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Sturm im Wasserglas
Andrea Kiewel: Das Gendern "liegt mir am Herzen"
Am Sonntag herrschte in sozialen Netzwerken große Aufregung über einen angeblichen "Genderzwang" im "ZDF-Fernsehgarten". Auslöser war eine missverständliche Formulierung von Moderatorin Andrea Kiewel.

Andrea Kiewel am Sonntag im "ZDF-Fernsehgarten" (Bild: ZDF)
- 15. August 2022, 05:46h 2 Min.
Mal wieder viel Aufregung um nichts: Das Zweite Deutsche Fernsehen musste nach einem rechten Shitstorm in sozialen Medien eine Aussage von "ZDF-Fernsehgarten"-Moderatorin Andrea Kiewel zum sogenannten Gendern einordnen. Konkret ging es um eine Situation in der am Sonntag ausgestrahlten Show, in der Kiewel sagte: Das "Fernsehgarten"-Team habe den Eindruck, dass jede Menge Positives los sei in der "deutschen Singer-Songwriter*innen-Szene". Der Genderstern wird nicht gesprochen, sondern durch eine Pause im Wort ausgedrückt. Kiewel drehte sich zu einer Zuschauerin neben ihr und sagte: "Nicht das Gesicht verziehen, ich muss."
Twitter / lerchenbergAndrea Kiewel behauptet live in der Sendung, sie müsse gendern:
Ephraim (@lerchenberg) August 14, 2022
Nicht das Gesicht verziehen, ich muss!
#Fernsehgarten pic.twitter.com/R2P1WKdNfD
Das ZDF teilte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur eine Reaktion der betreffenden Redaktion mit: "Es gibt definitiv keine Anweisung zum Gendern im 'ZDF-Fernsehgarten'. Andrea Kiewel ist es ein persönliches Anliegen alle anzusprechen, daher verwendete sie diese Formulierung im Zusammenhang mit 'muss'."
ZDF: Gibt keine Vorgaben und Regelungen
Darüber hinaus hieß es von dem öffentlich-rechtlichen Sender mit Sitz in Mainz: "Das ZDF möchte diskriminierungsfrei kommunizieren. Redaktionen, Moderatorinnen und Moderatoren entscheiden selbst, welche Form der Ansprache für das jeweilige Format am besten geeignet ist." Vorgaben und Regelungen gebe es nicht.
Gegenüber der "Bild"-Zeitung bestätigte Kiewel, dass sie aus freien Stücken eine geschlechtergerechte Sprache wähle. "Niemand, nicht das ZDF und sonst auch niemand, sagt mir, dass ich gendern muss", stellte die Moderatorin klar: "Es liegt mir am Herzen. Und so meinte ich es auch in der Live-Sendung. Kann schon mal vorkommen, dass in einer zweistündigen Live-Sendung nicht jedes Wort maßgeschneidert passt. Aber es ist so. Ich will es. Ich muss es nicht."
Alles, was sie sage oder schreibe, mache sie "aus tiefster Überzeugung", so Kiewel. "Aber auch wichtig: Jeder soll es so machen, wie er oder sie es für richtig hält." (cw/dpa)

Allerdings besorgt mich schon, dass es bereits an Universitäten zu persönlichen Nachteilen kommt, wenn man dies nicht tut.
Wie lange wird es noch dauern, bis dies flächendeckend passiert, dass man öffentlich geächtet wird?
Der Duden scheint mehr und mehr irrelevant zu sein.