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Stuttgart

"Layla" auf CSD-Wagen gespielt: SPDqueer entschuldigt sich

Auf dem SPD-Truck beim Stuttgarter CSD wurde am Samstag der sexistische Schlager-Hit "Layla" angespielt. Die SPDqueer zeigt sich verwundert und entsetzt. Zwei alte Genossen können die Aufregung nicht verstehen.


Symbolbild: DIe SPDqueer steht Kopf wegen eines sexistischen Songs (Bild: IMAGO / Michael Gstettenbauer)

In der SPD gibt es bundesweit heftige Kritik, weil der umstrittene Schlager-Hit "Layla" auf dem SPD-Umzugswagen auf dem CSD Stuttgart angespielt wurde. "Stellt euch vor, es ist CSD und irgendwelchen alten Männer der SPDqueer machen erstmal ein unfassbar frauenverachtendes Lied an", kritisierte ein Juso aus Nordrhein-Westfalen auf Twitter. Der Videoclip, den er von der Szene postete, wurde bereits mehr als 57.000 Mal angeschaut.

Twitter / jan_knes

Auf dem Video vom Wochenende ist auch der baden-württembergische SPD-Partei- und Fraktionschef Andreas Stoch zu sehen, wie er auf dem CSD-Truck zu dem Lied fröhlich mit dem Kopf wippt. Er habe das Lied nicht so im Blut, dass er es bereits nach drei Takten erkenne, erklärte Stoch der Deutschen Presse-Agentur. Er habe kurz mitgewippt, aber zehn Sekunden nach der ersten Textzeile sei das Lied ausgemacht worden.

"Lehnen jede Art sexistischer oder misogyner Musik ab"

Organisiert hatte den Wagen die SPDqueer Stuttgart. "Wir haben uns umgehend mit den Genoss*innen in Stuttgart in Verbindung gesetzt, um den Vorfall aufzuarbeiten", schrieb der SPDqueer-Bundesverband auf Twitter. "Das Abspielen des Liedes wurde nach unseren Infos sehr schnell unterbunden. Wir distanzieren uns ausdrücklich vom Abspielen dieses Songs auf einem CSD-Wagen der SPDqueer und lehnen jede Art sexistischer oder misogyner Musik ab."

Twitter / SPDqueer
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Der Mitgröl-Song über eine "Puffmutter", die "schöner, jünger, geiler" sei, steht seit Wochen wegen seiner Frauenfeindlichkeit in der Kritik. "Das geht gar nicht, dass sie so ein sexistisches Lied spielen", sagte Christian Gaus, der Vorsitzende von SPDqueer Baden-Württemberg, der dpa. Wie es dazu gekommen sei, wisse er nicht.

"Wir vom Orga-Team waren völlig überrascht"

Auf Facebook entschuldigte sich der SPDqueer-Landesverband für das Anspielen des Liedes. "Von den Mitfahrer*innen auf dem Truck kam gleich Protest und das Lied wurde abgebrochen", heißt es in einem Post zum CSD Stuttgart. "Uns ist klar: über Musikgeschmack kann man streiten, über Sexismus nicht. Das Lied hat daher bei uns keinen Platz."

Das war ein wunderbarer CSD. Nach den Jahren der Coronapause kamen wieder viele Menschen zusammen und feierten gemeinsam...

Posted by SPDqueer Baden-Württemberg on Sunday, July 31, 2022
Facebook / SPDqueer Baden-Württemberg
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Die Vorsitzende der SPDqueer Stuttgart Anja Dargatz kündigte Gespräche mit dem DJ an. "Wir vom Orga-Team waren völlig überrascht", sagte sie gegenüber den "Stuttgarter Nachrichten". Der DJ habe bereits zuvor ehrenamtlich für die SPD Stuttgart aufgelegt. Denkbar sei auch, dass jemand ein Handy angeschlossen habe, so Dargatz. "Wenn es aus dem Vorfall intern etwas zu lernen gibt, dann machen wir das."

