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"Das bestärkt mich"
Handballer Krzikalla nach Coming-out von Reaktionen überwältigt
Der erste offen schwule deutsche Mannschaftssportler, der sich während seiner Karriere in einer der vier großen deutschen Profiligen geoutet hat, fühlt sich bestärkt.

Lucas Krzikalla könnte jetzt das Vorbild für viele schwule Handballer werden, die noch versteckt leben (Bild: Screenshot Sky Sport)
- 5. Oktober 2022, 09:30h 2 Min.
Die vielen positiven Reaktionen auf sein öffentliches Coming-out haben den schwulen Handball-Profi Lucas Krzikalla überwältigt. Mit ein paar Tausend Likes habe er schon gerechnet, aber, dass "es so durch die Decke geht, darauf konnte man sich nicht vorbereiten", sagte der 28-Jährige der "Leipziger Volkszeitung" (Mittwoch). "Mein handballerisches Vorbild Hans Lindberg, aber auch Stefan Kretzschmar, Silvio Heinevetter und der Queer-Beauftragte der Bundesregierung haben sich gemeldet. Das alles war überwältigend und bestärkt mich, dass ich mich gemeinsam mit Chris zu dem Schritt entschieden habe."
Als erster aktiver deutscher Mannschaftssportler in einer der vier großen Profiligen hatte Krzikalla am Wochenende in mehreren Interviews seine Homosexualität öffentlich gemacht und dafür viel Zuspruch erhalten (queer.de berichtete).
"Ich bleibe, wie ich bin"
An die erhöhte Aufmerksamkeit müsse er sich noch gewöhnen, so der Spieler der Rechtsaußen SC DHfK Leipzig weiter. "Das habe ich alles noch gar nicht so realisiert. Aber egal, wie oft die Leute mich jetzt googeln: Ich bleibe, wie ich bin", sagte er. "Ein Kumpel hat mir mal gesagt, dass beim Googeln meines Namens als Erstes das Stichwort Freundin kommt. Na ja, das Thema haben wir jetzt mal geradegerückt."
Gegenüber "Sky News" ergänzte Krzikalla, dass er jetzt befreit aufspielen könne: "Jetzt weiß wirklich jeder Bescheid und ich muss mich nicht mehr verstellen, nicht mehr verstecken." Er sei auch froh, seinen Freund Christian an seiner Seite zu haben, mit dem er "nicht so ein Versteckspiel betreiben möchte". Das Coming-out sei ein enorm großer Schritt gewesen, "den wir da zusammen gegangen sind. Es war schön zu sehen, dass er mir auch immer den Rücken gestärkt hat, immer für mich da war und einfach bei mir war."
Krzikalla hatte nach seinem Coming-out auch klargestellt, dass er im deutschen Profihandball nicht alleine ist: "Ich weiß allein von fünf Handballspielern in der ersten und zweiten Liga, die es vielleicht innerhalb der Mannschaft erzählen, aber Angst haben, mit einem Coming-out ihrer Karriere zu schaden", so Krzikalla am Wochenende gegenüber der "Welt" (queer.de berichtete). (dpa/cw)















Natürlich wird es auch immer ein paar Trottel geben, die Probleme damit haben. Aber allen kann man es nie recht machen - auch nicht ohne Outing. (Und man sollte es auch nie allen rechtmachen wollen.)