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Neustrelitz
Pride-Veranstalter*innen: Polizei beim CSD "ausdrücklich willkommen"
Auch queere Polizist*innen können beim CSD für gleiche Rechte demonstrieren, stellen CSD-Organisator*innen fest. Zuvor hatte es Forderungen nach dem Ausschluss der Polizei gegeben.
- 14. Juli 2022, 13:26h 2 Min.
Der Verein Queer-Strelitz e.V., der den CSD in der 20.000 Einwohner*innen zählenden Stadt Neustrelitz mitorganisiert, hat in einem Brief Polizeipräsident Thomas Dabel versichert, dass auch Polizist*innen bei der für 30. Juli geplanten Pride-Veranstaltung gerne gesehen werden würden: "Bei dem CSD in Neustrelitz sind die queeren Vertreter*innen sowohl von Landes- und Bundespolizei als auch von der Bundeswehr ausdrücklich willkommen! Egal ob in zivil oder in Uniform, dann aber bitte erkennbar friedvoll und als Teil der Community", heißt es in dem Schreiben des Vereinsvorstandes.
Anlass für die Klarstellung war die Forderung des Umweltschutz-Nachwuchsverbandes BUNDjugend Mecklenburg-Vorpommern auf seiner Instagram-Seite, Polizist*innen und Soldat*innen von Pride-Veranstaltungen auszuschließen (queer.de berichtete). Die BUNDjugend argumentierte: "Es ist an der Zeit, ein Zeichen zu setzen gegen die andauernde Polizeigewalt und Schikanierung durch [Polizist*innen] – und, dass wir uns als Community mit der Rolle von [ihnen] auf der Pride auseinandersetzen."
Queer-Strelitz will an "gute Zusammenarbeit" mit Polizei anknüpfen
Die CSD-Organisator*innen erklärten in ihrem Brief, sie verstünden das Ansinnen der BUNDjugend und würden dafür eintreten, "dass sowohl intern als auch extern in Polizei und Bundeswehr die Aufklärung, Sensibilisierung und Strafverfolgung in queeren Bereichen weiter vorangetrieben wird, damit sich besonders gefährdete Menschengruppen auch bei uns in Deutschland und besonders auf Veranstaltungen der CSDs sicher fühlen können". Gleichzeitig stellten sie aber fest, dass es eine "gute Zusammenarbeit mit der Polizei" gebe, an die man auch "weiterhin anknüpfen" möchte.
Mit Blick auf die BUNDjugend schrieb der Queer-Strelitz-Vorstand weiter: "Leider können wir die Gruppierungen nicht davon abhalten, unseren CSD zu besuchen oder ihren Forderungen Ausdruck zu verleihen. Und wir möchten davon absehen als Veranstaltende unser Hausrecht von der Polizei durchsetzen zu lassen, einfach um andere Meinungen zuzulassen und um keine negativen Bilder zu provozieren." Gegenüber queer.de erklärte ein Vorstandsmitglied von Queer-Strelitz e.V., dass die CSD-Organisator*innen die BUNDjugend um ein persönliches Gespräch gebeten haben, um die Unstimmigkeiten auszuräumen – "leider bisher ohne Erfolg". (dk)

















davon abgesehen ist es natürlich schwierig, die Polizei auszuschließen, wenn man durch die Pride eine Botschaft an die ganze Gesellschaft senden will.
Eine Lösung wäre, die Polizei nicht auszuschließen, aber das Vorgehen gegen Polizeigewalt zur politischen (Haupt-)Forderung des CSDs zu machen.