"Bild" macht Stimmung gegen SPD und "'Woke'-Quatsch"

Die "Bild"-Zeitung nutzte den Vorfall, um mit queerfeindlichen Untertönen Stimmung gegen die SPD zu machen, die "jedem 'Gender'- und 'Woke'-Quatsch auf den Leim" gehe. Als Kronzeugen holte das Boulevardblatt zwei alte Genossen aus der Versenkung zurück. "Die Verzwergung hat schon stattgefunden, es geht zu Ende mit der SPD", zitierte es den früheren Neuköllner Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky. "Wie kaputt ist dieser verquere Haufen, wenn er sich über Schlagertexte aufregt statt über die akuten Krisen dieser Tage?"

Münchens Ex-Oberbürgermeister Christian Ude, ebenfalls 74 Jahre alt, bezeichnete die Kritik an "Layla" gegenüber "Bild" als "lächerlich" und wunderte sich, dass die queeren Genoss*innen "keine anderen Probleme haben". In einem ergänzenden Kommentar schreibt das Blatt über die SPD: "Die Partei ist mittlerweile gegen so vieles, dass man gar nicht mehr weiß, wofür sie ist. Jedenfalls nicht für die normalen Menschen, die einst ihre Wähler waren…" (mize/dpa)

53 Kommentare

#1 SickoboAnonym
#2 FliegenAnonym
#3 Ith_Anonym
  • 02.08.2022, 07:17h
  • lol, ein heterosexistischer Hit als Pissmarke für mehr Emanzipation männlicher Heterosexualität, um den Homos und darunter besonders den Lesben zu zeigen, dass das hier nicht nur ihre Party ist.
    Glückwunsch, meinen Erwartungen an die SPD entsprechen sie ja vollständig mit sowas.
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#4 TommAnonym
  • 02.08.2022, 07:24h
  • Komisch - das sich nie jemand über die "10 nackten Friseusen" oder die "20 Zentimeter" vom Peter aufgeregt hat ...
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#5 PeerAnonym
  • 02.08.2022, 07:26h
  • Was muss denn da "aufgearbeitet" werden? Das ist ein legales Lied, das auf Platz 1 der Charts ist. Übrigens nur, weil manche Leute so einen Bohei darum machen. Sonst wäre das nie so weit oben gelandet.

    Es gibt andere Mallorca-Lieder, die mindestens genauso problematische Texte haben, wie zum Beispiel "Zeig doch mal die Möpse" oder "Zehn nackte Frisösen (mit richtig feuchten Haaren)". Da hat man nicht so ein Theater drum gemacht und deshalb sind die auch nicht so erfolgreich gewesen. Mit solcher Aufregung erreicht man nur das genaue Gegenteil und macht diese Titel erst zu Erfolgen.

    Ich finde es sehr bedenklich, wenn manche Leute sich als Gesinnungspolizei aufspielen, die bestimmen, welche Musik gespielt werden darf oder nicht, welche Filme gezeigt werden dürfen oder nicht, welche Theaterstücke gezeigt werden dürfen oder nicht, etc.

    Es gibt demokratisch beschlossene Gesetze, die regeln, was erlaubt ist und was nicht. Und legale Musik, Filme, etc. oder auch Meinungen zu zensieren, nur weil sie einem nicht passen, erreicht nicht nur das genaue Gegenteil, sondern erinnert an übelste Zeiten. In einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft muss man auch mal Dinge aushalten, die einem nicht gefallen oder wo man anderer Meinung ist. (Und ja, auch ich finde den Text bescheuert, genauso wie die ganze Machart des Liedes. Aber deswegen rufe ich nicht gleich nach Zensur.)

    Stattdessen sollte man lieber mal dort aktiv werden, wo wirklich illegale Inhalte transportiert werden, z.B. bei Nazi-Musik oder bei Mordaufrufen in Reggae-Musik. Da nichts zu tun, aber bei "Puffmutter Layla" Zensur zu fordern, ist bigott und scheinheilig.
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#6 TechnikerAnonym
  • 02.08.2022, 07:37h
  • Du liabes Herrgöttle von Biberach!

    "Layla" ist nicht sexistisch, sondern einfach nur primitiv, brunzblöd, grenzdebil - wer einen Funken Restgeschmack hat, grölt den Schwachfug nicht mal im Vollsuff mit. Das allem Anschein nach vom Schmalfilmclub Schwäbisch Hall gedrehte "Video" komplettiert den unterirdischen Eindruck.

    Aber die "Künstler" feixen sich ob der völlig unverdienten Aufmerksamkeit einen und können, während fortgesetzt die Kasse klingelt, ihr Glück kaum fassen.

