Terry Reintke wird Co-Chefin der Grünen im Europaparlament

Terry Reintke freut sich über den Vertrauensbeweis ihrer Fraktionskolleg*­innen (Bild: Twitter / Terry Reintke)

Die Deutsche Europaabgeordnete Terry Reintke ist ohne Gegenkandidatin zur Co-Fraktionsvorsitzenden der Grünen im EU-Parlament gewählt worden. Die offen lesbische Politikerin werde gemeinsam mit dem Belgier Philippe Lamberts den Weg zu einem grüneren, sozialeren und demokratischeren Europa weisen, teilte die Grünen-Fraktion am Mittwoch auf Twitter mit.

Die 35-jährige Reintke kommt aus dem Ruhrgebiet, ist seit 2014 Abgeordnete im Europaparlament und seit der laufenden Wahlperiode 2019 stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Sie setzt sich unter anderem für Frauenrechte, den Schutz von Demokratie und Rechtsstaat sowie für die Rechte queerer Menschen ein. Die in Brüssel mit ihrer französischen Partnerin lebende Politikerin ist sie seit 2017 Co-Vorsitzende der LGBTI Intergroup, also einer Gruppe von Abgeordneten, die sich ausdrücklich für die Rechte queerer Menschen einsetzt.

Auch in der deutschen Politik war Reintke zuletzt aktiv: Nach der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2022 war sie Teil des grünen Sondierungsteams, um die Möglichkeit einer ersten Koalition der NRW-Grünen mit der CDU auszuloten. In den Koalitionsverhandlungen leitete sie dann gemeinsam mit Mehrdad Mostofizadeh die Arbeitsgruppe im Bereich "Arbeit, Gesundheit und Soziales".

Die bisherige EU-Fraktionsvorsitzende Ska Keller war Mitte September von dem Posten zurückgetreten. Die 40-jährige Deutsche hatte die Gruppe seit 2016 zusammen mit Lamberts geführt und den Schritt damit begründet, dass sie Platz für eine neue Generation machen wolle.

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Die Grünen/Europäische Freie Allianz stellen im Europaparlament derzeit 72 der 705 Abgeordneten. Sie sind damit die viertgrößte Fraktion nach Konservativen, Sozialdemokrat*innen und Liberalen. Die größte Delegation stellt Deutschland mit 25 Parlamentarier*innen, davon 21 von Bündnis 90/Die Grünen. Hinzu kommen je ein Parlamentarier von Piraten, ÖDP und Volt sowie der seit letztem Jahr parteilose Nico Semsrott, der über die Liste von "Die Partei" ins Parlament eingezogen war. (dpa/dk)

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