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Vereinte Nationen

UNO "zutiefst besorgt" über Todesurteile gegen queere Aktivistinnen im Iran

Das UN-Menschenrechtsbüro kritisiert unfaires Gerichtsverfahren gegen Elham Chubdar und Zahra Sedighi-Hamedan. Den beiden Aktivistinnen wird vorgeworfen, Homosexualität "befördert" zu haben.


Flagge der Vereinten Nationen (Bild: sanjitbakshi / flickr)

  • 10. September 2022, 07:29h 1 2 Min.

Die UNO ist "zutiefst besorgt" über Todesurteile gegen zwei queere Aktivistinnen im Iran. "Wir sind zutiefst besorgt über die Todesurteile, die gegen zwei LGBTI-Aktivistinnen im Iran verhängt wurden", erklärte die Sprecherin des UN-Menschenrechtsbüros, Liz Throssell, am Freitag. Die beiden Personen seien unter dem "vagen und weit gefassten Vorwurf" der "Korruption auf Erden" verurteilt worden, beklagte sie. Ihre Gerichtsverfahren seien zudem offenbar weder fair noch rechtsstaatlich gewesen.

Die beiden 24 und 31 Jahre alten Aktivistinnen waren von einem Islamischen Revolutionsgericht in der Stadt Urmia im Nordwesten des Landes zum Tode verurteilt worden (queer.de berichtete). Bei dem Vorwurf "Korruption auf Erden" handelt es sich um die schwerwiegendste Anklage im Rechtssystem der Islamischen Republik, die meist bei Verstößen gegen die Scharia erhoben wird.

Todesstrafe für ein BBC-Interview

Den beiden Personen wurde Menschenrechtsorganisationen zufolge vorgeworfen, Homosexualität "befördert" zu haben. Homosexualität ist im Iran verboten. Das iranische Strafgesetzbuch stellt gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen für Männer und Frauen ausdrücklich unter Strafe.

/ AmnestyIran
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Bei den Verurteilten handelt es sich um die 24-jährige Elham Chubdar sowie um Zahra Sedighi-Hamedani (31) – die als nichtbinär und trans beschriebene Person ist unter dem Namen Sareh als LGBTI-Aktivistin bekannt. Während über Chubdar wenig publik wurde, gibt es bereits mehrere Berichte über Sareh: Die Festnahme soll bereits am 27. Oktober 2021 erfolgt sein. Anfang Januar appellierte Amnesty International an den Iran, Sareh freizulassen, da die Verhaftung auf "diskriminierenden Gründen" beruhe. Anlass für die Festnahme war offenbar ein Interview, das Sareh der britischen BBC gegeben hatte – darin wurde über Diskriminierung queerer Menschen in der Region gesprochen.

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Offenbar tausende Hinrichtungen seit 1979

Im Iran sollen seit der Islamischen Revolution 1979 tausende Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung hingerichtet worden sein. Eine genaue Einschätzung über entsprechende Hinrichtungen ist aber schwierig, weil die iranischen Gerichte in ihren Urteilen Formen von unehelichem oder gleichgeschlechtlichem Sex mit sexueller Gewalt vermischen. Zudem ist eine unabhängige Berichterstattung oft nicht möglich und viele Urteile insbesondere in ländlicheren Regionen werden nie publik.

Anfang des Jahres gab es einen Bericht über die Hinrichtung von zwei Männern im Nordwesten des Landes wegen Homosexualität (queer.de berichtete). (cw)

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#1 Ith_Anonym
  • 10.09.2022, 10:20h
  • ... oder wie man in Teilen meiner Blutsverwandtschaft sagen würde: "Die haben ja schließlich gewusst, wo sie [die Aktivistinnen] leben und was sie davon haben würden."
  • Direktlink »

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