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Cologne Pride

Köln: Erster regulärer CSD nach Corona bricht Rekorde

Die Community in der Domstadt feiert wieder wie 2019 – und das erstmals mit dem Ministerpräsidenten. Dabei zeigte sich, dass Nacholbedarf bestand.


Politprominenz bei der CSD-Demo (v.l.n.r.): Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos), Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) und der Queerbeauftragte Sven Lehmann (Grüne) (Bild: Twitter / Staatskanzlei NRW)
  • 4. Juli 2022, 09:46h 5 3 Min.

Bunt, laut und fröhlich: Mehr als eine Million Menschen haben am Sonntag bei schönstem Sonnenschein den Christopher Street Day in Köln gefeiert und für Toleranz und Vielfalt demonstriert. An der Demo durch die Innenstadt beteiligten sich rund 180 Fußgruppen und Musikwagen – so viele wie noch nie. Nach Angaben der Polizei gab es mindestens eine Million Besucher*innen, die Veranstalter*innen vom Kölner Lesben- und Schwulentag sprachen von 1,2 Millionen. Damit seien die Prognosen noch übertroffen worden, hieß es. Der Zulauf sei "unfassbar". Besondere Vorkommnisse habe es laut Organisator*innen und Polizei nicht gegeben.

Mit der Demo setze Köln "ein starkes Zeichen für Vielfalt, für Toleranz, gegen Hass und gegen Ausgrenzung", sagte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), der als erster Regierungschef in der rund 30-jährigen Geschichte der Veranstaltung den CSD eröffnete. Seine Vorvorgängerin Hannelore Kraft (SPD) war zwar bereits vor mehr als zehn Jahren dabei, allerdings nur bei der Abschlussveranstaltung (queer.de berichtete). Wüsts Vorgänger Armin Laschet (CDU) zeigte dagegen kein Interesse am Cologne Pride.

Twitter / SebastianReddig
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Wüst, der wegen des Festhaltens an seinem erzkonservativen Staatskanzlei-Chef Nathanael Liminski umstritten ist, erklärte beim CSD, Vorfälle wie jüngst in Oslo zeigten, dass es immer noch nötig sei, solche Zeichen zu setzen. In Oslo hatte vor gut einer Woche ein Angreifer rund um eine beliebte queere Bar zwei Menschen erschossen und 21 verletzt (queer.de berichtete).

Twitter / HendrikWuest
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"Überall auf der Welt, und leider auch in Deutschland, sind Extremisten am Werk, die uns unsere Freiheit nicht gönnen wollen", sagte der Queerbeauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann (Grüne). "Das starke Signal aus Köln ist: Wir lassen uns diese Freiheit niemals nehmen." Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) betonte, der CSD sei ein Tag der Menschenrechte und der Demokratie. Deshalb sei es auch und gerade vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs richtig, den CSD zu feiern.

Über eine Million gehen beim Kölner #CSD für Sichtbarkeit, Toleranz und Respekt auf die Straße. ????

Posted by WDR Lokalzeit aus Köln on Sunday, July 3, 2022
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Die Parade war der Höhepunkt eines CSD-Wochenendes mit einem großen Straßenfest und mehreren Bühnen in der Kölner Altstadt. Dabei wurde unter anderem auch die traditionell während des CSDs vergebene Szeneauszeichnung Kompassnadel an das queerfeministische Bildungshaus lila_bunt verliehen (queer.de berichtete). Nach zwei Jahren mit starken Corona-Einschränkungen konnte die Veranstaltung erstmals wieder in gewohntem Rahmen stattfinden.

Ursprünglich hatten sich für das Bühnenfest am Heumarkt auch Felix Jaehn und Tim Bendzko angesagt. Jaehn sagte jedoch im Vorfeld aus privaten Gründen ab, Bendzko ist wegen einer Krankheit kurzzeit ausgefallen. Stattdessen sprang spontan die Kölsche Kultband Bläck Fööss ein.

Die Organisator*innen hatten im Vorfeld der Pride Weeks einen Katalog mit 14 Forderungen veröffentlicht. Nun müsse beobachtet werden, inwieweit die Politik darauf eingeht. (dpa/dk)


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CSD Köln 2022
94 Bilder

#1 CSD CGNAnonym
  • 04.07.2022, 13:17h
  • Es war einfach eine so tolle Veranstaltung!
    Groß und bunt und laut, endlich wieder!!
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#2 PeerAnonym
  • 04.07.2022, 15:36h
  • Gut und schön, dass Herr Wüst als erster Ministerpräsident den CSD eröffnet. Aber symbolische Gesten alleine bringen nichts, wenn man das dann nicht auch in die Tat umsetzt.

    Herr Wüst könnte ja z.B. mit anderen Bundesländern eine Bundesratsinitiative zum Art. 3 GG starten. Dann müsste die Union im Bund Farbe bekennen. Aber da sagt ja Herr Merz auch immer, dass er nichts gegen die Gleichstellung von LGBTI hat.

    Dann müssen Herr Wüst und Herr Merz das auch mal zeigen. Ansonsten muss ich weiterhin davon ausgehen, dass solche Gesten und Worte nur Partei-Marketing sind. Und davon haben wir genug gehört. Und dafür lassen wir unseren CSD auch nicht missbrauchen.

    Da muss jetzt was kommen...
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#3 aux_Anonym
  • 04.07.2022, 17:02h
  • Danke für den Nachklapp zu Frau Kraft.

    Zeigt mir auch, daß mir die Struktur des CSD gar nicht mehr so gewärtig war, denn, klar, Abschlußkundgebung gibt es ja auch noch.

    Mit anderen Worten: CSD ist Streß.
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