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Polizeibericht

Nach CSD Berlin: Neunköpfige Gruppe greift drei Jugendliche an

Ein 15-Jähriger sowie zwei 16 und 17 Jahre alte Mädchen wurden am Samstagabend in Berlin-Mitte vermutlich aufgrund ihrer Bekleidung homofeindlich beleidigt. Die 16-Jährige erhielt einen Faustschlag ins Gesicht.


Die Berliner Polizei macht Hassattacken auf queere Menschen gezielt publik (Bild: Sebastian Rittau / flickr)

  • 24. Juli 2022, 10:59h 7 2 Min.

Drei Jugendliche wurden am Samstagabend in Berlin-Mitte Opfer eines mutmaßlich homophoben Übergriffs. Das meldete die Polizei der Hauptstadt am Sonntag, Am Samstag fand in die Berlin die CSD-Demonstration statt.

Gegen 20 Uhr waren zwei 16 und 17 Jahre alte Mädchen mit 15-jährigen Begleiter in der Panoramastraße am Alexanderplatz unterwegs, als sie vermutlich aufgrund ihrer Bekleidung von einer neunköpfigen Gruppe zunächst homophob beleidigt wurden. Als die 16-Jährige den Rädelsführer zur Rede stellte, schlug dieser ihr die Mütze vom Kopf und stellte ihr ein Bein, so dass das Mädchen zu Boden stürzte. Als die Jugendliche wieder aufstand, erhielt sie von dem Unbekannten einen Faustschlag ins Gesicht. Anschließend rannte der junge Mann in Richtung Rathausstraße davon. Auch der Rest der Gruppe ergriff die Flucht.

Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt

Alarmierte Einsatzkräfte suchten die Umgebung erfolglos ab. Die Attackierte erlitt eine Wunde an der Lippe, lehnte aber die Hinzuziehung des Rettungsdienstes ab. Die weiteren Ermittlungen wegen Körperverletzung und Beleidigung hat – wie bei Hasskriminalität üblich – der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes übernommen. Nähere Angaben zu den Angreifern wurden im Polizeibericht nicht gemacht.

Erst am Freitag war in Berlin das Denkmal für die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung am Magnus-Hirschfeld-Ufer von Unbekannten beschädigt worden. Auf einem Gehweg im Tiergarten wurden queerfeindliche Parolen gesprüht (queer.de berichtete).

Berliner Polizei für queerfeindliche Gewalt sensibilisiert

Immer wieder gibt es aus Berlin Berichte über queerfeindliche Übergriffe, da die Berliner Polizei mögliche Hassverbrechen aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität gezielt publik macht und diese daher vergleichsweise häufig der Öffentlichkeit meldet. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft in der Hauptstadt haben eigene Ansprechpartner*innen für LGBTI. (pm/cw)

Wöchentliche Umfrage

» Fühlst du dich von den vielen Meldungen über queerfeindliche Übergriffe bedroht?
    Ergebnis der Umfrage vom 25.07.2022 bis 01.08.2022

#1 PeerAnonym
  • 24.07.2022, 11:18h
  • Wir brauchen endlich mehr Aufklärung an Schulen. Wie sagt der Volksmund: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.

    Und zwar an ALLEN Schulen. Da dürfen sich auch konfessionelle Schulen nicht damit rausreden, dass das gegen ihre Überzeugungen geht. Das MUSS verpflichtend sein.

    Und wir brauchen endlich den versprochenen Nationalen Aktionsplan gegen Homo- und Transphobie, wo es auch Aktionen mit Werbeanzeigen, -Plakaten, etc. gibt. In anderen Staaten hat man mit solchen Aktivitäten gute Ergebnisse erzielt. Je alltäglicher ein Thema wird, desto weniger Vorurteile gibt es auch.

    Und wir brauchen volle rechtliche Gleichstellung inkl. Art. 3 GG. Ja, Gesetze ändern nicht Meinungen. Aber sie sind die Voraussetzung dafür, dass sich gesellschaftliche Prozesse in Gang setzen können. Wie will man denn von anderen Menschen Akzeptanz erwarten, wenn nicht mal der Staat einen zu 100% akzeptiert?!
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#2 LothiAnonym
  • 24.07.2022, 12:42h
  • Antwort auf #1 von Peer
  • Alles richtig und es besteht auch dringend Handlungsbedarf. Nur leider nützt es zur Zeit in Berlin rein gar nichts um gegen solch aggressive Gruppen vorzugehen. Der Berliner Alexanderplatz und Umgebung sind leider zu ein Brennpunkt geworden. Zudem sollten gerade am CSD Tag bei vielen von uns die Alarmglocken läuten. Geht niemals alleine raus. Nur in größeren Gruppen. Und sich nicht scheuen laut zu sein und sofort die Polizei alarmieren.
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#3 StaffelbergblickAnonym
  • 24.07.2022, 12:56h
  • Antwort auf #1 von Peer
  • "Wir brauchen endlich mehr Aufklärung an Schulen. ..."
    Das sind aus meiner Sicht sicherlich notwendige Forderungen. Aber ab einem Punkt bringen die nichts mehr. Menschen, Jugendliche sind schon aufgeklärt und wissen was verboten ist. Und dennoch aber einer bestimmten Phase / Situation ist diese Aufklärung nur noch Makulatur: Hier wäre die einzige richtige Reaktion, denen mal die "Fresse zu polieren". Es geht dabei um nichts anderes als Machtverhalten. Aktuell drei jüngere Menschen, die Angreifer scheinbar älter und Mehrzahl. Dass dies am Alex in Berlin passiert wundert mich eh nicht. Da tummelt sich einfach alles, was gerade nichts "besseres zu tun hat". Und die Polizeistation kann dort gar nicht so viel Personal installieren. Wenn ich in Berlin bin, meide ich diesen Platz.
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