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Vatikan
Papst empfängt trans Menschen
Seit Jahren macht die Kirche Stimmung gegen trans Menschen – so sei Akzeptanz ein "Verbrechen an Kindern". Trotzdem empfängt Papst Franziskus in seiner Generalaudienz geschlechtliche Minderheiten.

Papst Franziskus sendet höchst widersprüchliche Zeichen an die Trans-Community (Bild: Long Thiên / flickr)
- 11. August 2022, 10:05h 2 Min.
Papst Franziskus hat laut einem Bericht der offizielle Vatikanzeitung "Osservatore Romano" bei einer Generalaudienz am Mittwoch auch mehrere trans Menschen empfangen. Dabei habe es sich bereits um das vierte Zusammentreffen zwischen dem Oberhaupt der Kirche und Angehörigen der Trans-Community seit April gehandelt, meldet die Zeitung weiter.
Das letzte Treffen organisiert haben sollen Schwester Geneviève Jeanningros und Pfarrer Andrea Conocchia, die gemeinsam im römischen Vorort Torvaianica die Trans-Community unterstützten. Viele hätten wirtschaftliche und gesundheitliche Schwierigkeiten gehabt, da sie wegen der Corona-Pandemie der Straßenprostitution nicht mehr nachgehen konnten. In dem Zeitungsbericht heißt es weiter, dass Franziskus während der Krise Gemeinden und Betroffenen mit Geldspenden, Corona-Tests und Grippeimpfungen geholfen habe.
"Revolution und Hoffnung"
"Die Aufmerksamkeit des Papstes für die Menschen, die in großer Not und Zerbrechlichkeit leben, eröffnet unvorstellbare Hoffnungen", erklärten die Schwester und der Pfarrer im Anschluss an das Treffen. "Revolution und Hoffnung" seien die Worte, mit denen das Treffen umschrieben werden könne. Laut Pfarrer Conocchia lehre die Bibel, dass besonders marginalisierte Gruppe von der Kirche willkommen geheißen werden sollten.
In der Vergangenheit hat sich die Kirche aber oft gegen trans Menschen gerichtet: Papst Franziskus sagte selbst im Jahr 2017, dass eine Geschlechtsanpassung grundsätzlich eine gefährliche "Manipulation" sei und nicht unterstützt werden dürfte (queer.de berichtete). Immer wieder wird die Existenz von trans Menschen angezweifelt (queer.de berichtete). Der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller bezeichnete erst vor wenigen Wochen die Akzeptanz von trans Menschen gar als "Verbrechen an Kindern" (queer.de berichtete). (dk)















