind zum Cologne Pride traditionell ein Cruisinggebiet (Bild: Oliver Güth / Kölner Verkehrs-Betriebe AG)
- 27. Juni 2022, 10:11h 2 Min.
"Mit dem CSD-Ticket kreuz und queer unterwegs." Über dieses Angebot des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) hat es am Wochenende in sozialen Netzwerken so einige Erheiterung gegeben. Das Ticket soll im gesamten Verkehrsverbund vom 1. Juli (14 Uhr) bis zum Morgen des 4. Juli (3 Uhr) für eine Person (sowie ein Kind unter sechs Jahren) gelten, also für das CSD-Wochenende in Köln – es wird für 18,71 Euro angeboten.

(Bild: vrs.de)
Dumm nur: Mit dem 9-Euro-Ticket kommt man nicht nur billiger weg, sondern darf auch außerhalb der Region Köln/Bonn im Nahverkehr fahren. Und das für einen ganzen Monat.
Im Netz ließen hämische Reaktionen nicht lange auf sich warten: "Für Queers bieten die Kölner Verkehrsbetriebe ein ganz besonders CSD-Ticket für nächstes Wochenende an. Da könnt Ihr euch dann das 9-Euro-Ticket sparen", scherzte etwa Frank Laubenburg, der Bundeschef von Die Linke.queer.
Twitter / FrankLaubenburgFür Queers bieten die Kölner Verkehrsbetriebe ein ganz besonders CSD-Ticket für nächstes Wochenende an. Da könnt Ihr euch dann das 9-Euro-Ticket sparen: pic.twitter.com/g2OqWsJ5Hb
Frank Laubenburg (@FrankLaubenburg) June 26, 2022
|
Aktivist Marcel Dams ergänzte: "Genau mein Humor: Die Kölner Verkehrs-Betriebe bieten ein #CSD-Ticket (1. bis 3. Juli, gesamtes VRS-Gebiet) an. Während man mit dem 9-Euro-Ticket mehr Leistung für weniger Geld bekommt."
Twitter / marcel_damsGenau mein Humor: Die Kölner Verkehrs-Betriebe bieten ein #CSD-Ticket (1. bis 3. Juli, gesamtes VRS-Gebiet) an. Während man mit dem 9-Euro-Ticket mehr Leistung für weniger Geld bekommt. pic.twitter.com/pVMPABb1Yv
Marcel Dams (@marcel_dams) June 26, 2022
|
Das CSD-Ticket wird jedes Jahr angeboten (letztes Jahr lag der Preis noch bei 18,14 Euro – und war damals wirklich ein Schnäppchen). Die Werbekampagne dafür startete dieses Jahr bereits, bevor die Bundesregierung das 9-Euro-Ticket beschlossen hatte. In der Zentrale des Verkehrsverbundes wurde dann aber offenbar vergessen, dass man dieses Angebot hat.
Immerhin: Nach der Häme vom Wochenende hat der VRS am Montagmorgen still und heimlich die Werbeseite für das CSD-Angebot deaktiviert.
Die CSD-Demo in Köln wird dieses Jahr wieder in gewohnter Form am 3. Juli stattfinden – die letzten beiden Jahre gab es coronabedingt kleinere Veranstaltungen. Die Organisator*innen erwarten 1,1 Millionen Zuschauende entlang der großen Parade. (dk)

Links zum Thema:
» Homepage CSD Köln
Und das 9euro-Ticket zeigt, dass es eine mögliche politische Entscheidung ist, etwas dagegen zu tun, wir müssen es nur wollen und einfordern.
(Meinetwegen auch gerne an Einkommensgrenzen gebunden oder gestaffelt)