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Synodaler Weg

Kardinal Koch hält an Nazi-Vergleich fest

Kurt Koch beharrt darauf, dass eine große Veränderung in der katholischen Kirche mit Nazi-Christen zu vergleichen sei. Er relativiert seine Aussage leicht und wirft den Deutschen vor, zu empfindlich beim Thema Nationalsozialismus zu sein.


Für Kardinal Koch macht es offenbar keinen Unterschied, ob vor der Kirche eine Regenbogen- oder eine Hakenkreuzfahne weht (Bild: #liebegewinnt)

  • 30. September 2022, 06:43h 10 2 Min.

Der einflussreiche Kurienkardinal Kurt Koch hat am Donnerstagabend nach Kritik seinen Nazi-Vergleich in Verbindung mit Reformbemühungen in der deutschen katholischen Kirche in der "Tagespost" bekräftigt. Zuvor hatte Georg Bätzing, der Chef der Deutschen Bischofskonferenz, eine öffentliche Entschuldigung des schweizerischen Geistlichen gefordert (queer.de berichtete). Koch behauptete hingegen, er sei missverstanden worden.

Konkret hatte der frühere Bischof von Basel in einem am Donnerstag veröffentlichten "Tagespost"-Interview über den Synodalen Weg gesprochen und erklärt: "Es irritiert mich, dass neben den Offenbarungsquellen von Schrift und Tradition noch neue Quellen angenommen werden; und es erschreckt mich, dass dies – wieder – in Deutschland geschieht. Denn diese Erscheinung hat es bereits während der nationalsozialistischen Diktatur gegeben, als die so genannten 'Deutschen Christen' Gottes neue Offenbarung in Blut und Boden und im Aufstieg Hitlers gesehen haben".

Nun behauptete er, dass er "keineswegs den Synodalen Weg mit einer Nazi-Ideologie" verglichen habe. Er habe lediglich kritisiert, "dass es angeblich neue Offenbarungsquellen gibt". "Wie die so genannten 'Deutschen Christen' – Gott sei es gedankt – nicht alle Deutschen Christen gemeint hat, so habe ich mit meiner Aussage in keiner Weise alle Synodalen im Blick gehabt, sondern nur jene Christen, die die in der Frage formulierte Behauptung vertreten", so Koch. "Deutsche Christen" waren eine am Führerprinzip orientierte rassistische Strömung des Protestantismus.

Koch: Erinnerungen an Nazi-Zeit in Deutschland tabu

Er sei davon ausgegangen, "dass wir auch heute aus der Geschichte, auch aus einer sehr schwierigen, lernen können". Die Reaktion von Bätzing und anderen zeige aber, dass dieser Versuch misslungen sei. Danach warf er den Deutschen pauschal vor, nicht über die Nazi-Zeit reden zu wollen: "Und ich muss wahrnehmen, dass Erinnerungen an Erscheinungen und Phänomene in der nationalsozialistischen Zeit in Deutschland offensichtlich tabu sind."


Kardinal Koch ist ein einflussreiches Mitglied der römischen Kurie (Bild: RPP-Institut / wikipedia)

Der Bischof fügte noch eine Art Entschuldigung an – allerdings nur bei jenen, die ihn angeblich missverstanden hätten: "Diejenigen, die sich von mir verletzt fühlen, bitte ich um Entschuldigung und versichere (…), dass dies nicht meine Intention gewesen ist und nicht ist."

Der Synodale Weg sieht unter anderem vor, die Kirche für Homosexuelle zu öffnen (queer.de berichtete). Mit seinen Äußerungen liegt Koch dabei auf der Linie des Vatikans, der den deutschen Reformprozess ablehnt (queer.de berichtete). Allerdings war bislang vom Heiligen Stuhl kein Nazi-Vergleich zu hören. (dk)

-w-

#1 KopfschüttelAnonym
  • 30.09.2022, 09:19h
  • "Er relativiert seine Aussage leicht und wirft den Deutschen vor, zu empfindlich beim Thema Nationalsozialismus zu sein."

    Aha. Wer ist denn beim Thema "Veränderungen in der RKK" und dem Infragestellen der kirchlichen Privilegien so empfindlich?
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#2 LothiAnonym
  • 30.09.2022, 09:58h
  • Insbesondere die RKK sollte nie wieder auch nur das Wort Nationalsozialismus je in den Mund nehmen.
    Kirchenaustritt unverzüglich.
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#3 Opa F-WAnonym
  • 30.09.2022, 10:24h
  • Uneinsichtigkeit !
    Mir zeigt die Antwort und Reaktion von Kardinal Koch, dass er garnicht an der aktuellen Bewegung der synodalen Lösungen inferessiert ist sondern nach meinem Empfinen als " verknöcherter" Würdenträger" sich nur noch iin der Vergangenheit bewegt und die Bemühungen der nachfolgenden Generationen zur Modenisierung und Erhalt einer lebenswerten jungen kath. Kirche völlig missachtet und diskreditiert.
    Schade , dass so wervolle Bemühungen schon im Ansatz unterdrückt und beschimpft werden.
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