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Aus fürs Batgirl
Erster DC-Film mit trans Figur verschwindet im Giftschrank
Bei "Batgirl" sollte erstmals eine trans Figur eine entscheidende Rolle spielen. Nach Kosten von 90 Millionen Dollar zieht das Studio nun überraschend die Reißleine.

Dieses Bild ist eine der wenigen Beweise für die 90-Millionen-Dollar-Produktion (Bild: Instagram / Leslie Grace)
- 4. August 2022, 11:07h 2 Min.
Der "Batgirl"-Film von Warner Bros. ist gestrichen worden. Wie "Variety" berichtet, werde der Film auf keiner Plattform des Studios Premiere feiern – weder in den Kinos noch auf HBO Max. Der Film war bereits Anfang des Jahres abgedreht worden und befand sich in der Postproduktion.
"Batgirl" wäre der erste Film von DC Comics gewesen, in dem eine trans Figur aufgetaucht wäre. Trans Schauspielerin Ivory Aquino (42) sollte als Barkeeperin Alysia Yeoh zu sehen sein, der besten Freundin von Barbara Gordon alias Batgirl (queer.de berichtete).
Als Batgirl war Leslie Grace (27) gecastet worden, zudem waren J.K. Simmons (67), Michael Keaton (70) und Brendan Fraser (53) dabei. Für die Regie wurden die belgischen Filmemacher Adil El Arbi und Bilall Fallah ("Ms. Marvel") verpflichtet. Der Film war Teil einer unternehmensweiten Warner-Bros.-Strategie zur Entwicklung von Spielfilmen speziell für HBO Max.
Instagram / lesliegrace | Leslie Grace dankte nach der Entscheidung trotzig dem Filmteam, mit dem sie sieben Monate lang gedreht hatte
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"Batgirl"-Produktionsbudget war auf 90 Millionen Dollar angewachsen
Das ursprüngliche Produktionsbudget von 75 Millionen Dollar (etwa 73,6 Millionen Euro) für das Projekt stieg auf 90 Millionen Dollar (etwa 88,4 Millionen Euro), was zum Teil auf Verzögerungen und Richtlinien im Zusammenhang mit Corona zurückzuführen ist.
Warner Bros. betonte, dass die Streichung nicht an der Qualität des Films liege, sondern es keinen strategischen Platz für "Batgirl" gebe. Hintergrund sind auch Berichte, dass das Streamingportal HBO Max, das unter anderem "And Just Like That" gezeigt hatte, eingestellt werden soll. Das Boulevardblatt "New York Post" berichtete hingegen unter Berufung auf anonyme Quellen, dass Probevorführungen derart schlecht verlaufen seien, dass das Filmstudio das Vertrauen in den Film verloren habe.
Nach dem überraschenden Aus für den Film haben sich die Regisseure auf Instagram "traurig und schockiert" über die Entscheidung geäußert. Adil El Arbi und Bilall Fallah veröffentlichten ein entsprechendes gemeinsames Statement bei Instagram.
"Wir können es immer noch nicht glauben", schreiben die beiden. Für sie als Regisseure sei es wichtig, dass ihr Werk dem Publikum gezeigt werde. Zwar sei der Film noch lange nicht komplett fertig gewesen, sie wünschten sich jedoch, dass Fans die Gelegenheit gehabt hätten, den fertigen Film zu sehen. Da die beiden schon seit ihrer Kindheit selbst "riesige Fans von Batman" seien, sei es trotzdem eine Ehre für sie gewesen, zumindest für kurze Zeit ein Teil des DC Extended Universe sein zu können. (spot/cw)

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