Hauptmenü Accesskey 1 Hauptinhalt 2 Footer 3 Suche 4 Impressum 8 Kontakt 9 Startseite 0
Neu Presse TV-Tipps Termine
© Queer Communications GmbH
https://queer.de/?43060

Richtungsentscheidung

Oberster Gerichtshof in Indien: Auch queere Familien sind Familien

Nicht nur "traditionelle Beziehungen" verdienen laut den indischen Höchstrichter*innen Schutz, so der Supreme Court in einem wegweisenden Urteil.


Der Oberste Gerichtshof Indiens in Neu-Delhi (Bild: Subhashish Panigrahi / wikipedia)

  • 29. August 2022, 14:53h 2 2 Min.

Der Oberste Gerichtshof Indiens hat am Montag die Rechte queerer Menschen gestärkt. Demnach bildeten auch "unverheiratete Paare oder queere Beziehungen" Familien – und hätten daher auch Anspruch auf Sozialleistungen, die Familien zustehen. "Solche untypischen Erscheinungsformen der Familieneinheit verdienen nicht nur den Schutz durch das Gesetz, sondern auch die Leistungen, die Sozialgesetze anbieten", heißt es in der Entscheidung. Gesetze dürften nicht solche Beziehungen benachteiligen, "die anders als die traditionellen Familien sind".

In dem Fall ging es konkret um Elternzeit für eine Frau, die die Kinder ihres Ehemanns aus einer vorherigen Ehe adoptiert hatte und dann ein eigenes Kind auf die Welt brachte. Der Fall bezieht sich damit zwar nicht direkt auf LGBTI, allerdings stellte Richter Dhananjaya Yeshwant Chandrachud in seiner Urteilsbegründung klar, dass er auf queere Formen von Familien zu übertragen sei – ebenso wie auf Alleinerziehende oder Stiefeltern.

Homosexualität seit 2018 legal

2018 hatte der Supreme Court des 1,4 Milliarden Einwohner*innen zählenden Landes erst das Verbot von Homosexualität für verfassungswidrig erklärt (queer.de berichtete). Davor hatten auf "geschlechtliche Aktivitäten gegen die Natur" bis zu zehn Jahre Haft gestanden. Diese Gesetzgebung ging noch auf die britische Kolonialherrschaft zurück.

In Indien ist die Akzeptanz von sexuellen Minderheiten zuletzt angestiegen: So sagten 2014 nur 14 Prozent, dass Homosexualität akzeptiert werden dürfe – 2020 waren es bereits 37 Prozent. Das geht aus einer Befragung des Pew Research Center hervor. Die Akzeptanz lag damit höher als in einigen europäischen Ländern wie Bulgarien, Ukraine oder Russland, aber weit unter den Werten westeuropäischer Staaten. (dk)

-w-

#1 Lucas3898Anonym
  • 29.08.2022, 17:57h
  • Sollte man mal allen entgegenhalten, die Angst davor haben, dass es bald keine Familien mehr geben könnte.
  • Direktlink »
#2 MonsiAnonym
  • 30.08.2022, 09:32h
  • Endlich merken die in diesem menschenverachtenden Land auch mal etwas. Weiter so!
  • Direktlink »

Kommentieren nicht mehr möglich
nach oben

Newsletter
  • Unsere Newsletter halten Dich täglich oder wöchentlich über die Nachrichten aus der queeren Welt auf dem Laufenden.
    Email: