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"Notlage von internationaler Tragweite"

Affenpocken: WHO ruft weltweiten Gesundheitsnotstand aus

Die Weltgesundheitsorganisation sieht ein "klares Risiko" einer weiteren internationalen Ausbreitung von MPX. Bislang sind knapp 17.000 Menschen in mehr als 70 Ländern infiziert – weit überwiegend homo- und bisexuelle Männer.


Die Weltgesundheitsorganisation hat ihren Sitz in Genf (Bild: Guilhem Vellut / flickr)
  • 24. Juli 2022, 05:04h 4 2 Min.

Als Reaktion auf die anhaltende Ausbreitung der Affenpocken hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen weltweiten Gesundheitsnotstand ausgerufen. "Ich habe entschieden, dass der weltweite Ausbruch der Affenpocken einen öffentlichen Gesundheitsnotstand internationaler Tragweite darstellt", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Samstag bei einer virtuellen Pressekonferenz. Demnach habe das WHO-Notfallkomitee sich zuvor auf keine gemeinsame Empfehlung einigen können. Bislang sind in mehr als 70 Ländern weltweit knapp 17.000 Krankheitsfälle registriert worden.

Zur Begründung der Entscheidung hieß es in einer WHO-Mitteilung, es gebe ein "klares Risiko" einer weiteren internationalen Ausbreitung. Europa sei allerdings weltweit derzeit das einzige Gebiet, in der das Risiko einer Ansteckung als hoch bewertet werde, erklärte Tedros.

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Sitzung des WHO-Notfallkomitees

Das WHO-Notfallkomitee hatte am Donnerstag getagt. Bei einer Dringlichkeitssitzung zu den Affenpocken im Juni hatten die Experten dem WHO-Generalsekretär noch davon abgeraten, die höchste Alarmstufe auszurufen. Seitdem haben sich die Infektionsfälle jedoch weiter ausgebreitet. Tedros hatte sich am Donnerstag bei der knapp sechsstündigen Sitzung "besorgt" über die Zunahme der Fälle gezeigt (queer.de berichtete).

Bei den Affenpocken handelt es sich um eine weniger gefährliche Verwandte der seit etwa 40 Jahren ausgerotteten Pocken, die üblicherweise in West- und Zentralafrika vorkommt. Zu den typischen Symptomen der Krankheit gehören hohes Fieber, geschwollene Lymphknoten und Windpocken-ähnliche Pusteln. Übertragen wird die Krankheit durch engen Körper- und Hautkontakt.

Ausbruch konzentriert sich bislang auf MSM

Insgesamt waren 98 Prozent der Infizierten Männer. Etwa ein Drittel hatte in den vergangenen Monaten Sexpartys oder Sauna-Clubs besucht.

Tedros sagte, der Affenpocken-Ausbruch konzentriere sich "auf Männer, die Sex mit Männern haben, insbesondere solche mit mehreren Geschlechtspartnern". Entsprechend könne die Ausbreitung "mit den richtigen Strategien" gestoppt werden. Der WHO-Chef rief alle Länder dazu auf, Maßnahmen zu ergreifen, um den betroffenen Personenkreis zu schützen.

Ein weltweiter Gesundheitsnotstand wurde bisher nur sechs Mal ausgerufen, zuletzt im Januar 2020 wegen der rasanten Ausbreitung des damals noch neuartigen Coronavirus. Eine "Notlage von internationaler Tragweite", so der offizielle Begriff, wird bei einem "ernsten, plötzlichen, ungewöhnlichen und unerwarteten" Gesundheitsproblem ausgerufen, das sich in andere Länder ausbreiten kann. Damit werden internationale Maßnahmen aktiviert. (cw/AFP)

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#1 LedErich
  • 24.07.2022, 08:46h
  • "geeignete Maßnahmen"!?
    Das lässt ja wieder viel Spielraum, für alle, die die Gelegenheit zur Einschränkung von Freiheiten zur Zwangsschließung von Saunen und Clubs für Homosexuelle gerne nutzen werden.
  • Direktlink »
#2 MuschebubuAnonym
#3 barebaggy
  • 24.07.2022, 10:04hDortmund
  • Antwort auf #1 von LedErich
  • Sehe ich leider auch so, da reiben sich konservativ/rechte Kreise und reaktionäre linke Kreise (Verbotskultur) doch schon wieder die Hände. Hoffen wir mal das Beste, aber Hoffnung verliert man ja langsam an allen Ecken und Enden in diesem Land der Wahnsinnigen.

    Impfen wäre aber auch eine super geeignete Maßnahme, aber dafür müsste die Politik mal etwas auf die Kette bekommen und dass auch noch in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitswesen und Beamtentum. Also ich sehe schwarz, gerade nach meinen Erfahrungen mit der Impfung...

    Selber habe ich im Ruhrgebiet versucht die Impfung welche ja von der Stiko empfohlen wird zu bekommen, aber nur durch wirklich viel Glück, zig Mails, Telefonaten und viel Frust konnte ich die impfung ergattern, aber nicht einmal in der Nähe meines Wohnortes...
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