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Leichtathletik
Caster Semenya bei WM nur auf 28. Platz
Die Olympiasiegerin mit intergeschlechtlichen Anlagen schafft in ihrer Ausweichdisziplin nur ein enttäuschendes Ergebnis.

Caster Semenya gibt sich trotz ihres bescheidenen Abschneidens zufrieden (Bild: castersemenya800m / instagram)
- 21. Juli 2022, 07:49h - 2 Min.
Bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Eugene (US-Bundesstaat Oregon) hat die Südafrikanerin Caster Semenya den Einzug über 5.000 Meter ins Finale verpasst. Die Athletin mit intergeschlechtlichen Anlagen erreichte am Ende mit 15:46,12 Minuten nur den 28. Platz. Dennoch äußerte sich die Sportlerin positiv: "Dass ich es geschafft habe, die 5.000 Meter zu beenden, ist schon ein Segen. Ich lerne und bin bereit, noch mehr zu lernen", so Semenya.
Kurz vor dem Rennen verteidigte Sebastian Coe, der Präsident des Leichtathletik-Weltverbands, dass Semenya trotz ihrer Geschlechtsidentiät an der WM teilnehmen darf: "Sie hat das Recht, hier zu sein", so Coe. "Wenn sie über eine Distanz läuft, auf der es ihr gestattet ist, ist das ihre Angelegenheit. Dann wird sie behandelt wie jede andere Athletin auch." Ziel des Weltverbandes sei die Inklusion von Sportlerinnen wie Semenya, behauptete der Funktionär. "Ich bin nicht in diesen Sport gekommen, um Menschen vom Wettkampf abzuhalten."
Leichtathletik-Verband untersagte Semenya Start auf Kurz- und Mittelstrecken
Der Athletikweltverband hatte die zweimalige Olympiasiegerin über 800 Meter bereits 2018 wegen zu hoher Testosteronwerte auf Strecken bis zu einer Meile (1.609 Meter) gesperrt (queer.de berichtete). Semenya lehnte die Forderung des Verbandes ab, ihren natürlichen Testosteronwert künstlich durch Medikamente zu senken, um doch noch die Teilnahmeberechtigung zu erhalten. Über Langstrecken gibt es hingegen keinen derartigen Grenzwert.
Ihre Teilnahme war erst kurz vor Start der WM überraschend bekanntgegeben worden. Nach der Startabsage von bereits qualifizierten Läuferinnen rückte Semenya in der Weltrangliste nach oben und bekam noch einen Startplatz (queer.de berichtete).
Bei ihrer letzten WM-Teilnahme 2017 in London holte Semenya noch eine Gold- und eine Bronzemedaille – damals aber über 800 bzw. 1.500 Meter. (dk)















