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"Ich wünsche das niemandem"

Häusliche Gewalt, Inzest: Verfahren gegen Ricky Martin eingestellt

Der 21-jährige Neffe des puerto-ricanischen Sängers hat die schweren Vorwürfe vor Gericht wieder zurückgezogen. Martin spricht von einer "verheerenden" Erfahrung für sich und seine Familie.


Ricky Martin möchte nun "heilen" (Bild: Promo)
  • 22. Juli 2022, 01:14h 12 2 Min.

Ein Gerichtsverfahren gegen Ricky Martin (50) ist laut übereinstimmender Medienberichte eingestellt worden. Der 21 Jahre alte Neffe des Sängers, der Martin beschuldigt hatte, habe ein puerto-ricanisches Gericht darum gebeten, wie unter anderem das Branchenmagazin "Variety" und "People" schreiben.

Der Neffe des 50-Jährigen hatte zuvor behauptet, dass er sich in einer Beziehung mit ihm befunden haben soll (queer.de berichtete). "Ricky Martin war selbstverständlich niemals in irgendeine Art von sexueller oder romantischer Beziehung mit seinem Neffen verwickelt, und würde es auch nie sein", erklärte Martins Anwalt kürzlich in einem Statement an mehrere US-Medien. "Die Idee ist nicht nur unwahr, sie ist auch widerlich", hieß es darin weiter. Die Person, die die Behauptung aufgestellt habe, habe demnach angeblich mit "tiefen seelischen Herausforderungen" zu kämpfen. Anfang Juli hatte ein puerto-ricanisches Gericht laut übereinstimmender Medienberichte bereits eine einstweilige Verfügung im Zusammenhang mit einem Gesetz gegen häusliche Gewalt gegen Martin erlassen (queer.de berichtete).

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Nie mehr als "falsche Anschuldigungen"

Diese vorläufige Schutzanordnung werde nun nicht verlängert, "wie wir erwartet hatten", erklärte Martins Anwaltsteam in einem Statement bei Twitter. Der Kläger habe vor Gericht bestätigt, dass er alleine die Entscheidung getroffen habe, das Verfahren nicht verfolgen zu wollen – "ohne Einfluss von außen oder Druck". Es habe sich demnach niemals um mehr als "falsche Anschuldigungen" gehandelt. Man sei froh, "dass unserem Klienten Gerechtigkeit widerfahren ist und er nun mit seinem Leben und seiner Karriere voranschreiten kann".

/ ricky_martin

Das US-Promi-Portal "TMZ" veröffentlichte unterdessen ein Video, in dem Martin zu Wort kommt. "Gott sei Dank" sei ihm zufolge bewiesen, dass die erhobenen Anschuldigungen falsch seien. Die Wahrheit sei demnach, dass die Erfahrung "schmerzhaft" gewesen sei. "Es war verheerend für mich, für meine Familie, für meine Freunde. Ich wünsche das niemandem."

Dem Kläger, der "diesen Unsinn" behauptet habe, wünsche er aber nur das Beste. Er hoffe, dass jener "Hilfe findet, so dass er ein neues Leben gefüllt mit Liebe und Wahrheit und Freude starten kann – und er niemand anderen mehr verletzt". Martins oberste Priorität sei es nun, "zu heilen". Das könne er mit Musik und deshalb könne er es auch kaum erwarten, bald auf die Bühne zurückzukehren. Zudem bedankte er sich bei seinen Freund*innen und den Fans, die ihm Stärke gegeben hätten. (cw/spot)

#1 Ith_Anonym
  • 22.07.2022, 07:30h
  • Ok, jede Menge Medien und Fans, die Ricky Martin interviewen und ihn supporten, jede Menge "Heilungsbedarf" beim Beschuldigten und ein von ihm psychopathologisierter 21-Jähriger, der laut Beschuldigtem versichert haben soll, dass nichts davon irgendeinen Druck auf ihn ausübt, den persönlich aber irgendwie niemand zu fragen scheint.

