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Polizeibericht

Bremen: Trans Frau von Jugendgruppe beschimpft und schwer verletzt

Eine trans Frau wurde in Bremen aus einer Jugendgruppe heraus transphob beschimpft und zusammengeschlagen – ausgerechnet am Tag des Trans*Inter*Dyke*-Marches.


Symbolbild: Erneut ereignete sich eine transfeindliche Tat (Bild: mbaumi / unsplash)

  • 5. September 2022, 13:24h 16 2 Min.

In der Bremer Neustadt ist am Samstagabend eine 57 Jahre alte trans Frau von einer Jugendgruppe beleidigt und anschließend schwer verletzt worden. Das teilte die Polizei am Montag mit. Die Jugendlichen flüchteten demnach nach der Tat unerkannt. Die Beamt*innen suchen Zeug*innen.

Die Bremerin war laut Polizei gegen 19.35 Uhr in der Straßenbahnlinie 4 in Richtung Neustadt unterwegs, als an der Haltestelle Domsheide mehrere Jugendliche dazu stiegen. Die knapp 15-köpfige Gruppe beleidigte die 57-Jährige sofort als "Scheiß-Transe" und riss ihr die Perücke vom Kopf. Anschließend wurde sie von einem Jugendlichen mehrfach mit beiden Fäusten ins Gesicht geschlagen. Seine Begleiter feuerten den Angreifer dabei lautstark an.

Erst als andere Fahrgäste helfend eingriffen, ließen sie von der Frau ab. An der Haltestelle Schwankhalle verließ die Tätergruppe die Bahn und flüchtete in unbekannte Richtung. Die 57-Jährige musste mit schweren Gesichtsverletzungen in ein Krankenhaus gebracht werden. Update: Laut einer späteren dpa-Meldung unter Berufung auf eine Polizeisprecherin war die Frau am Montag nicht mehr in der Klinik. Die Polizei werte nun die Videos der Überwachungskamera in der Bahn aus.

Täter soll 14 bis 16 Jahre alt gewesen sein

Der Jugendliche, der die Frau mit Fäusten attackierte, soll zwischen 14 und 16 Jahre alt und ca. 1,70 Meter groß sein, mit braunen Haaren. Er trug zur Tatzeit ein weißes T-Shirt und eine Umhängetasche.

Zeug*innenhinweise nimmt der Kriminaldauerdienst unter (0421) 362-3888 entgegen. Der Staatsschutz der Polizei Bremen ermittelt.

Am Samstag fand in Bremen auch der Trans*Inter*Dyke*-March statt. Dabei wurde auch an den trans Mann Malte C. gedacht, der eine Woche zuvor beim CSD in Münster von einem mutmaßlichen Trans-Hasser zusammengeschlagen wurde und am Freitag im Krankenhaus starb (queer.de berichtete).

Twitter / KaiWargalla

Die Organisator*innen der Bremer Veranstaltung vom Samstag berichteten von einem Zwischenfall: Es habe ein Platzverweis gegen "AntiTransLesben" ausgesprochen werden müssen.

Twitter / transinterdyke

Erst vergangene Woche gab es einen Bericht von einem Übergriff nach dem CSD in Bremen – auch hier ging die Gewalt von Jugendlichen aus (queer.de berichtete). (dk)

