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So queer wird das Filmfest in Zürich

Vom 22. September bis zum 2. Oktober findet in der Schweizer Metropole das 18. Zurich Film Festival statt – mit 15 queeren Filmen im Programm. Zu den Gästen gehören u.a. Luca Guadagnino, Charlotte Gainsbourg und David Wagner mit "Eismayer".


In Zürich dabei: Szene aus dem Dokumentarfilm "Pornomelancolía" (Bild: ZFF)

Für queere Filmkunst hat das Zurich Film Festival mittlerweile schon traditionell ein gutes Händchen. In der Schweizer Metropole gab's schon "Falling" von Viggo Mortensen zu sehen, "Supernova" mit Colin Firth oder im Vorjahr "Swan Song" mit Udo Kier als zickigem Friseur und "Große Freiheit" von Sebastian Meise.

In der aktuellen Ausgabe vom 22. September bis zum 2. Oktober 2022 stehen an den elf Festivaltagen gleich 15 queere Filme auf dem Programm – die Highlights stellen wir im Folgenden kurz vor. Der entscheidende Vorteil für Film-Fans in Zürich: Als Publikumsfestival sind Karten relativ problemlos zu bekommen und über die Homepage zu buchen.

Heten müssen draußenbleiben!

Direktlink | Deutscher Trailer zu "Bros"
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Die Marketing-Maschine um "Bros" brummt. Ein Meilenstein sei diese Komödie von Nicholas Stoller, trommeln die PR-Strateg*innen von Universal. Schließlich sei erstmals eine Produktion eines großen Hollywood-Studios ausschließlich mit Menschen aus der queeren Community besetzt worden. Wer bis zum Kinostart am 27.Oktober nicht warten will, hat in Zürich die Chance, die RomCom direkt nach der Uraufführung beim Festival von Toronto zu sehen und auf die versprochenen Meilenstein-Qualitäten zu checken.

Vom Lido an den Limmat

Für den österreichischen Jungfilmer David Wagner geht der Festivalzirkus im Laufschritt weiter. Kaum hat er seine schwule Soldaten-Lovestory "Eismayer" beim Festival von Venedig präsentiert, steht das Drama vom ersten Coming-out im österreichischen Bundesheer nun in Zürich auf dem Festivalplan. Der Jungfilmer wird sein Debüt persönlich vorstellen. Nicht ganz unwahrscheinlich, dass auch Titelheld Charles Eismayer mit seinem Mann in Uniform auf dem Grünen Teppich einmarschiert (ausführliche Filmkritik, Interview mit David Wagner).

Eat Me by Your Name

Direktlink | Ausschnitt aus "Bones and All"
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Vier Jahre nach seiner italienisch charmanten Lovestory "Call Me by Your Name" kehrt Luca Guadagnino kannibalisch nach Zürich zurück und präsentiert mit "Bones and All" eine Liebesgeschichte der etwas makaberen Art. Ihre gemeinsame Vorliebe für den Verzehr von Menschenfleisch verbindet die Außenseiterin Maren und den Landstreicher Lee. Der wird gespielt vom "Call Me"-Darling Timothée Chalamet. Auf dessen Auftritt im rückenfreien Neckholder-Top – mit integriertem Schal um den Hals wie in Venedig muss leider verzichtet werden.

Je t'aime… moi non plus


Szene aus "The Almond and the Seahorse" (Bild: ZFF)

Charlotte Gainsbourg bekommt als Ehrengast den Golden Eye Award. Und sie stellt ihren jüngsten Film "The Almond and the Seahorse" vor. Darin geht es um die tragische Geschichte einer Heldin, die sich nach einer Kopfverletzung nicht nur selbst im Spiegel fremd ist, auch ihre Partnerin erkennt sie fortan nicht mehr. Gemeinsam mit einer engagierten Ärztin nimmt das Paar den Kampf gegen das Schicksal auf.

Kann denn Liebe Sünde sein?


Szene aus "Joyland" (Bild: ZFF)

Queeres Kino aus Pakistan? Wer hätte das gedacht! In "Joyland" gerät ein fröhlicher Taugenichts namens Haider durch Zufall als Tänzer in eine Show. Prompt verliebt er sich dort heftig in den transgeschlechtlichen Star Biba. Für die strenge Familie gerät damit die sture Ordnung ziemlich aus den Fugen. Gewinnt die Liebe gegen die Betonköpfe des Patriarchats?

Sex sells

Direktlink | Ausschnitt aus Pornomelancolía
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Frisch vom parallel stattfindenden Festival de San Sebastián kommt die südamerikanische Doku "Pornomelancolía" nach Zürich. Erzählt wird die Geschichte eines mexikanischen Sex-Influencers, der endlich einmal in einem Pornofilm mitspielen will. Im Unterschied zu seinen gestellten Posen, erweisen sich die bewegten Bilder als ungeahnte Nervenprobe für den verunsicherten Helden.

Vor zwei Jahren hat Christian Jungen die künstlerische Leitung vom Zurich Film Festival übernommen. Mit seiner queeren Auswahl zeigt er in diesem Jahrgang einmal mehr ein gutes Händchen.

#1 Ith_Anonym
  • 19.09.2022, 11:22h
  • "auf die versprochenen Meilenstein-Qualitäten zu checken"

    Wow, einerseits scheint Homosexualität das Werbeversprechen zu sein (nein, nicht die Queerness, schließlich steht was von keine Heten drüber, was Teile der Inter- und Trans-Community sogar aktiv ausschließt), andererseits vermeidet man klare Ansagen dazu, was "queer" heißt, und Leute sollen erstmal Zeit, Geld und Aufwand investieren, um sich dessen zu vergewissern, dass nicht zu 100% gelogen wurde, sondern vielleicht bloß zu 95%.

    Die bringen Queerbaiting echt auf ein ganz neues Level.
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#2 AyidaProfil
  • 19.09.2022, 12:52hHessen
  • Antwort auf #1 von Ith_
  • Das mit den keinen Heten bezog sich doch auf die Produktion des Films "Bros", die nur mit queeren Menschen besetzt sei. Der Autor oder die Autorin des Queer.de Artikel hat daraus ganz fix "keine Heten" gemacht. Die Produzent*innen des Films haben das selbst nicht gesagt.
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#3 Ith_Anonym
  • 19.09.2022, 13:43h
  • Antwort auf #2 von Ayida
  • Ich hab seit Maltes Tod nicht mehr die Nerven, Energie in Wundertüten zu investieren, in denen bisher nie was für mich drin war, entsprechend betreib ich keinen Aufwand mehr, um mich zu vergewissern, von wem exakt da was stammt.
    Wenn du anscheinend schon nachgesehen hast, hättest du aber auch kurz die Präzisierungen erwähnen können, die von deren Seite passieren und über das LGB hinausgehen, wenn es die geben sollte. Ist ja gar nicht unwahrscheinlich, dass das "queer" tatsächlich bloß LGB heißt.
    Falls irgendwas TI-artiges drin ist, wird's aber eh trans-weiblich oder nicht-binär, nicht schwul mit Mens. Wer sich schon bei der Ankündigung zu sehr schämt, um Labels dranzuschreiben, wird nicht ausgerechnet mit so einer Intersektion um die Ecke kommen. Für mich persönlich tut es sich also so oder so nichts.
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