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Afrika

Nigeria: Drei Schwule zum Tod durch Steinigung verurteilt

Nach einem Urteil eines islamischen Scharia-Gerichts im nigerianischen Bundesstaat Bauchi sollen drei Männer wegen homosexueller Kontakte grausam hingerichtet werden.


Symbolbild: Szene aus dem Film "The Stoning Of Soraya M." (Bild: IMAGO / Allstar)
  • 2. Juli 2022, 07:32h 18 2 Min.

Wegen homo­sexueller Kontakte verhängte ein islamisches Scharia-Gericht in Nigeria gegen drei Männer die Todesstrafe. Die Verurteilten sollen gesteinigt werden, teilte der Chef der Religionspolizei der regionalen Verwaltung im Bundesstaat Bauchi mit.

Die Betroffenen, darunter ein 70-Jähriger, wurden am 14. Juni festgenommen. Sie seien laut Religionspolizei geständig. Für die drei Männer gibt es noch Hoffnung: Zum einen kann gegen das Urteil innerhalb von 30 Tagen Widerspruch eingelegt werden. Zum anderen muss jedes von einem Scharia-Gericht gefällte Todesurteil vom Gouverneur des jeweiligen Bundesstaates gebilligt werden.

14 Jahre für eine Verpartnerung im Ausland

Gleichgeschlechtliche Handlungen können in Nigeria, dem mit 185 Millionen Menschen einwohnerstärksten Land Afrikas, nach einem "Unzuchts"-Paragrafen aus britischer Kolonialzeit mit bis zu 14 Jahren Haft geahndet werden. Seit 2014 wird sogar das Schließen einer gleichgeschlechtlichen Ehe oder Lebenspartnerschaft im Ausland mit Gefängnis bestraft (queer.de berichtete). Die Todesstrafe gilt ausschließlich in den islamisch geprägten Regionen im Norden des Landes.

Die gesamte Gesellschaft Nigerias ist äußerst homosexuellenfeindlich eingestellt. Nach einer Umfrage des Pew Research Center aus dem Jahr 2013 gaben 98 Prozent der Nigerianer*innen an, dass die Gesellschaft Homosexualität nicht akzeptieren dürfe. Die Homophobie wird vor allem von islamischen und christlichen Gruppen angeheizt. Auch die katholische Kirche wirbt im Land offen dafür, Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung staatlich verfolgen zu lassen (queer.de berichtete).

Im April 2020 hatte ein Mob im Süden des Landes einen mutmaßlich homosexuellen Polizisten und dessen Freund verprügelt (queer.de berichtete). Im vergangenen Jahr hatte in Nigeria das schwule Coming-out des Sohnes des extrem homophoben Politikers Doyin Okupe für Schlagzeilen gesorgt (queer.de berichtete). (cw)

#1 LothiAnonym
  • 02.07.2022, 08:00h
  • Mir fehlen die Worte über solch zutiefst verabscheuungswürdige Urteile.
    Und ich bin zudem ein großer Fan von Afrikanischer Musik. Es gibt da ein bedeutendes Lied von einem bekannten Musiker aus Nigeria, dessen Namen mir jetzt gerade nicht einfällt. Dieses wunderschöne und gleichsam traurige Lied beginnt mit den Zeilen: Lets Safe Nigieria, witch Way You go, i want My Faderland u.s.w. Was ist nur aus diesem Land geworden?
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#2 SchonProfil
  • 02.07.2022, 08:02hFürth
  • Einfach zum Kotzen. Und wieder das ein Problem von "Glauben".
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#3 LothiAnonym
  • 02.07.2022, 08:44h
  • Die Grünen Außenministerin strahlt in die Kamera bei der schriftlichen Übergabe alter Kulturschätze an Nigeria. Kein Wort, nicht einmal ansatzweise verliert sie über den Zustand von Minderheiten und Menschenrechten in dem Land. Läßt mich sehr nachdenklich zurück.
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