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"Unermüdliche Streiterin für Gleichberechtigung"
Regina Görner erhält Ehrenpreis der Lesben und Schwulen in der Union
Der LSU-Ehrenpreis geht dieses Jahr an Ex-Ministerin Regina Görner, die sich seit mehr als einem Jahrzehnt im queeren Verband der Unionsparteien engagiert.

Regina Görner war zur Jahrtausendwende Ministerin für Frauen, Arbeit, Gesundheit und Soziales im Saarland (Bild: BAGSO / Sachs)
- 23. September 2022, 11:41h 2 Min.
Die frühere saarländische Sozialministerin Regina Görner (CDU) wird von den Lesben und Schwulen in der Union (LSU) für ihr Engagement für queere Rechte ausgezeichnet. Die 72-jährige Gewerkschafterin wird beim parlamentarischen Jahresempfang am 29. September in Berlin mit dem Ehrenpreis der LSU ausgezeichnet, der erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie und der Anerkennung der LSU als offizielle CDU-Parteiorganisation wieder vergeben wird.
Nur noch eine Woche… ? #Ehrenpreis #LSU #Jahresempfang #Berlin
Posted by LSU Bundesverband on Thursday, September 22, 2022
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Die LSU bezeichnete die Preisträgerin als "langjährige Wegbegleiterin, Unterstützerin und unermüdliche Streiterin für Gleichberechtigung". "Regina Görner hat in Ihren über 16 Jahren als Mitglied des CDU-Bundesvorstands ihre Stimme immer wieder dafür eingesetzt, LSBTIQ in der CDU Gehör für Ihre berechtigten Anliegen zu verschaffen." Bereits Anfang des Jahrtausends, als es um die Einführung der eingetragenen Lebenspartnerschaft ging, habe sie sich für die vollständige Gleichstellung eingesetzt. Zu dieser Zeit hatten sich große Teile ihrer Partei noch vehement gegen die Anerkennung von homosexuellen Partnerschaften ausgesprochen – die unionsgeführten Länder Bayern, Sachsen und Thüringen zogen damals sogar vor das Bundesverfassungsgericht, um die Ehe-Light wieder abzuschaffen.
Görner "hat in der CDU für Mehrheiten gestritten"
"Seinerzeit war sie noch Ministerin für Frauen, Arbeit, Gesundheit und Soziales im Saarland und hat ihre Position dafür genutzt, immer wieder an entscheidenden Stellen mit Nachdruck darauf hinzuweisen, dass eine Ungleichbehandlung, wie es sie bei eingetragenen Lebenspartnerschaften lange gab, nicht auf Dauer bestehen bleiben könne", so die LSU. "Auch als es später um die Abschaffung der Ungleichbehandlung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften im Einkommenssteuerrecht ging, hat sie in der CDU für Mehrheiten gestritten."
Görner war von 1999 bis 2004 Ministerin für Frauen, Arbeit, Gesundheit und Soziales im Saarland. Von 2000 bis 2016 gehörte sie dem CDU-Bundesvorstand an. Aus Solidarität trat sie 2010 in die Lesben und Schwulen in der Union ein (queer.de berichtete). Ansonsten engagierte sich die ehemalige persönliche Referentin von Rita Süssmuth für Arbeitnehmerrechte. Im Dezember 2021 wurde sie als Nachfolgerin von Franz Müntefering zur Vorsitzenden der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen gewählt.
Zu den bisher mit dem Ehrenpreis der LSU ausgezeichneten Persönlichkeiten gehören die frühere Bundesgesundheitsministerin Rita Süssmuth, die sogenannten Wilden 13 in der Union und der evangelische Theologe Volker Jung. (dk)















Und gleichzeitig ist sie ein langjähriges Unions-Mitglied, die mit ihrer langjährigen Mitgliedschaft in dieser Partei die bis heute anhaltende Unterdrückung von LGBTI mit unterstützt hat.
Das ist ähnlich wie die Leute, die sagen: "Ich bin zwar noch in der Kirche, aber teile deren Positionen nicht."
Wenn man selbst nach vielen Jahren nichts wirklich verändert hat, muss man sich das auch irgendwann mal eingestehen können und die Konsequenzen ziehen. Und dann muss einem bewusst sein, dass der Schaden, den die Unterstützung durch die eigene Mitgliedschaft anrichtet, viel schwerer wiegt als irgendwelche Bemühungen, etwas zu reformieren, was sich allen Reformbestrebungen widersetzt.