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DC-Comicverfilmungen
Trotz der Skandale um Ezra Miller: "The Flash" droht nicht dasselbe Schicksal wie "Batgirl"
Trotz der zahlreichen Fehltritte soll dem nichtbinären "The Flash"-Star Ezra Miller nicht dasselbe Schicksal wie "Batgirl" drohen.

Ezra Miller wird als Superheld "The Flash" wohl bald wieder Abentenuer erleben – anders als Leslie Grace alias Batgirl (Bild: DC Films)
- 5. August 2022, 11:56h 3 Min.
Die Entscheidung des Filmstudios Warner Bros., den bereits abgedrehten DC-Film "Batgirl" weder im Kino noch beim Streamingdienst HBO Max zu veröffentlichen, schlägt weiterhin hohe Wellen. Und sie wirft die berechtigte Frage auf, ob ein ähnlich rigoroses Vorgehen auch beim Superhelden-Film "The Flash" an den Tag gelegt wird. Denn im Gegensatz zu "Batgirl"-Hauptdarstellerin Leslie Grace (27), die sich nichts zu Schulden hat kommen lassen, ist "The Flash"-Star Ezra Miller (29) in gleich mehrere Skandale verwickelt. Und dennoch werde der Film wie geplant ins Kino kommen, wie die US-Seite "Variety" nun Warner-CEO David Zaslav zitiert.
"Wir haben 'The Flash', 'Black Adam' und 'Shazam 2' gesehen. Wir freuen uns sehr auf sie. [...] Wir sind der Meinung, dass sie großartig sind", habe Zaslav demnach während eines Firmencalls beteuert. Folglich hege man offenbar keinerlei Absichten, einen dieser Filme ebenfalls zu streichen.
Zahlreiche Fehltritte
Gerade im Fall von "The Flash" ist das nicht selbstverständlich. Star Ezra Miller, der die Rolle schon im Streifen "Justice League" verkörperte, häufte in den vergangenen Monaten eine beachtliche Zahl an Skandalen an. Der Film habe sich deswegen angeblich zwischenzeitlich ebenfalls in der Schwebe befunden.
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Allein auf Hawaii wurde der Star dieses Jahr zweimal festgenommen – wegen Ruhestörung und Belästigung, später wegen Körperverletzung zweiten Grades (queer.de berichtete). Zuvor soll er eine Frau aus Berlin in deren Wohnung beschimpft und belästigt haben. Ein weiterer Übergriff in der isländischen Hauptstadt Reykjavík, bei dem der Schauspielstar eine Frau am Hals packte und zu Boden drückte, wurde sogar als Video eingefangen. Zudem beschuldigten Eltern im US-Bundesstaat North Dakota den Star, ihr Kind manipuliert zu haben (queer.de berichtete). Trotz der Reihe der Vorwürfe werde "The Flash" wie geplant im Juni 2023 ins Kino kommen.
Miller hatte sich bereits 2012 als queer geoutet. 2018 sagte der Star im "Hollywood Reporter", er habe Probleme, eine eigene Identität zu finden: "Ich identifiziere mich nicht als Mann. Ich identifiziere mich nicht als Frau. Ich identifiziere auch kaum als Mensch."
Chef verteidigt "Batgirl"-Aus
Der Chef von Warner Bros. Discovery habe im Zuge der "The Flash"-Ankündigung zudem das Vorgehen hinsichtlich "Batgirl" noch einmal verteidigt. "Wir veröffentlichen keinen Film, bis er fertig ist. Und wir veröffentlichen keinen Film, wenn wir nicht an ihn glauben." Letzteres sei beim angeblich rund 90 Millionen Dollar teuren "Batgirl" der Fall gewesen. Sehr zum Entsetzen der Regisseure Adil El Arbi und Bilall Fallah sowie zum Bedauern von Hauptdarstellerin Leslie Grace, die das Aus allesamt via Instagram kommentiert haben. In "Batgirl" sollte eigentlich die erste trans Figur in einem DC-Film vorkommen: Trans Schauspielerin Ivory Aquino (42) sollte als Barkeeperin Alysia Yeoh zu sehen sein, der besten Freundin von Barbara Gordon alias Batgirl (queer.de berichtete). (spot/cw)

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1. Der Batgirl-Film bzw. zu viele seiner einzelnen Aspekte (Drehbuch, Charaktere, Besetzung...) sind wirklich mies (wobei ich mich frage, wie das erst am Ende der Produktion auffallen kann und das Produkt nicht mal mit Nachdreh zu retten ist. Bei diesen Budgets hätte man doch irgendwie erwartet, dass es da eine wesentliche straffere Qualitätskontrolle gibt, selbst wenn das Ergebnis am Ende immer noch Geschmackssache bleibt).
2. Sexismus, weil das Studio davon ausgeht, dass es kein ausreichend großes Publikum für einen weiblichen Superhelden gibt, aber durchaus annimmt, dass ein männlicher Superheld auf jeden Fall sein Publikum findet... (bezogen sowohl auf die Rolle des Flash als auch darauf, dass der Großteil der Zuschauer die Person Ezra Miller trotz Dalek-Mantel und Swarovski-Corsagen auf dem roten Teppich als Mann lesen dürften.)
Wobei es stimmt, dass weibliche Charaktere in den meisten Marvel- und DC-Filmen ziemlich langweilig sind, weil sich die Autoren in der Regel nicht trauen, ihnen ernsthafte Makel oder Charakterschwächen zu geben, um dem Vorwurf des Sexismus' aus dem Weg zu gehen... das grenzt natürlich die Möglichkeiten der Charakterentwicklung ein...