    Es ist genau die Sorte Schiffschaukelbremsermucke, die seit Jahrzehnten existiert und die Leute mit Niveau ebensolange nicht kaufen, nur aus Versehen hören und ein wenig auf Leute hinabschauen, die auf diesen Schrott abgehen. Anton aus Tirol, nackte Friseusen, 20 Zentimeter und so... Würg, ächz, kotz!

    Nur: Die SPD ist gerade im Ländle eine peinliche Veranstaltung - seit Jahrzehnten. Aber nicht, weil sie während der CSD-Parade ein Deppenliedlein spielt. Die größte Dummheit dieser Partei in ihrer jüngeren Geschichte war es, gemeinsam mit der CDU für Schrott 21 zu trommeln. Der Bahnhofsabriss ist objektiv Murks - und sich als Opposition diese Angriffs-Steilvorlage der Schwarzen entgehen zu lassen und stattdessen fröhlich mitzutrommeln für die Milliardenverschwendung - soviel politische Instinktlosigkeit muss man erst mal aufbringen. Der längst in den Bundestag entfleuchte ehemalige Subbaminischda Nils Schmied fand nix dabei, im Bundesland mit den nach Bayern höchsten Immobilienpreisen die Häuslebauer durch die Erhöhung der ohnhehin asozialen Grunderwerbssteuer tüchtig abzuziehen und Landeswohnungen an eine Heuschrecke zu verscherbeln.

    "Sozial"demokraten halt - keine Partei ist ungeila...
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#7 Julian 80Anonym
  • 02.08.2022, 07:53h
  • Wir haben einen Krieg in Europa wo offen mit Atomwaffen gedroht wird. Wir haben eine Pandemie, die nicht nur eine gesundheitliche Bedrohung ist, sondern auch eine wirtschaftliche. Wir haben mit den Affenpocken die nächste Pandemie in den Startlöchern, wo die Politik exakt dieselben Fehler wiederholt, statt daraus zu lernen. Wir haben alltägliche Gewalt gegen LGBTI und eine Bundesregierung, die verfolgte LGBTI in Verfolgerstaaten abschiebt. Die soziale Kluft wird immer größer, in Schulen bröckelt der Putz von den Wänden, die Straßen, Brücken und Schienenwege gammeln vor sich hin, Gesundheitssystem und Rentensystem stehen an der Schwelle zum Kollaps.

    Und worüber diskutiert die SPD?
    Über den Text eines billigen, schlechten Liedchens, das ohne diese Diskussionen schnell wieder in der Versenkung verschwunden wäre (weil es einfach schlecht ist), aber jetzt zum wochenlangen Nummer-1-Hit und Sommerhit wurde.

    Es zeigt sich wieder mal das alte Sprichwort:
    Zensur ist die heimliche Empfehlung durch Verbot.

    Man könnte fast glauben, die SPD bekäme von den Machern des Liedes Geld um das immer wieder zu pushen.

    Gibt es nichts anderes, was die SPD endlich mal angehen sollte? Oder wollen die mit diesem Aktionismus davon ablenken, dass sie in anderen Bereichen komplett versagen?

    Man fasst es nicht...
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#8 FliegenAnonym
#9 YomenAnonym
  • 02.08.2022, 08:13h
  • Wenn das einzige Kriterium die eigene erlebte Empörung ist, nicht mehr differenziert wird nach "welcher Kampf lohnt sich, welcher nicht", dann scheint mir das Motiv für Engagement nur noch der emotionalen Selbstbefriedigung zu dienen.
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#10 OlliAnonym
  • 02.08.2022, 08:46h
  • Im Ernst? Es wird aus diesem albernen Ballermann Hit mit dümmlichem Text ein Politikum gemacht?

    Sorry, aber da bin ich auf der Seite der alten SPD Fossile. Man kann diesen Mist gut oder schlecht finden, aber daraus wieder eine derartige Schlammschlacht zu machen, ist echt symptomatisch für die Community. Habt ihr euch mal den anderen Mist genau angehört, der einem von den pinken Telekom, DHL, FDP oder Dildo King Wagen entgegenbläst? Nur weil die Frau da auf Englisch herabgesetzt wird, macht es das auch nicht besser als dieses dämliche Lied von Hüftgold.

    Kommt mal runter!!
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