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Queere Vielfalt

Jorge González will kein Vorbild für queere Menschen sein

Für TV-Juror Jorge González gibt es nicht "die Homosexuellen" oder "die Transsexuellen", sondern eine Gesellschaft ohne Schubladen. Leider seien Akzeptanzkampagnen aber noch notwendig.


Jorge González ist seit 2013 Juror bei der RTL-Sendung "Let's Dance" (Bild: TVNOW / Stefan Gregorowius)
  • 19. Juli 2022, 05:52h 9 2 Min.

Der Entertainer und TV-Juror Jorge González (54, "Let's Dance") wünscht sich weniger Aufregung um das Thema Diversity. "Es wird viel getan, um für Akzeptanz zu kämpfen. Das ist wirklich toll! Das Ziel ist aber doch, dass es gar kein großes Thema mehr ist, wenn sich jemand LGBTIQ+ zugehörig fühlt oder Jungs Prinzessinnen-Kleider tragen", sagte der Wahl-Hamburger der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. "Mein Wunsch wäre, dass das Thema irgendwann gar keine Kampagne mehr braucht. Aber der Weg dahin ist bestimmt noch lang." Der Kubaner González hat sich zuletzt als eines der Gesichter der Diversity-Initiative "Vielfalt verbindet" des Fernsehsenders RTL für die Community stark gemacht. Er ist seit zehn Jahren in der Jury der RTL-Tanzsendung "Let's Dance".

González hatte sein Heimatland als junger Mann Mitte der 1980er Jahre verlassen, um in der damaligen Tschechoslowakei zu studieren. Seitdem arbeitet er auch als Model und Stylist. Seit 1991 lebt er in Hamburg. Durch seine exotischen High-Heels-Auftritte als Catwalk-Trainer 2010 bei "Germany's Next Topmodel" wurde er bundesweit berühmt und geht zudem offen mit seiner Homosexualität um.

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"In erster Linie stehe ich einfach für Jorge"

Dabei sei es ihm nie darum gegangen, ein Vorbild für queere Menschen oder die LGBTI-Community zu sein. "In erster Linie stehe ich einfach für Jorge", sagte TV-Juror González lachend. Damit meine er vor allem, dass er sich selbst in gar keine Schublade stecke. "Ich bin gay, habe lange Haare und bin ein Mann. Den einen Tag trage ich einen bunten Jumpsuit und den anderen schwarze Shorts. Immer so wie ich mich gerade fühle."

Er stehe nicht für etwas Bestimmtes, sondern für die Message hinter LGBTI. "Es gibt für mich nicht "die Homosexuellen" oder "die Transsexuellen", sondern eine Gesellschaft ohne Schubladen." Am Ende zähle doch nur, dass man mit sich selbst zufrieden ist. "Du bist gut so, wie du bist. Das hat meine Oma schon immer zu mir gesagt."

Er wünsche sich, dass niemand das Gefühl hat, sich verstellen zu müssen, um zu gefallen oder akzeptiert zu werden. "Eine sexuelle Orientierung, Gender, Hautfarbe, Herkunft und so weiter können nicht falsch oder schlecht sein. Wenn wir alle wir selbst sein können, ist die Welt schon um einiges schöner und friedlicher." (cw/dpa)

#1 PeerAnonym
  • 19.07.2022, 09:24h
  • Finde ich eine sehr gesunde Einstellung vom sympathischen Jorge Gonzalez, der auch mal über sich selbst lachen kann und nicht alles bierernst nimmt.

    Jeder (egal ob homo, hetero oder was auch immer) soll sein Leben so führen, wie er oder sie will. Das ist Freiheit. Und wenn jemand anderes einen anderen (egal ob prominent oder nicht) als Vorbild ansieht, ist das jedermanns Recht und vielleicht auch ein Kompliment für das Vorbild.

    Aber jemanden generell zum Vorbild für alle anderen zu erklären, die zufällig dieselbe sexuelle Identität haben, wäre absurd. Das hat nichts mit Freiheit zu tun.

    Insofern: jeder soll so leben wie er mag. Und man kann auch andere Leute sympathisch finden, ohne dass sie gleich zum Vorbild erhoben werden.
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#2 Ith_Anonym
  • 19.07.2022, 09:43h
  • Scheint in einer ganz schön privilegierten Blase zu leben, der Mensch. Wenn es irgendetwas zeigt, dann, dass LGBT*QIA zu sein kein Problem sein muss, solange der Kontostand stimmt.
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#3 LothiAnonym
  • 19.07.2022, 09:43h
  • Antwort auf #1 von Peer
  • Im Grunde stimme ich Dir hier vollends zu. Doch leider können es bestimmte Personengruppen nicht so wie sie es gerne hätten. Nach wie vor sehr viele Transfrauen und Männer z.B.
    ich verweise hier immer wieder auf eine Dokumentation welche ich über Neapel angeschaut habe. Dort werden immernoch Transfrauen wie der letzte Dreck behandelt und gar ermordet. Das mitten in Europa.
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