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TV-Oscars aus Köln
Deutscher Fernsehpreis für "Wie Gott uns schuf"
Die Doku, die den Startschuss für #OutInChurch gab, hat den wichtigsten deutschen TV-Preis erhalten.

Die Macher*innen von "Wie Gott uns schuf" freuen sich über die Auszeichnung (Bild: Screenshot ZDF)
- 15. September 2022, 08:01h 3 Min.
Die ARD-Doku "Wie Gott uns schuf – Coming-out in der katholischen Kirche" ist am Mittwoch bei der Gala zum Deutschen Fernsehpreis in Köln als beste Dokumentation/Reportage ausgezeichnet worden. Ebenfalls in dieser Kategorie nominiert waren "Der Ausbruch – War die Pandemie vermeidbar?" (ZDF), "Gladbeck" (Netflix), "Die Nacht, als die Flut kam – Protokoll einer Klimakatastrophe" (Arte/ZDF) und "Team Wallraff – Jetzt erst recht!" (RTL, Folge vom 23. Juni).
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In der Dokumentation sammelten die Autor*innen Hajo Seppelt, Katharina Kühn, Marc Rosenthal und Peter Wozny zwei Jahre lang Coming-outs von mehr als 100 Mitarbeitenden in der katholischen Kirche. Der Film, der im Januar in der Hauptsendezeit im Ersten gezeigt wurde, galt als Startschuss für die #OutInChurch-Kampagne, mit der queere Katholik*innen um Akzeptanz innerhalb ihrer Glaubensgemeinschaft warben. Produziert wurde die Doku von der Potsdamer Firma EyeOpening.media für rbb, SWR und NDR.
"Wir haben ein Riesenproblem in der katholischen Kirche"
Hajo Seppelt erklärte in seiner Dankesrede: "Der Preis gehört 100 Menschen in Deutschland, die sich gewagt haben, vor die Kamera zu treten und zu sagen: 'Ich bin schwul', 'Ich bin lesbisch', 'Ich bin trans' und so weiter. Das sind Menschen, die von der katholischen Kirche ganz schlimm diskriminiert worden sind und teilweise auch noch werden." Seppelt kritisierte daraufhin, dass die Bischöfe in der Synodalversammlung vergangene Woche einen relativ queerfreundlichen Beschluss zur Sexualethik abgelehnt hatten (queer.de berichtete). "Das zeigt, wir haben ein Riesenproblem in der katholischen Kirche", erklärte der Journalist.
/ dt_FernsehpreisDie #dfp22 Beste Reportage Wie Gott uns schuf handelt von nicht-heterosexuellen Menschen, die von der katholischen Kirche diskriminiert werden und um ihre Würde kämpfen. @WDR @MediaEyeopening pic.twitter.com/xTKQZzyEGE
dt. Fernsehpreis (@dt_Fernsehpreis) September 14, 2022
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Siegreich war auch der NDR-Sechsteiler "Kevin Kühnert und die SPD". Darin folgen Katharina Schiele und Lucas Stratmann drei Jahre lang dem offen schwulen früheren Juso-Chef und heutigen SPD-Generalsekretär. Die Reihe wurde in der Kategorie "Bester Doku-Mehrteiler/Serie" ausgezeichnet.
/ dt_Fernsehpreis#dfp22 für die Doku-Serie Kevin Kühnert und die SPD – die auch für Beste Kamera ausgezeichnet und für den Schnitt nominiert wurde! @ndr pic.twitter.com/pSQwQBmLLN
dt. Fernsehpreis (@dt_Fernsehpreis) September 14, 2022
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Es gab weitere Nominierungen von queeren Produktionen, die aber keine Preise holen konnten: Nominiert war etwa "Becoming Charlie" (ZDF) als beste Dramaserie – in dieser Kategorie wurde jedoch "Faking Hitler" (RTL) ausgezeichnet. Die Dragqueen-Show "Viva la Diva – Wer ist die Queen?" (RTL) musste sich in der Kategorie "Beste Unterhaltung Show" der ProSieben-Produktion "Wer stiehlt mir die Show?" geschlagen geben.
Auch die RTL-Kultshow "Ich bin ein Star, holt mich hier raus", in der dieses Jahr Harald Glööckler und Manuel Flickinger um die Dschungelkrone kämpften, ging leer aus. In der Kategorie "Beste Unterhaltung Reality" gewann hingegen "Kampf der Realitystars" (RTLzwei).
/ ZDFEs ist wieder an der Zeit, Sendungen und TV-Künstler*innen zu ehren, die uns in diesem Jahr zum Lachen, Weinen und Staunen gebracht haben.
ZDF (@ZDF) September 14, 2022
"Die TV-Highlights des Jahres Der Deutsche Fernsehpreis 2022", ab 20:15 im TV und im Stream:
https://t.co/mE9Wy98Ww8 pic.twitter.com/2qNfw6ADWl
Erstmals wurden die Deutschen Fernsehpreise an zwei Abenden vergeben. Bereits am Dienstag sind in der kleineren Show "Nacht der Kreativen" die eher technischen Kategorien vergeben worden. Hier konnten die Dragqueens Bambi Mercury und Envy Peru einen Preis als Ausstatterinnen von "Viva la Diva" gewinnen (queer.de berichtete).
Die knapp dreistündige Hauptgala des Fernsehpreises trug dieses Jahr den Titel "TV-Highlights des Jahres" und wurde von Barbara Schöneberger moderiert. Sie wurde zeitversetzt um 20.15 Uhr im ZDF ausgestrahlt. Im Schnitt erreichte die Show 2,18 Millionen Zuschauer*innen. Im vergangenen Jahr, als RTL das Spektakel übertrug, schauten nur 1,4 Millionen Menschen zu. (dk)
Links zum Thema:
» Fernsehpreis-Gala in der ZDF-Mediathek anschauen (streambar bis 13. Oktober 2022)
» Homepage Deutscher Fernsehpreis
» "Wie Gott und schuf" in der ARD-Mediathek anschauen (streambar bis 24. Januar 2023)
» Videos zu "Kevin Kühnert und die SPD" in der ARD-Mediathek
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