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USA
Trump verspottet trans Frau als "Person mit einem Männerkörper"
Der ehemalige US-Präsident macht sich erneut über trans Menschen lustig – und bringt sich so für eine weitere Präsidentschaftskandidatur in Stellung.

Donald Trump ist mal wieder in seinem Element (Bild: Screenshot Newsmax)
- 12. Juli 2022, 10:58h 3 Min.
Donald Trump zündelt wieder: Der frühere amerikanische Staatschef hat am Samstag bei einer Wahlkampfveranstaltung der Republikaner in Anchorage (Alaska) erklärt, dass "Männer" vom Frauensport ferngehalten werden müssen. Mit "Männern" meinte der 76-Jährige dabei trans Frauen. In seiner Rede machte er mehrere Grimassen und Gesten, um die angesprochenen trans Personen lächerlich zu machen.
Dabei kritisierte er vor allem Unisportlerin Lia Thomas, die Konservativen als Lieblingsgegnerin gilt. Sie sei "ein Gigant, ein großer Typ" und eine "Person mit einem Männerkörper", erklärte Trump, ohne direkt ihren Namen zu nennen.
Außerdem sprach der Politiker eine trans Gewichtheberin an, die cisgeschlechtliche Frauen schlagen würde. Unklar blieb dabei allerdings, wen er meinte – möglicherweise sprach er über Laurel Hubbard, die als erste trans Athletin in ihrem Sport bei der Olympiade 2021 antrat. Sie ist allerdings keine Amerikanerin, sondern Neuseeländerin – zudem verpasste sie sehr deutlich eine Medaille (queer.de berichtete).
/ atruparwe've reached the crude transphobia part of Trump's rally speech in Anchorage, Alaska pic.twitter.com/rqfUw8DTcj
Aaron Rupar (@atrupar) July 10, 2022
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Bei seiner Rede äußerte sich Trump außerdem spöttisch über die Klimakrise ("Wir werden ein bisschen mehr Grundstücke am Strand haben, was nicht das Schlechteste auf der Welt ist"). Außerdem bezeichnete er den Milliardär Elon Musk als "Bullshit Artist", also als Person, die viel Mist erzähle.
Trump unterstützte bei der Wahlkampfveranstaltung auch die ehemalige US-Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin, die sich derzeit um einen Sitz für das US-Repräsentantenhaus bewirbt. Palin gilt selbst als extrem queerfeindlich (queer.de berichtete).
/ atruparSarah Palin says Trump was "the best president that we've ever had." Somehow this leads to her talking about media coverage of her kids and how much Trump "cared about family" and supported "a culture of life and a culture of love." (Is she talking about the same Donald Trump?) pic.twitter.com/Q17LWWiByX
Aaron Rupar (@atrupar) July 10, 2022
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In seiner Amtszeit hatte Trump bereits mehrfach gegen trans Menschen Stimmung gemacht: Am einflussreichsten waren seine Entscheidungen, ein Trans-Verbot im US-Militär wieder einzuführen und den Diskriminierungsschutz von LGBTI in der Bundesverwaltung abzuschaffen. Beides ist inzwischen von der Biden-Regierung wieder revidiert worden.
Derzeit machen viele konservative Bundesstaaten Stimmung gegen trans Menschen: In verschiedenen Gesetzentwürfen soll geschlechtlichen Minderheiten etwa der Zugang zu Sportveranstaltungen erschwert werden. Texas erlaubt zudem die Verfolgung von Eltern, die ihre trans Kinder unterstützen (queer.de berichtete). Auch rhetorisch rüsten Republikaner auf, teilweise auch mit Lügen: So verbreitete ein Kongressabgeordneter aus Texas die Falschmeldung, dass eine trans Frau die Schützin beim Schulmassaker im Mai in einer texanischen Grundschule war (queer.de berichtete).
Trump 2024?
Donald Trump werden Ambitionen nachgesagt, bei der Präsidentschaftswahl 2024 erneut anzutreten. Bis heute verbreitet er die Verschwörungstheorie, dass er die Wahl 2020 nicht verloren habe, sondern das Joe Biden Wahlbetrug begangen habe. Zudem verharmlost er den Putschversuch seiner Anhänger*innen am Dreikönigstag 2021. Wettbüros sehen die Kandidatur als aussichtsreich: In einem weiten Feld von potenziellen Kandierenden gilt Trump mit einer Rate von 3/1 als Favorit. (dk)















