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Großbritannien
Schwuler Staatssekretär wegen "lüsternen Verhaltens" gefeuert
Ein Vorfall an der Hotelbar kostet Conor Burns den Job – und zieht eine weitere Untersuchung nach sich. Der konservative Europagegner weist die Vorwürfe zurück.
- 10. Oktober 2022, 14:50h 2 Min.
Conor Burns ist von der britischen Premierministerin Liz Truss als britischer Handelsstaatssekretär gefeuert worden. Der offen schwule Politiker der regierenden Tory-Partei sei mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden, teilte die Downing Street am Freitag mit. Grund sei laut "Sun", dass er am Rande des Tory-Parteitages in Birmingham letzte Woche in einer Bar "lüsternes Verhalten" gegenüber einem jüngeren Mann an den Tag gelegt habe.
Burns wird bis zur Aufklärung des Vorfalls sein Mandat im Unterhaus ruhen lassen. Dem Sender Channel 4 sagte der 50-Jährige am Montag: "Die Partei hat mir noch nicht mitgeteilt, um was es bei den Anschuldigungen genau geht und wann ich vor der Untersuchungskommission erscheinen soll." Er stritt Fehlverhalten ab: "Ich freue mich darauf, mich zu rehabilitieren und ins Parlament zurückzukehren." Zudem zeigte er sich ungehalten darüber, dass er seinen Job als Staatssekretär verloren hatte, ohne sich verteidigen zu können.
/ Channel4NewsWe used to live in a country where the rule of law, natural justice and a process took place.
Channel 4 News (@Channel4News) October 10, 2022
MP Conor Burns tells @serenabarksing he wont be returning to parliament until an enquiry into the allegation of serious misconduct against him is complete. pic.twitter.com/yTEErtJ0V3
Conor Burns sitzt seit 2010 für die Konservativen im Unterhaus. Er setzte sich in der Vergangenheit für einen schwulen Geflüchteten ein und stimmte 2013 auch für die Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben. Dabei hatte sich der gläubige Katholik zuvor gegen die Ehe für alle ausgesprochen, "weil in der schwul-lesbischen Szene keiner danach schreit" (queer.de berichtete). Außerdem gilt er als scharfer Europagegner und warb 2016 im EU-Referendum dafür, aus der Europäischen Union auszutreten. Burns spielte bereits unter Premierminister Boris Johnson eine Rolle – damals als Nordirland-Minister, der den Rang einen Staatssekretärs hat.
Die Regierung von Premierministerin Liz Truss hat seit ihrem vom Tod der Queen überschatteten Amtsantritt Anfang September einen holprigen Start hingelegt. Nach einer geplanten Steuersenkung für Besserverdienende gab es einen Aufschrei auch innerhalb der Tory-Partei, zudem stürzte das Pfund ab. Truss zog die Pläne schließlich zurück. (dk)
















Denn ein Flirt, ein Anmach-Spruch o.ä. ist ja wohl hoffentlich für die kein "lüsternes Verhalten".