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Münster
Abschied von Malte C.: Polizei solidarisiert sich
Die Münsteraner Polizei folgt am Tag der Beerdigung von Malte C. dem Aufruf von Aktivist*innen.

In sozialen Netzwerken zeigt die Polizei ihre Anteilnahme (Bild: Twitter / Polizei Münster)
- 4. Oktober 2022, 11:41h 2 Min.
Zu Update springen: Solidaritätsaktionen in mehreren Bundesländern (14.50 Uhr)
Rund fünf Wochen nach der tödlichen Attacke auf den trans Mann Malte C. hat sich die Polizei in Münster am Dienstag solidarisch mit der queeren Community gezeigt. Münsters Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf zeigte sich bei Twitter mit Regenbogenfahne im Kreis von Polizistinnen und Polizisten. Damit folgte die Polizei einem Aufruf zahlreicher Vereine, Kirchengemeinden, Gruppen und Initiativen in einem offenen Brief an die Münsteraner Stadtgesellschaft.
"Wir Münsteraner stehen für Weltoffenheit, Vielfalt, Toleranz und Zivilcourage", erklärte Dorndorf in dem Twitter-Eintrag. "Wir alle müssen diese Werte schützen und dafür einstehen. Das ist auch unsere Aufgabe als Polizei. Dafür sind wir jeden Tag im Einsatz."
Anlass für die Solidaritätsaktion ist die Beerdigung von Malte C., zu der am Dienstagnachmittag nach einer Schätzung von Heiko Philippski vom queeren Zentrum KCM etwa 1.000 Menschen erwartet werden. Die Trauerfeier findet in und vor der Kapelle auf dem Waldfriedhof Lauheide statt.
Offener Brief an die Münsteraner Stadtgesellschaft Wir brauchen Münster! Solidarisch mit queeren Menschen die...
Posted by KCM e. V. on Friday, September 23, 2022
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Die Solidaritätsaktion geht auch über die Stadtgrenzen von Münster hinaus. So hisste die Bremer Sozialbehörde eine Regenbogenfahne, um an Malte C. zu erinnern.
/ butenunbinnenAn der Sozialbehörde in der Bremer Innenstadt hängt heute die Regenbogenfahne. Sozialsenatorin Anja Stahmann will damit ein Zeichen gegen Gewalt und Intoleranz setzen. #Bremen https://t.co/qI5AcBhSv8
buten un binnen (@butenunbinnen) October 4, 2022
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Malte C. war am 27. August beim CSD in Münster unterwegs. Der 25-Jährige hatte Zivilcourage gezeigt und sich gegen einen 20-Jährigen gestellt, der Frauen unter anderem queerfeindlich beschimpft und bedroht hatte. Der Mann hatte Malte C. einen Faustschlag versetzt. Eine knappe Woche nach dem Sturz auf den Hinterkopf starb er im Krankenhaus (queer.de berichtete). Der Tatverdächtige sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen liefen weiterhin, erklärte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt am Dienstag auf Anfrage der "Westfälischen Nachrichten". (dpa/dk)
Update 14.50 Uhr: Solidaritätsaktionen in mehreren Ländern
Ministerien in mehreren Bundesländern haben sich an der Solidaritätsaktion für Malte C. beteiligt. So hisste das NRW-Integrationsministerium die Progress-Pride-Fahne.
Malte C. wird heute in Münster beigesetzt. Er ist eingeschritten, als ein Mann Frauen auf dem CSD in Münster...
Posted by Chancen NRW on Tuesday, October 4, 2022
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Auch das rheinland-pfälzische Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration hisste eine Regenbogenfahne, um zu zeigen, "dass das Land Rheinland-Pfalz hinter den queeren Menschen im Land steht", wie Staatssekretär David Profit erklärte. "Der Staat wird Gewalttaten gegen queere Menschen konsequent verfolgen. Es ist notwendig, Hass und Intoleranz entschieden entgegenzutreten. Wir verteidigen gemeinsam die offene Gesellschaft und werden unsere Stimme erheben gegen jegliche Form von Diskriminierung – ganz gleich, ob es um ethnische Herkunft, Geschlecht, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter oder sexuelle und geschlechtliche Identität geht", so Profit weiter.















ICH habe fast ausschließlich gute Erfahrungen mit ihnen. Dieser Artikel bestätigt meine positive Einstellung gegen die Polizei. Danke ihr.