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"Ich wollte das einfach besiegeln"
Schauspieler André Eisermann heiratet seinen Partner
Der Star aus Fimen wie "Schlafes Bruder" ist unter der Haube. In einem Interview erklärt er, dass sich viele seiner schwulen Kollegen nicht outen würden.

André Eisermann (hier an der Seite von Dana Vávrová) spielte die Hauptrolle in Joseph Vilsmaiers hochgelobten Film "Schlafes Bruder", der unter anderem eine Nominierung für den Golden Globe erhielt (Bild: Alive)
- 17. August 2022, 09:14h 2 Min.
Der 54-jährige Schauspieler André Eisermann hat seinen Partner geheiratet. "Ich wollte das einfach besiegeln", sagte Eisermanns Mann Manuel der Illustrierten "Bunte" laut Vorabmeldung vom Mittwoch. "Wir sind in einer anderen Situation als heterosexuelle Paare, die schon immer die Möglichkeit hatten zu heiraten", fügte er hinzu.
Noch immer gebe es etliche Schauspieler, die nicht zu ihrer Homosexualität stehen würden, sagte André Eisermann dem Magazin. "Es kann sicher ein Grund dafür gewesen sein, dass mir gewisse Rollen nicht angeboten worden sind".
"Ich kenne Schauspielerkollegen, die sind schwul, und ich muss immer schmunzeln, wenn sie von der 'richtigen Partnerin' sprechen, die sie noch nicht gefunden haben", sagte der 54-Jährige. Er selbst könne nicht so leben.
Der 1967 geborene Eisermann ist seit den Neunzigerjahren im Film- und TV-Geschäft aktiv und spielt auch in vielen Theaterproduktionen mit. Er war etwa in den Filmen "Go, Trabi, go" (1991), "Kaspar Hauser" (1993), "Schlafes Bruder" (1995), "Ludwig II." (2012) und zuletzt der Netflix-Liebeskomödie "Isi & Ossi" (2020) dabei. Zudem war er in Fernsehkrimis wie der "SOKO"-Reihe und im "Tatort" zu sehen, ebenso wie in einer Rosamunde-Pilcher-Verfilmung im ZDF.
2015 sprach Eisermann in der B.Z. über seine sexuelle Orientierung. Er habe sich nie wirklich offiziell als schwul geoutet: "Was muss man tun, um sich zu outen? Es an die große Glocke hängen? Das war nie mein Ding", so Eisermann. Er sagte, er habe auch schon Beziehungen und Sex mit Frauen gehabt – auf die Frage, ob er bisexuell sei, antwortete er: "Wer ist das nicht? Ich glaube, die wenigsten. Alles ist sexuell. Daraus entsteht das Leben und die Liebe. Aber im Ernst: Ich bin schwul, obwohl ich auf Rummelplätzen aufgewachsen bin und viele nackte Frauen in der Striptease-Schaubude beobachtet habe. Vielleicht gerade deswegen. Wir Kinder guckten immer durch die Löcher in der Wand, weil wir nicht reindurften." (AFP/cw)