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#1 LindgerdeAnonym
  • 05.09.2022, 14:37h
  • Die Saat der TERFs geht auf, auch wenn sie wieder alles bestreiten werden. Es mag im Prinzip die Sichtweise geben, dass es in der Biologie irgendetwas gibt, aber welche Relevanz hat das für das gesellschaftliche Zusammenleben? Richtig, keine. Wenn ich immer wieder mit dem Finger auf Trans zeige, dann kommt halt irgendwann einer und schlägt zu. Kann mir keiner sagen, dass das nicht einkalkuliert ist.
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#2 Fck die Kiwi-EmojisAnonym
  • 05.09.2022, 15:28h
  • Das ist nicht nur einkalkuliert, darauf hoffen sie.
    Guck dir die freudigen Jauchzer (aka Hass- und Hetzpostings) der Kiwi-Fraktion allein der letzten Tage bei Twitter an.
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#3 NachdenklichAnonym
  • 05.09.2022, 15:51h
  • Ich habe, während einem nicht geringen Zeitraum in meinem Leben, beruflich eine Schusswaffe getragen.
    Mir kam in etwa 22 Jahren nie der Gedanke, dies im Zivilleben, auch nur in Erwägung zu ziehen.
    Dies hat sich geändert!
    Ich erlebte selbst 3 transfeindliche Übergriffe in diesem Jahr, in allen 3 Fällen wurde keiner der Täter ermittelt, in einem Fall wollte die Polizei die Anzeige nicht aufnehmen, beim 2. wurde ich von dem Beamten darauf hingewiesen das ich mich "eben daran gewöhnen müsse" - da ich ja "nicht trans sein müsse", im 3. Fall wurde mir mitgeteilt das es eigentlich ja keinen Sinn macht man habe "besseres zu tun" aber "müsse" ja die Anzeige aufnehmen.
    Alles 3 waren Körperverletzungsdelikte, massive Beschimpfungen, Morddrohungen und am helllichten Tag, öffentlich in belebter Umgebung.
    In einem Fall griff ein junger Mensch ein, verbal und glücklicherweise konsequent.
    In diesen 3 Fällen hatte ich Glück, der Täter (alle samt männlich) war jeweils unbewaffnet und nicht in einer Gruppe.
    Ich stelle fest die Mehrheit schaut weg, der Staat in seiner Repräsentation durch die Polizei und Staatsanwaltschaft schaut weg - stillschweigend wird gar zugestimmt oder offen der Rechtsbruch begangen, ja gar das Opfer mitverantwortlich gemacht und ehrlich gesagt ich denke in diesem Zusammenhang, das man mit Recht davon ausgehen kann und muss - dass jene Polizisten mindestens mit einer AFD sympathisieren oder gar Mitglieder sind!
    Ich fühle mich jedenfalls nicht mehr sicher!
    Ich fühle mich im Gegenteil sogar bedroht und hier in Deutschland als Mensch 2. Klasse, vogelfrei und vermutlich von weiten Teilen der Gesellschaft zum Abschuss freigegeben!

    Gepaart war auch jeder dieser Fälle mit dem traurigen Fakt, dass angebliche Alliierte mich darauf hinwiesen, dass die Täter Herkunft keine Rolle spielt und dies auf bloßem erwähnen hin (!) dass es immer Personen mit offensichtlich Migrations Hintergrund waren, möglicherweise nicht in 1. Generation.
    In einem Fall wurde mir mitgeteilt das es schon ganz schön rechts sei dies überhaupt anzumerken!
    Desweiteren musste ich mir von einem jungen Mann, dessen T-Shirt stolz verkündete das er "antifaschist_in" ist, anhören das ich nicht das Recht habe eine "feministische Opferrolle einzunehmen" und ohnehin aufgrund meiner beruflichen Vergangenheit ein "Protofaschist" sei und diese Taten doch nur gerecht seien bzw. es mir recht geschehen würde, da ich ja das "kapitalistische System" unterstütze.
    Zudem sei es "sexistisch" darauf hinzuweisen, dass die Täter Männer waren, da ich dies ja nicht wissen könne.
    Ernsthaft?!
    Diese Gesellschaft ist in meinen Augen gescheitert - Schuld ist eben diese und das Versagen, gefördert und verursacht durch 16 Jahre: "weiter so".
    Ich kann leider nicht mehr "weiter so", wenn ich diesen und die anderen Fälle, just dieses Jahr summiere und in Betracht ziehe das sich die soziale Situation weiter verschärft, fürchte ich einen drohenden Queerholocaust bzw die selbe Situation wie in den USA und Russland.
    Zumal diese Welle aus diesen Ländern von dort ansässigen Vereinigungen heruberschwappt und der Hass finanziert wird!
    Vom EU Versagen in Polen u. Ungarn usw., der RKK sowie den andern Sekten mal ganz zu schweigen...
    Ein "weiter so" ist für keinen demokratischen Menschen mehr möglich - es muss sich endlich was änder!
    Fazit bleibt ich fühle mich nicht mehr sicher.
    Ich habe gar das Bedürfnis zum Selbstschutz eine Waffe zu tragen und ich bin mir sicher dass ich hiermit nicht alleine bin.
    Traurige Entwicklung!
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