    Ist ja mal wieder ein sehr ausgewogener Fall, so ganz ohne typisch patriarchale Täterschutz-first- das-Opfer-gehört-in-die-Klappse- Machtverhältnisse *sarcasm off*
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#2 BehauptungAnonym
  • 22.07.2022, 08:05h
  • Antwort auf #1 von Ith_
  • Die Rechtslage ist in Puerto Rico wie in Deutschland und allen anderen demokratischen Rechtsstaaten eindeutig:
    Wer etwas behauptet, hat die Beweislast. Nicht der Beschuldigte muss beweisen, dass er unschuldig ist.
    Schau doch mal in den sogenannten "sozialen Netzwerken". Dort findest du massenweise erfundene Anschuldigungen. Und viele der davon Betroffenen versuchen krampfhaft Beweise für ihre "Unschuld" zu suchen. Stattdessen wäre eine Meldung bei dem Betreiber der Webseite oder eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft der richtige Weg.
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#3 Ith_Anonym
  • 22.07.2022, 08:29h
  • Antwort auf #2 von Behauptung
  • Ja, ja, ja, ich weiß, es gilt die Unschuldsvermutung für den Täter, es gibt keine Unschuldsvermutung für Leute, die Dinge behaupten, obwohl die sich ohne Zeugen und Kamera abgespielt haben, was logischerweise bedeutet, dass es keine Straftaten gibt, die zwischen zwei Menschen ohne Zeugen passieren.

    Keine Sorge, ich weiß es alles ;-)
    Auch, dass das mit der Unschuldsvermutung NICHT in der Hinsicht gilt, dass Menschen möglicherweise nicht lügen.

    Wenn ein Beschuldigter allerdings damit anfängt, es sei nun eine Unschuld "bewiesen", obwohl überhaupt keine Beweisaufnahme stattgefunden hat, sondern die beschuldigende Person unter dem psychischen und medialen Druck eingeknickt ist und das Gericht aufruft, die Sache bleiben zu lassen, und man sich danach in einer überheblich-herablassenden, aber psychopathologisierenden Weise über die beschuldigende Person äußert, die selbst von NIEMANDEM gefragt wird, muss ich sagen: Da ist es mit meinem ursprünglich neutralen Eindruck vorbei, das Muster kenne ich zu gut.

    Also so in der Übersicht
    - Beweise für die Unschuld behaupten, ohne dass Beweise je eine Rolle spielten
    - medial und auch sonst in jeder HInsicht unterlegene Gegenpartei psychopathologisieren
    - geheuchelte "gute Wünsche" an die eingeknickte, unterlegene Person.

    Das Letzte ist eine typische Strategie der finalen Demütigung, wenn du weißt, dass du den medialen Psychokrieg gewonnen hast. Mir ist Ricky Martin als Typ und als Mensch ganz schön egal. Aber eins zeigt er hier sehr deutlich: Täterstrategien bzgl. Macht- und Psychospielchen kann er, Macht ausnutzen zum persönlichen Vorteil kann und tut er auch.
    Bis ich die Statements hier gelesen habe, war meine Sichtweise dazu tatsächlich ziemlich neutral. Nachdem er sich so über das möglicherweise nicht lügende Opfer äußert, wird deutlich, dass dessen Chancen bei Null liegen, selbst wenn es NICHT gelogen haben sollte. Wer auf der medialen Bühne Macht so benutzt wie der Beschuldigte das hier tut, beweist damit zumindest, dass er weiß, wie das Ausnutzen von Macht funktioniert. Ob ich ihm unter der Prämisse glaube, dass er das niemals tun würde, wenn keine Kamera dabei ist? Unwahrscheinlich.

    Am Ende bleibt es einfach dabei, wie die Welt ist. Du verübst Selbstjustiz oder du guckt, wie du ohne Gerechtigkeit mit einem Trauma fertig wirst. Was hinter geschlossenen Türen passiert, dafür brauchst du ein verdammt gutes rechtsmedizinisches Gutachten. Solange die Verletzungen für nicht reichen, beginnt hinter der geschlossenen Tür der rechtsfreie Raum.
    Häusliche Gewalt ohne rechtsmedizinisches Gutachten ist nicht (be-)strafbar.
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