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Preis der Hannchen-Mehrzweck-Stiftung
Annette Güldenring mit Waltraud-Schiffels-Ehrenpreis ausgezeichnet
Die erste Trägerin des von der Hannchen-Mehrzweck-Stiftung vergebenen Waltraud-Schiffels-Ehrenpreises steht fest.

Annette Güldenring wird für ihr Engagement für trans Menschen ausgezeichnet (Bild: WKK)
- 15. Juli 2022, 13:38h 2 Min.
Annette Güldenring, die Gründerin und Leiterin der Transgenderambulanz am Westküstenklinikum im schleswig-holsteinischen Heide, erhält den ersten Waltraud-Schiffels-Ehrenpreis. Das teilte die Hannchen-Mehrzweck-Stiftung diese Woche mit. Der Preis wird für die Förderung des Trans-Empowerment verliehen und vom Waltraud-Schiffels-Fonds finanziert.
Annette Güldenring stehe "mit Ihrem Lebenswerk wie kaum eine andere Person für ein glaubwürdiges und authentisches Eintreten für die Interessen von transgeschlechtlichen Personen im medizinischen System", so begründete die Stiftung die Verleihung des Preises. In bewundernswerter Weise sei es der Preisträgerin gelungen, "vor dem Hintergrund eigener biografischer Erfahrungen ihre ärztliche und wissenschaftliche Expertise einzusetzen, um gegen erhebliche Widerstände die Entpathologisierung der Transgeschlechtlichkeit voranzutreiben."
Sie habe darüber hinaus über Jahrzehnte einen unverzichtbaren Beitrag zur Versorgung von trans* Personen im norddeutschen Raum geleistet. Durch ihre Publikations- und Vortragstätigkeit und ihren Trans-Aktivismus habe sie zudem "kontinuierlich und mit großer Beharrlichkeit wichtige und wirksame Impulse für die Akzeptanz und Wertschätzung geschlechtlicher Vielfalt im Fachdiskurs gesetzt".
Preisverleihung in Saarbrücken
Die Preisverleihung findet am 23 Juli im Rahmen einer Veranstaltung zum Gedenken an die Namensgeberin des Fonds, die 2020 verstorbene Germanistin und Schriftstellerin Waltraud Schiffels, in den Räumen des VHS-Zentrums Saarbrücken statt.
Der Ehrenpreis soll wie der reguläre Preis der Stiftung jährlich vergeben werden – bereits im März war bekannt geworden, dass dieser mit 1.000 Euro dotierte erstmals vergebene Preis an die "Praxisgruppe 'Klassismus und trans*inter*nicht-binär'" geht. Der Preis wurde möglich gemacht durch eine Zustiftung der aus Stuttgart stammenden politischen Aktivistin und Journalistin Janka Kluge (queer.de berichtete). Die Hannchen-Mehrzweck-Stiftung betreibt außerdem den Karl-Heinz-Ulrichs-Fonds und den David-Kato-Fonds.
Die Hannchen-Mehrzweck-Stiftung war 1991 von Schwulenaktivist Andreas Meyer-Hanno mit dem Ziel gegründet worden, emanzipatorische schwul-lesbische Projekte zu fördern. 2014 wurde der Stiftungszweck auf geschlechtliche Minderheiten ausgeweitet. (dk)
Links zum Thema:
» Mehr Infos zum Waltraud-Schiffels-Fonds














