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Ungarn

Tausende Teilnehmer*­innen bei Pride-Marsch in Budapest

Trotz des neuen queerfeindliches Gesetzes, das "Werbung" für Homo- und Transsexualität in Ungarn verbietet, demonstrierten am Samstag tausende Menschen in der Hauptstadt Budapest.


Plakat gegen Orban und Putin beim Budapest Pride 2022 (Bild: Tibor M. Kalman / twitter)
  • 24. Juli 2022, 14:43h 5 2 Min.

Ein Jahr nach Inkrafttreten des queerfeindlichen Gesetzes in Ungarn haben tausende Menschen in Budapest an einer Pride-Parade teilgenommen. Bei sommerlicher Hitze zog die bunt gekleidete Menge am Samstag mit Regenschirmen und Fahnen in Regenbogenfarben durch die Straßen der ungarischen Hauptstadt.

In Ungarn war im Juli 2021 ein Verbot von "Werbung" für Homo- und Transsexualität in Kraft getreten, das international Empörung auslöste (queer.de berichtete). Die EU leitete ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Budapest ein und verklagte Ungarn vergangene Woche vor dem Europäischen Gerichtshof (queer.de berichtete).

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Teilnehmer: Situation "ziemlich deprimierend"

Das Gesetz sei "ein Mittel, um Menschen zu spalten und gegeneinander auszuspielen", sagte der Marketingexperte Armin während der Pride-Parade in Budapest. "Um ehrlich zu sein, ist die Situation ziemlich deprimierend", sagte der Student Pal Va, der Ungarn im September verlassen will, um im Ausland zu studieren. "Viele LGBTQ-Menschen, die ich kenne, müssen sich verstecken."

Die 54-jährige Verkäuferin Annamaria Nemet nahm aus Solidarität mit ihrem Sohn an dem Umzug teil. "Ich kann nicht akzeptieren, dass er in seinem eigenen Land als Bürger zweiter Klasse angesehen wird", sagte sie. "Wir sind eine rückständige Gesellschaft."

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Orban setzt weiter auf queerfeindliche Rhetorik

Der Pride-Marsch stieß auch auf Proteste. Auf einer Budapester Brücke hielten Gegendemonstrant*innen ein Transparent hoch, auf dem Homosexualität mit Pädophilie verglichen wurde.

Ungarns nationalkonservativer Regierungschef Viktor Orban behauptet weiterhin, das Anti-LGBTI-Gesetz sei nicht queerfeindlich. Nach seiner Darstellung zielt es darauf ab, "die Rechte von Kindern zu schützen". Am Samstag bekräftigte er bei einer Rede in Rumänien den Standpunkt seiner Regierung. "Der Vater ist ein Mann, die Mutter ist eine Frau, lasst unsere Kinder in Ruhe", sagte er und wies den "westlichen Unsinn" zu diesem Thema zurück. (cw/AFP)

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#1 Meleg29
  • 24.07.2022, 17:09hCelle
  • Danke euch Ungarn! Super Einsatz!
    Wo doch Orbán in Siebenbürgen gard so hart geredet hat - u.a.hab ich verstanden: Er findet "Genderpropaganda" schlimmer als Krieg...
    In Bratislava war übrigens die Justizministerin auf der Pride.
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#2 Dunkle ZeitenAnonym
  • 25.07.2022, 09:15h
  • Antwort auf #1 von Meleg29
  • Zumal der kleine Diktator sich nun auch selbst auch ganz offen nicht mehr als Teil des Westens, somit der EU sieht. Dass das so ist, war ja schon länger klar, aber offen -so wie jetzt- hat er es noch nicht geäußert:
    "Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán sieht sich im Kampf mit dem Westen, der seinem Land eine falsche Sanktionspolitik und fremde Werte aufzwingen wolle.
    «Die Kraft, die Leistung, das Ansehen und die Handlungsfähigkeit der westlichen Zivilisation sind im Schwinden begriffen», erklärte der rechtsnationale Politiker am Samstag vor Tausenden Anhängern im rumänischen Kurort Baile Tusnad."

    Quelle: Viktor Orbán sieht sich im Kampf mit dem Westen / mannschaft.com:

    mannschaft.com/viktor-orban-sieht-sich-im-kampf-mit-dem-west
    en/
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#3 PeerAnonym
  • 25.07.2022, 10:01h
  • "In Ungarn war im Juli 2021 ein Verbot von "Werbung" für Homo- und Transsexualität in Kraft getreten"

    Wie sich solche Staaten immer gleichen. Immer dieselbe Maschen, nach denen solche Machthaber vorgehen. Es wird immer eine Minderheit ausgesucht, die an allem Schuld ist und vor der man angeblich geschützt werden muss und so bringen sie dann, durch das Schüren von Angst und Hass, die Menschen auf Linie.

    Immer dasselbe Muster...
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