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Gerichtsentscheidung

Auch St. Kitts und Nevis schafft Homo-Verbot ab

Ein weiterer Karibikstaat legalisiert homosexuelle Aktivitäten: Das bisherige Verbot verstoße gegen die Verfassung, so ein Höchstgericht.


Der Eastern Caribbean Supreme Court hat binnen zwei Monaten bereits Homo-Verbote in zwei Ländern für ungültig erklärt (Bild: Anne and David / flickr)

  • 30. August 2022, 08:56h 1 2 Min.

Der Oberste Gerichtshof der ostkaribischen Staaten in St. Lucia hat am Montag das Verbot gleich­geschlechtlicher Kontakte im rund 50.000 Einwohner*­innen zählenden St. Kitts und Nevis für ungültig erklärt. Bislang standen auf Sexualkontakte unter Männern bis zu zehn Jahre Haft.

In den letzten Jahren ist kein Fall bekannt geworden, in dem ein Mann wegen des Gesetzes verurteilt wurde. Allerdings führen LGBTI-Organisationen aus, dass das Verbot als Vorwand genutzt werde, homo­sexuelle Menschen im Arbeitsleben oder beim Zugang zu Dienstleistungen zu diskriminieren. Außerdem werde Gewalt gegen Schwule gerechtfertigt.

Das Verbot widerspreche laut dem Höchstgericht der Landesverfassung von St. Kitts und Nevis, die das Recht auf Redefreiheit und Privatsphäre enthält. Geklagt hatte der offen schwule Bürger Jamal Jeffers mit Hilfe der queeren Organisation Alliance for Equality.

Der Eastern Caribbean Supreme Court ist für die Rechtsprechung in den unabhängigen Staaten Antigua und Barbuda, Dominica, Grenada, St. Kitts und Nevis, St. Lucia, St. Vincent und die Grenadinen sowie in den britischen Überseegebieten Anguilla, Britische Jungferninseln und Montserrat verantwortlich. Bereits Anfang Juli hatte das Gericht ein ähnliches Verbot in Antigua und Barbuda gekippt (queer.de berichtete).

Nach der Gerichtsentscheidung gibt es damit laut "76Crimes" "nur" noch 69 Staaten, die Homosexualität unter Strafe stellen. In der Karibik sind es sieben (Barbados, Dominica, Grenada, Guyana, Jamaika, St. Lucia sowie St. Vincent und die Grenadinen). Alle diese Länder sind ehemalige britische Kolonien.

St. Kitts und Nevis besteht aus zwei Inseln, die zusammen gerade mal so groß sind wie das Stadtgebiet von Frankfurt am Main. Der Staat erhielt erst im Jahr 1983 seine Unabhängigkeit von Großbritannien, erkennt aber weiter Königin Elisabeth II. als Staatsoberhaupt an. Das Homo-Verbot geht auf die britischen Kolonialherren zurück, obwohl zum Zeitpunkt der Unabhängigkeit Homosexualität bereits im Vereinigten Königreich legalisiert worden war. (dk)

-w-

#1 One secondAnonym
  • 30.08.2022, 21:40h
  • Na dann schnell auch in den anderen Karibikstaaten klagen, die der Rechtsprechung dieses Gerichts unterliegen. Es ist weltweit wichtig, dass die Zahl der Staaten mit solchen irrsinnigen Verboten sinkt, auch wenn es nur kleine Inselchen sind.
  • Direktlink »

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